„Herbstputz“Ruppichterother entrümpeln Vorratsschränke zugunsten der Tafel

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Ein Mann reicht einem anderen Mann, der in einem Transporter steht einen Karton mit gespendeten Lebensmitteln an.

Herman van Laar (links) und Detlef Riekenberg nahmen die Spenden für die Tafel in Ruppichteroth entgegen.

Zum „Herbstputz im Vorratsschrank“ hatte die Tafel in Ruppichteroth aufgerufen. Etliche Spender brachten Lebensmittel vorbei.

„Wir nehmen alles“, sagt Herman van Laar. Die Befürchtung, dass Amarena-Kirschen als Spende für die Tafel nicht angebracht sind, erweist sich als unbegründet. Detlef Riekenberg kommt hinzu und nimmt die Schraubgläser entgegen, die er in einer schwarzen Kunststoffbox verstaut.

Dort haben sich schon etliche Lebensmittel angesammelt. Eine Tüte Nudeln, eine Packung Grieß, ein Paket Zucker, ein Glas Bratröllchen und getrocknete Steinpilze sind dabei, manches schon etwas angestaubt. Offensichtlich haben die Spenderinnen und Spende genau das beherzigt, wozu das Ruppichterother Tafel-Team aufgerufen hatte, nämlich zum „Herbstputz im Vorratsschrank“.

Frische Waffeln und Kaffee gegen Spende für die Tafel angeboten

Van Laar erzählt, dass er die Idee schon fürs Frühjahr hatte. Als sich abzeichnete, dass das Wetter am ersten Herbsttag mitspielt, wurde sie jetzt umgesetzt. Vor dem ehemaligen Gertrudisstift im Ruppichterother Oberdorf, wo die vom SKM Rhein-Sieg-Kreis getragenen Tafel ihr Domizil hat, steht nicht nur der Tafel-Transporter.

Auch Pavillonzelte sind aufgebaut, in einem dampft es aus dem Waffeleisen. Besucher und Passanten werden eingeladen, sich hinzusetzen und – gegen Spende – eine Waffel und Kaffee zu genießen.

Bedürftige aus 110 Haushalten holen sich Lebensmittel bei der Tafel ab

Die Zwischenbilanz auf der Ladefläche im Transporter fällt positiv aus, nicht zuletzt dank der großzügigen Gabe einer Familie aus dem Ort, die im Supermarkt 48 Dosen Eintöpfe und zwei Kartons mit H-Milch für die Tafel gekauft hat. Außerdem sind da noch Süßigkeiten, gespendet von einer Kölner Schule, und Erdnusssoße, die van Laar von Freunden aus Holland bekommen hat. „Was immer mehr fehlt, ist Frischware: Obst, Gemüse, Salat“, berichtet er. „Da bekommen wir mittlerweile weniger von den Geschäften.“

Für die „Tafel für Leib und Seele“, wie es auf der Visitenkarte der Ansprechpartner Marion Firnbach und Herman van Laar heißt, engagieren sich 35 Ehrenamtliche. Zurzeit stehen 110 Haushalte mit 450 Personen auf der Liste der Bedürftigen, die sich die gesammelten Lebensmittel donnerstags von 12 bis 13.30 Uhr abholen können und dabei anonym bleiben. Die Helferinnen und Helfer, die Tüten vorpacken, damit es schneller geht, sehen nur eine Nummer.

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