Hennef – „Stern über Bethlehem“ – die Sternsinger der Pfarrgemeinde Liebfrauen Warth hatten sogar ein Lied geprobt. Die anderen kamen mit Gedichten, ganz ohne irgendetwas jedenfalls gab es keinen Umschlag von Bürgermeister Klaus Pipke. Der hatte zum inzwischen 16. Empfang ins Historische Rathaus eingeladen.
Im letzten Jahr über 39.000 Euro gesammelt
In den kommenden Tagen werden die Jungen und Mädchen durch die Stadtteile ziehen und Geld sammeln. „Allein in Hennef sammelten die Kinder und ihre Begleiter im vergangenen Jahr rund 39.760 Euro für diese gute Sache“, lobte der Rathauschef.
Mit Julius ging er zum Haupteingang des neuen Rathauses. Mit sicherer Hand strich der Junge den Aufkleber über den aus dem Vorjahr mit dem Haussegen „CMB“. Das steht übrigens nicht für die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar, sondern ist der Haussegen der Sternsinger: „Christus mansionem benedicat“ oder zu Deutsch „Christus segne dieses Haus“.
Friedliches Miteinander
In seiner kurzen Ansprache im alten Ratssaal betonte der Bürgermeister, wie wichtig es sei, friedlich und unvoreingenommen miteinander umzugehen: „Mit dem Geld unterstützt ihr weltweit 2168 Projekte in 112 Ländern.“ Die erste Aktion gab es 1959, seit 2015 gehört sie in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes.
Beispielland Libanon
Bei der 62. Aktion Dreikönigssingen ist der Libanon das Beispielland. Nach dem Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 gelang ein weitgehend demokratisches und friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen. Seit dem Ausbruch des Krieges in Syrien sind 1,2 Millionen Flüchtlinge ins Land gekommen. Die Projektpartner der Sternsinger – Aydan-Stiftung, Caritas Libanon und Jesuiten-Flüchtlingsdienst – helfen bei der Bewältigung dieser großen, gesellschaftlichen Aufgabe. (rvg)
So lange ist die zehn Jahre alte Pia natürlich noch nicht dabei, seit fünf Jahren aber sammelt sie eifrig mit. „Es ist schön, mit Freunden zusammen zu gehen“, sagte sie, „einer hat mal 100 Euro gegeben“. Mathilda, ebenfalls zehn Jahre alt, setzte noch einen drauf. „Bei uns waren es sogar mal 200 Euro.“
Sternsinger im ganzen Rhein-Sieg-Kreis unterwegs
Dafür durfte Pia mit ins Haus, zu einer riesengroßen Krippe. „Wir haben Kakao bekommen“, erinnerte sie sich. Der 13 Jahre alte Sven freute sich auch schon. „Das ist immer ein schöner, lustiger Tag.“ Ihm ist ein Haus in Niederhalberg in Erinnerung geblieben. „Da ist eine Frau, die sammelt Aufkleber, da ist die ganze Tür voll davon.“
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Im alten Ratssaal hatten sich die Sternsinger aus Bödingen, Stadt Blankenberg, Happerschoß, Rott, Geistingen, Westerhausen und Warth getroffen, die Uckerather Sternsinger werden am Samstag nach dem Gottesdienst ausgesandt. Im ganzen Kreis sind sie unterwegs, um ihr „CMB“ zu verteilen und Gedichte vorzutragen.
Allein im Erzbistum Köln kamen im vergangenen Jahr rund 3,8 Millionen Euro an Spenden zusammen, bundesweit waren es etwa 50,2 Millionen Euro. Die Aktion wird getragen vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).