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„Trainer im Stich gelassen“Fatih Özyurt vom FC Hennef verliert „Endspiel“ und tritt zurück

Lesezeit 3 Minuten
Fatih Özyurt

Fatih Özyurt ist nicht mehr länger Trainer des FC Hennef 05. 

Nach dem 1:5 in Porz zieht der Coach des Fußball-Mittelrheinligisten die Reißleine. Sportchef Frank Fußhöller tobt und kündigt personelle Konsequenzen an. 

SpVg Porz – FC Hennef 05 5:1 (1:0). Unmittelbar nach dem Abpfiff trommelte Fatih Özyurt seine Mannschaft ein letztes Mal zusammen. In einer emotionalen Ansprache verkündete der Trainer des Fußball-Mittelrheinligisten FC Hennef 05 seinen sofortigen Rücktritt. „Dieses Duell war für mich ein Endspiel“, sagte er nach der 1:5-Niederlage. „Ein Endspiel, in dem einzig und allein das Ergebnis zählte. Ich bin niemand, der davonläuft. Aber man kann nun mal nicht die ganze Mannschaft austauschen. Mit meinem Rücktritt will ich den Weg freimachen für einen neuen Impuls.“

Einen Impuls, den die Mannschaft offensichtlich dringend benötigt: „Ich habe das Gefühl, dass ich meine letzte Patrone verschossen habe. Es geht nicht um mich, sondern um den FC Hennef 05. Ich hoffe inständig, dass sich mein Schritt am Ende auszahlt und die Truppe irgendwie noch die Klasse hält. Das wünsche ich ihr von Herzen.“

Ich habe das Gefühl, dass ich meine letzte Patrone verschossen habe
Fatih Özyurt, Trainer des FC Hennef 05

Die jüngsten Ergebnisse geben durchaus Anlass zur Sorge: Nachdem die 05er stark in die Rückrunde gestartet waren (zehn Punkte aus den ersten fünf Partien), schrammte man im Duell beim Spitzenreiter Bonner SC am Coup vorbei – 2:2. Seit dem Gegentor in der elften Minute der Nachspielzeit lief beim FCH nichts mehr zusammen: Drei Niederlagen ohne eigenes Tor folgte nun der nächste Rückschlag: Nach der 1:5-Pleite im Kellerduell bei der SpVg Porz beträgt der Rückstand aufs rettende Ufer vier Punkte.

Nachdem Metin Kizil (25.) und Amadou-Sadio Camara (50.) die Heimelf mit 2:0 in Führung gebracht hatten, verkürzte Kai Schusters nach einem von Denys Pinchuk herausgeholten Elfmeter auf 1:2 (76.). Doch dann leistete sich Kyrylo Mohylevets einen ebenso kapitalen wie folgenschweren Fehlpass – 1:3 (84., Kizil). Soufian Amaadacho (88.) und Kizil mit seinem dritten Streich (90./+3) besiegelten den Heimerfolg – und Özyurts Aus beim FCH.

Hennefer Sportchef kündigt personelle Konsequenzen an

Eine Tatsache, die Sportchef Frank Fußhöller regelrecht auf die Palme brachte: „Ich bin schon wütend auf die Jungs: Sie haben den Trainer heute eindeutig im Stich gelassen. Gerade diejenigen, die Fatih immer wieder starkgeredet und geschützt hat. Die zweite Halbzeit war ein Offenbarungseid.“ Zudem kündigte er personelle Konsequenzen an: „Wir werden nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen.“ In puncto Trainerfrage werde es indes „keinen Schnellschuss geben. Fakt ist nur: Wir streben keine interne Lösung an.“

FCH: Wilsing – Harden (77. Wybierek), Viehweger (52. Mohylevets), Camara, Mus – Teixeira – Biniazz (46. Schusters), Shala (57. Ballicalioglu), Pflüger, Mahessa (46. Rosic) – Pinchuk.


Siegburger SV 04 – FC Hürth 3:1 (1:0). Das kleine Siegburger „Sommermärchen“ geht weiter: Im Duell mit dem FC Hürth feierte der SSV 04 den sechsten Sieg im achten Rückrundenspiel – und festigte damit Rang drei. „Kann mich bitte jemand kneifen?“, sagte Trainer Alexander Otto angesichts eines Fünf-Punkte-Vorsprungs auf den FC Wegberg-Beeck (4.). „Was meine Jungs abreißen, ist einfach nur Wahnsinn.“

Gewohntes Bild in dieser Saison: Die Siegburger Spieler jubeln – diesmal nach einem Tor von Nico Kuhbier (Mitte).

Gewohntes Bild in dieser Saison: Die Siegburger Spieler jubeln – diesmal nach einem Tor von Nico Kuhbier (Mitte).

Dabei hatte den 04ern diesmal eine solide Leistung zum Heimsieg genügt: Nach einem von Tim Keil herausgeholten Foulelfmeter bewies Ishak Adahchur Nervenstärke und schoss die Heimelf vom Punkt aus in Führung (27.). Nico Kuhbier erhöhte kurz nach der Pause auf 2:0 (51.), doch Dana Abdal Mohammad Hafthalla hatte die prompte Antwort parat – 1:2 (58., FE). Teuer erkaufter SiegIn der 89. Minute war es Haruto Idoguchi, der den Deckel draufmachte.

Siegburg muss Sieg gegen Hürth teuer bezahlen

Die drei Punkte mussten die 04er indes teuer bezahlen, denn Rechtsverteidiger Georgios Athanasiadis musste mit Verdacht auf Schultereckgelenksprengung ausgewechselt werden.

SSV: Vogel – Athanasiadis (79. Zerrouk), Weingarten, Hammouda, Keil – Giulio Multari (71. Condé), Adahchur – Ezami (63. Idoguchi), Ojesanmi, Tomson (87. Shiraishi) – Kuhbier (61. Sai).