Viele Aktionen geplantGesamtschule in Neunkirchen ist „Schule mit Courage“

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Frieden auf dem Pausenhof: Die Gesamtschüler formierten sich zum Peace-Zeichen.

Neunkirchen-Seelscheid – Die Feier zur Aufnahme ins bundesweite Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ dürfte die meisten Skeptiker vom Sinn der Sache überzeugt haben. Vor Wochen hatten mehr als 70 Prozent der 820 Schülerinnen Schüler für den Beitritt der Neunkirchener Gesamtschule gestimmt.

Aber es gab auch Kritik, nämlich, dass es nichts nütze, sich nur ein Etikett anzuheften. Indes spricht der Schwung, mit dem die Schule den Kampf gegen Diskriminierung und für Vielfalt aufgenommen hat, dafür, dass es nicht bei Lippenbekenntnissen bleibt.

Viele Veranstaltungen zum Thema Vielfalt geplant

Ein Pate und eine Patin sind mit an Bord. Der Ruppichterother Heimatforscher Wolfgang Eilmes unternimmt mit Jugendlichen Exkursionen, um über das einstige jüdische Leben in der Region und die Verbannung der Juden durch die Nazis aufzuklären. Für Gespräche zum Thema Diversität wurde Cassy Carrington, Schauspielerin, Sängerin und Travestiestar aus Köln, gewonnen.

Sie sang in der Schulaula „True Colors“, eine Hymne der LGBT-Bewegung, und hinterließ schon aufgrund ihrer imposanten Erscheinung – auf Highheels 2,10 Meter groß – Eindruck bei den jungen Leuten.

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Das Emblem (Bildmitte) ist das äußere Zeichen der Haltung gegen jede Form der Diskriminierung, insbesondere gegen Rassismus.

Weitere Projekte, die Angst vor Fremdem nehmen, sollen folgen, beispielsweise mit Migranten, die etwas über ihre Heimatkultur erzählen. Für einen internationalen Anstrich sorgte bei der Auftaktveranstaltung bereits die Begrüßung durch Schüler in etlichen Sprachen, die an der Gesamtschule gesprochen oder gelernt werden.

Warum ist Vielfalt wichtig? Antworten auf diese Frage gaben Schülerinnen in einem selbst gedrehten Videofilm: „Damit niemand wegen seines Aussehens gemobbt wird“, hieß es da, dass jede und jeder zur Schule gehen solle, „ohne Angst zu haben, ausgeschlossen zu werden“. Und: „Wenn wir alle gleich wären, wäre es langweilig.“

Die Schule übernimmt Verantwortung

Stolz nahmen Schulleiter Alfred Himpeler, Vertreterinnen und Vertreter des Kollegiums und der Schülerschaft schließlich das Netzwerk-Emblem sowie die anerkennenden Worte von Nadja Schiffer vom Integrationszentrum des Rhein-Sieg-Kreises entgegen. „Eine Courage-Schule übernimmt Verantwortung“, lobte Schiffer und ermutigte dazu, die eingenommene Haltung zu bewahren.

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Dass sie an einem Strang ziehen können, bewiesen die Schülerinnen und Schüler zum Schluss des Programms: Auf dem Pausenhof stellten sich in Form eines riesigen Peace-Zeichens auf.

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