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StichwahlWie Nicole Berka und Guido Vierkötter in Neunkirchen-Seelscheid Stimmen holen wollen

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Endspurt vor der Stichwahl: Amtsinhaberin Nicole Berka (SPD) und ihr CDU-Herausforderer Guido Vierkötter im Ratssaal.

Endspurt vor der Stichwahl: Amtsinhaberin Nicole Berka (SPD) und ihr CDU-Herausforderer Guido Vierkötter im Ratssaal.

Nach monatelangem Wahlkampf setzt ein Duo zum zweiten Endspurt an: Amtsinhaberin Berka und Herausforderer Vierkötter wollen die Menschen mobilisieren.

Nach dem langen Atem sind nun Sprinterqualitäten gefragt: Die beiden Bürgermeisterkandidaten, Amtsinhaberin Nicole Berka und ihr CDU-Herausforderer Guido Vierkötter, wollen nach monatelangem Wahlkampf die Tage bis zur Stichwahl nutzen, um möglichst viele Menschen erneut an die Urnen zu bringen. Berka hatte im ersten Wahlgang 46,08 Prozent der Stimmen geholt, Vierkötter 40,39 Prozent, Micha Eßer (AfD) 13,53 Prozent.

Dass sie Anhänger des jeweiligen Mitbewerbers auf ihre Seite ziehen, das halten beide Kandidaten für unwahrscheinlich. „Die Menschen wissen, wen sie wählen würden, sie müssen es nur auch tun“, meint Berka. Auch Vierkötter sieht es als Hauptziel an, die Bürgerinnen und Bürger zu mobilisieren: „Ich führe viele Gespräche.“ Eine Wahlempfehlung hat keine der anderen Parteien ausgesprochen.

Bürgermeisterin lädt in die Gemütliche Ecke in Seelscheid ein

Sie erhalte den ganzen Tag über viele Anrufe von Unterstützern, die weiterhin für sie werben wollen, erzählt die Bürgermeisterin. Auf allen Kanälen, vor allem auf der Homepage und in Social Media, gehe es auch darum, zu informieren: Stichwahl, wie geht das?

Nach elf Jahren im Amt arbeite sie weiterhin mit vollem Herzen und ganzer Kraft für die Gemeinde, das wolle sie zeigen. Und dass dabei -  angesichts der bisherigen und neuen Mehrheitsverhältnisse -  immer auch Kompromisse nötig seien. „Wir können nicht überall die rote Suppe drüber gießen“, sagt die Sozialdemokratin in Anspielung auf die Farbe ihrer Partei.

Zwei zentrale, öffentliche Veranstaltungen sind geplant: Am Freitagabend, 19. September, heißt es ab 18 Uhr in der Gemütlichen Ecke in Seelscheid Kölsch und Klaaf, „der Deckel geht auf Berka“, verspricht die Verwaltungsexpertin. Tag und Ort des Treffens in der darauffolgenden Woche in Neunkirchen würden noch bekannt gegeben.   

Der Rechtsanwalt Vierkötter setzt in den kommenden Tagen auf Gespräche an der Haustür, auf der Straße, „mit diversen Gruppen“, sagt er. Es komme darauf an, klarzumachen, dass die Ideen und Konzepte der CDU-Mehrheit im Rat nur mit einem CDU-Bürgermeister auch umgesetzt werden könnten.

CDU-Kandidat hat die Auszählung im Pop-up-Store in Seelscheid verfolgt

Am Wahltag selbst habe sie noch dienstliche Termine, werde abends bei der Wahlparty im Rathaus sein, so Berka. Sie habe keinen Plan B, falls sie verliert: „Es geht um Neunkirchen-Seelscheid, da hängt mein Herz dran, hier ist unser Leben.“

Die Arbeit im Gemeinderat werde mit dem Einzug der AfD sicher nicht einfacher, man werde „ordentlich miteinander sprechen“, aber klare Grenzen ziehen. Die demokratische Mitte müsse ganz anders zusammenhalten. „Es ist nicht die Zeit für politische Eitelkeiten, nicht für Hetze, nicht für Herabwürdigungen.“

Es werde keine Kooperation seiner Fraktion mit der AfD geben, sagt Vierkötter, das habe die CDU bereits im Vorfeld ganz deutlich kommuniziert. Sollte er Bürgermeister werden, sei Sachlichkeit gefragt: „Man muss damit umgehen.“ Den Wahltag werde er mit seiner Familie verbringen, hinter dem Abend steht noch ein Fragezeichen. Zwei Wochen zuvor verfolgte er die Auszählung im Kreise von Parteifreunden, „im CDU-Pop-up-Store in Seelscheid“.


Hohe Wahlbeteiligung

In der Gemeinde lag die Wahlbeteiligung am 14. September bei 67,84 Prozent, ein Spitzenwert im Rhein-Sieg-Kreis und landesweit. Von den 16.836 Wahlberechtigten gaben 11.438 ihre Stimme ab, 11.309 Stimmen waren gültig. Im neuen Gemeinderat hat die CDU 14 Sitze, die SPD 10, die AfD 6, die Grünen 4 und die FDP 2 Sitze.