Gebiet steht unter NaturschutzEisenbahnbrücke wird wegen schweren Schäden saniert

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Die Eisenbahnbrücke über die Sieg zwischen Niederhausen und Au ist stark beschädigt und muss umfassend saniert werden.

Die Eisenbahnbrücke über die Sieg zwischen Niederhausen und Au ist stark beschädigt und muss umfassend saniert werden.

Windeck – Dicke Sinterkrusten, Salzausblühungen, offene Fugen und Risse sowie abgeplatzte Ecken und Kanten machen eine Sanierung der Eisenbahnbrücke über die Sieg zwischen Geilhausen und Au dringend erforderlich. Die Schäden waren schon 2019 festgestellt worden.

Umfangreiche Sicherungsarbeiten an der 1886 erbauten und nach dem Zweiten Weltkrieg nur zum Teil wiederhergestellten Gewölbebrücke sollten nächstes Jahr durchgeführt werden. Wie Elke Säglitz von der Unteren Naturschutzbehörde im Beirat berichtete, will die Bahn das Projekt jetzt aber um zwei Jahre verschieben.

Für die Brückensanierung auf der Bahnstrecke Köln-Siegen wird laut Christoph Rüter vom Naturschutzamt ein Planfeststellungsverfahren notwendig. Weil das Gebiet unter Natur- und Landschaftsschutz steht, ist eine Befreiung erforderlich. Der Beirat erhob dagegen keine Bedenken, beschloss allerdings Auflagen.

Die Bahn hat 230 Tage Bauzeit geplant. Sechs Pfeiler und sechs Gewölbe, zwei Widerlager sowie die Hauptträgerbrücke müssen gesichert werden. Dazu soll die Brücke eingerüstet werden. Um an die Pfeiler zu kommen, werden im Fluss 20 Baggermatten (Stahlplatten) verlegt.

Gewölbe wird eingehaust

Die Baggermatten sollen verhindern, dass die Wanderung bodennaher Organismen vollständig unterbunden wird. Die Pfeiler selbst werden im Systemverbau trockengelegt. Die gesamte Gewölbebrücke wird eingehaust, damit keine Baustoffe und andere Materialien in die Sieg gelangen können. Die neue Fahrbahnplatte soll aus Stahlbetonfertigteilen bestehen.

Um die Baustelle mit Kranstandorten und Lagerplätzen einzurichten, müssen Zäune zum Schutz der Bäume aufgestellt werden. Vor Beginn der Arbeiten sollen Reptilien eingefangen und umgesiedelt werden. Dr. Ralph Schöpwinkel (Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt) berichtete zum Beispiel von einer im vergangenen Jahr entdeckten Schlingnatter.

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Nicht einverstanden war der Beirat dagegen mit der Absicht der Bahn, die notwendigen Ausgleichsmaßnahmen über ein Öko-Konto in Kürten (Rheinisch-Bergischer Kreis) und an der Agger vorzunehmen. Säglitz bekräftigte, der Ausgleich solle an der Sieg im Kreisgebiet erfolgen. Das beschloss auch der Beirat als Auflage. Vorsitzender Dr. Norbert Möhlenbruch: „Die Bahn kann doch nicht über uns hinweg planen!“ Die Bezirksregierung soll eine Entscheidung treffen.

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