Mobiler Tante-Emma-LadenHier wird Rhein-Sieg der Einkauf vor der Haustür ermöglicht

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Eis am Stiel aus der Tiefkühltruhe – im mobilen Supermarkt von Stefan Mockels (r.) kein Problem.

  • Rewe, Edeka, Netto, Penny, Aldi: Die Liste an Märkten, in denen Jedermann einkaufen kann, ist lang. Stefan Mockels allerdings bietet eine Besonderheit.
  • Er nämlich kommt im mobilen Tante-Emma-Laden nach Nackhausen und bringt den Bewohnern die Lebensmittel vor die Haustür.
  • Was die Menschen an der Einkaufsmöglichkeit schätzen und was Mockels in seinem Wagen zu bieten hat.

Neunkirchen-Seelscheid – Gut 100 Produkte auf knapp zehn Quadratmeter. Die Auswahl ist mehr als reichhaltig, und die Bewohner von Nackhausen nehmen den Service gern an. Vom Kuchen über Brot, Fleisch, Kühlprodukte, aber auch Obst, Gemüse und sogar Eierlikör. Es gibt fast nichts, was Stefan Mockels nicht in seinem Wagen der Firma Eifeler Frischdienst hat. Und wenn was fehlt, kann man es direkt bei ihm oder auch per Internet bequem bestellen. So wie Horst Witzke, der sich für nächste Woche Tiefkühlhähnchenkeulen wünscht.

Seit vier Wochen steuert der mobile Tante-Emma-Laden das Örtchen in der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid an. Immer donnerstags parkt Stefan Mockels seinen Lieferwagen an der Kreuzung Frauenstraße/Weiertstraße ab 12 Uhr mittags für eine Stunde. „Es war nicht einfach, jemanden zu finden, der auch zu dieser Uhrzeit kommt“, berichtet Hubert Ulbig, Koordinator der Dorfgemeinschaft in Nackhausen.

Nackhausen: Bedarf ist da

Sechs bis sieben Anfragen bei fahrenden Händlern waren nicht von Erfolg gekrönt. „Wir haben aber in Gesprächen gemerkt, dass der Bedarf da ist; in der Hälfte der Haushalte wohnen Rentner“, fügt er an. Mit dem „Eifeler Frischdienst“ aus Habscheid in der Nähe von Prüm wurde er fündig. „Das Sortiment hat gepasst, und wir sind auch mit der Qualität sehr zufrieden“, sagt Ulbig.

Auch Fleisch und Wurst gehören zum Angebot.

Auch Fleisch und Wurst gehören zum Angebot.

Bei Ingrid Lilienweiß stehen heute Stuten, Schinken, Wurst, Kartoffeln und Brot auf der Einkaufsliste. „Warum soll man nicht mal die kleinen Händler unterstützen? Außerdem muss ich dann nicht mit dem Auto fahren“, berichtet die Rentnerin, die seit 1981 in Nackhausen wohnt. Sie zahlt mit EC-Karte,

Lob für Qualität und Auswahl

Horst Witzke bezahlt bar. Bei ihm gibt es heute Eis am Stil, Hähnchen, Leberwurst, und dann bestellt er noch spontan eine Blutwurst. „Die Auswahl und Qualität ist hervorragend“, lobt er. Sein elfjähriger Enkel Lars schickte ihm vor zwei Wochen schon ein Foto von dem neuen Angebot in den Urlaub, so dass er bestens informiert war.

Ein junger Mann kauft zwei Teilchen für vier Euro. Als sich die erste Schlange mit sechs Personen aufgelöst hat, kommt Sofie Arndt um die Ecke, sie möchte Kartoffeln, Eier, Brot und Schinken. „Ich wohne gleich gegenüber und kann am Fenster sehen, wie lang die Schlange ist“, verrät sie. Mockels ist bislang zufrieden mit der Menge an Kundschaft. Normalerweise beliefert er mehr Kunden, so wie heute zuvor schon in Kaldauen, am Nachmittag macht er in Rösrath weiter. Fest steht er nur samstags in Köln-Braunsfeld auf dem Kirchplatz.

Frische Backwaren gibt es ebenfalls.

Frische Backwaren gibt es ebenfalls.

Die Firma „Eifeler Frischdienst“ gibt es seit 30 Jahren, täglich sind 25 Wagen im Einsatz. Von zwei eigenen Bäckereien kommt das Brot, und das kommt auch in Nackhausen gut an. Ein Paar aus Troisdorf ist extra gekommen, weil Bekannte das Brot so gelobt haben, dass sie es jetzt probieren möchten. Stefan Mockels hat wegen des schlechten Wetters heute nicht so viele Kunden.

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„Bisher waren es im Schnitt immer so 20 Kunden; damit sind wir zufrieden“, sagt der 47-Jährige und reicht ein Prospekt über die Strohschweine herüber. „Die sind wirklich sehr beliebt und kommen artgerecht gehalten vom Eifeler Billenhof.“ Mittlerweile hat sich die Schlange aufgelöst. Mockels macht sich keinen Stress und wartet noch etwas, bevor es weitergeht. „Ich bin heute eh vor 21 Uhr nicht zu Hause.“

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