VerkehrswendeAb Sommer 2023 ersetzen Linienbusse den Schulverkehr in Windeck

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Ein Bus steht am Bahnhof Rosbach und wartet.

Der Haltepunkt Rosbach ist einer der zukünftigen Knotenpunkte, wo sich Buslinien und S-Bahnen in Windeck treffen.

Nach den Sommerferien 2023 können Bürger alle Busse nutzen – auch die, die speziell vor und nach der Schulzeit fahren. Andersherum können Schülerinnen und Schüler mit ihren Tickets auch nach der Schule fahren.

In der größten Flächengemeinde des Rhein-Sieg-Kreises kommt die Verkehrswende einen großen Schritt weiter: Ab Sommer fahren keine Schulbusse mehr, stattdessen verkehren mehr Linienbusse für alle. Ein entsprechender Plan, den der Rhein-Sieg-Kreis erarbeitet hat, wurde vom Haupt- und Finanzausschuss einstimmig gebilligt.

Nach Buskonzepten im Linksrheinischen sowie für Bad Honnef und Lohmar hatten die Nahverkehrsplaner der Kreisverwaltung zuletzt unter anderem das Modellprojekt Neunkirchen-Seelscheid und regionale Schnellbuslinien geplant und umgesetzt.

Neuer Busfahrplan in Windeck soll nach Sommerferien 2023 starten

Stets sei der Schulverkehr elementarer Bestandteil gewesen, erläuterte Dr. Christoph Groneck, der Projektleiter für Nahverkehrsplanung beim Rhein-Sieg-Kreis. Starten soll der neue Fahrplan für Windeck am ersten Tag nach den Sommerferien 2023. Dann fahren die Linien 542, 543 und 544 sowie 546, 547 und 548 im Taktverkehr über die Dörfer und treffen sich zur vollen Stunde in Rosbach sowie zur halben Stunde in Herchen mit den S-Bahnen.

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In Absprache mit dem Oberbergischen Kreis soll die Linie 342 zur Schnellverbindung Schladern und Waldbröl durch das Westerttal werden. Die neuen Linien 542, 543 und 544 verbinden die Höhendörfer mit Rosbach beziehungsweise Waldbröl und Holpe. Die 25 Windecker Dörfer mit mehr als 250 Einwohnern und weitere an den Linien werden im Stundentakt angefahren, andere mindestens zwei Mal am Tag. Ergänzt wird das Angebot durch den Bürgerbus, der auch kleinere Weiler abfährt.

Dass dann alle Bürger alle Busse nutzen können – auch die, die speziell vor und nach der Schulzeit fahren –, ist für Bürgermeisterin Alexandra Gauß ein Riesengewinn. Dass andererseits Jugendliche mit ihren Tickets auch in ihrer Freizeit fahren können, spare einige Eltern- und Großeltern-Taxen ein, hofft sie. „Das ist das Grundrauschen im ÖPNV für Windeck“, ist die Rathauschefin sicher.

Das Angebot für die Windecker steige, unter dem Strich würden mehr Buskilometer gefahren, obwohl der allein von der Gemeinde finanzierte Spezialverkehr bis auf Fahrten wie zum Schwimmbad wegfalle. Für Gauß ist das neue Windecker Busnetz die optimale Vorbereitung auf das 49-Euro-Ticket.

Dass auf Windeck unter dem Strich keine Mehrkosten zukommen, hatte Groneck bereits im Frühjahr ausgerechnet: rund 350.000 Euro würden gespart, die für den Mehrwert wieder investiert würden. Das gelte noch immer, auch wenn die Kosten und damit die Zahlen inzwischen erheblich gestiegen seien. Eltern müssten nicht mehr bezahlen, erklärte Groneck auf Nachfrage. Bei Einführung des 49-Euro-Tickets verschöben sich Kosten für Schülerfahrten von der Gemeinde auf den Kreis.

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