Das backt die Redaktion in der Adventszeit: Schokolade, Nüsse, Stollen und alles schön verziert. Wir zeigen unsere liebsten Rezepte.
Zeit zum NaschenDie liebsten weihnachtlichen Backrezepte unserer Redaktion

Weihnachtszeit ist Plätzchen-Zeit, auch in unserer Redaktion. Wir stellen einige unserer Lieblingsrezepte vor.
Copyright: Marius Fuhrmann
„In der Weihnachtsbäckerei, gibt es manche Leckerei“, die Worte aus dem Rolf Zuckowski-Weihnachtslied sind wohl überall wohlbekannt. Und natürlich gibt es auch bei uns in der Redaktion Weihnachtsbäckerinnen und -bäcker, die jedes Jahr wieder die Teigrolle und die Ausstechformen auspacken und ihre liebsten Plätzchen und Weihnachtsgebäck zubereiten.
Einige Rezepte, teilweise alte Familienrezepte, haben wir gesammelt und stellen sie Ihnen vor. Viel Freude beim Nachbacken.
Ferdinandchen: Ein Plätzchen-Rezept von meinem Urgroßonkel
Ich weiß nicht viel über Ferdinand, aber in der Weihnachtszeit fällt sein Name in meiner Familie sehr häufig. Er war eins von acht Geschwistern meines Urgroßvaters, lebte auf einem Hof in der Nähe vom Donnersberg und hat unter anderem sehr leckere Plätzchen erfunden. Ferdinand war Konditor. Die sogenannten „Ferdinandchen“, von manchen pfälzisch auch „Ferdnandscher“ ausgesprochen, backt seither jeder in meiner Familie jedes Jahr - Onkel, Tanten, Großonkel, Großtanten und so weiter.
Dabei tragen die Plätzchen auch dazu bei, dass die Gesprächsthemen unterm Weihnachtsbaum nie ausgehen, denn jeder hat das Rezept von Ferdinand etwas anders überliefert bekommen. Wie dick muss der Mürbeteig im Vergleich zur Nussbaiser-Schicht sein? Nimmt man gemahlene Haselnüsse oder Walnüsse? Haselnüsse hatte man damals doch gar nicht so viele zur Verfügung, oder? Und schmecken die Ferdinandchen mit rotem oder schwarzem Johannisbeergelee besser? Tipp von meiner Mutter: Am fruchtigsten schmeckt die Mischung aus beidem. Klar ist auf jeden Fall, dass sie in der Adventszeit nicht fehlen dürfen.
Für den Mürbeteig:
- 200g Butter
- 200g Zucker
- 500g Mehl
- 1-2 Eigelb
- etwas Milch
Für die Füllung:
- Eine Tasse Johannisbeergelee
- 1-2 Esslöffel Maisstärke
Für den Belag:
- 5-6 Eiweiß
- 200g Zucker
- 200g gemahlene Haselnüsse
Zuerst für den Mürbeteig alle Zutaten verkneten. Dann wird der Teig auf Backpapier ausgerollt, sodass er auf ein Backblech passt. Bei 180 Grad etwa 15 Minuten backen, bis der Teig leicht vorgebräunt ist, und aus dem Ofen nehmen.
Eine Tasse Johannisbeergelee mit ein bis zwei Esslöffeln Maisstärke glattrühren und kurz aufkochen. Dann die Masse auf den vorgebackenen Teig streichen. Für den Belag Eiweiß steif schlagen und den Zucker und die gemahlenen Haselnüsse unterrühren. Die Baisermasse über der Johannisbeerschicht verteilen, dann alles noch einmal backen, bis die Baiserschicht leicht knackig ist.

Ein Muss auf dem Weihnachtsteller zu Hause: Ferdinandchen sind die viereckigen Plätzchen mit drei Schichten.
Copyright: Isabel von Storch
Wenn die Plätzchen abgekühlt sind, werden sie in kleine, mundgerechte Vierecke geschnitten. Wer möchte, kann sie noch zur Hälfte in dunkle Schokolade tauchen.
Dresdner Stollen (Daniela Schmidt)
Das Rezept stammt von meiner Urgroßmutter aus Erfurt. Die hat es an meine Oma weitergeben. Und mit ihr habe ich schon als Kind den Stollen zusammen gebacken, wenn sie uns in der Weihnachtszeit besuchte. Jetzt denke ich jedes Mal an sie, wenn ich selbst Stollen backe. Jedes Jahr hat sie mir erklärt, dass man nur so viel Milch hinzufügen solle, bis kein Teig mehr an den Händen kleben bleibe.

Das besondere Familien-Stollen-Rezept von Daniela Schmidt
Copyright: Daniela Schmidt
Genauso habe ich dann mit meiner Mutter den Stollen gebacken. Noch heute telefonieren meine Mutter und ich, wenn eine von uns als erste mit dem Backen beginnt, sodass die andere in Zugzwang gerät. Denn idealerweise sollte der fertige Stollen zwei bis drei Wochen, eingepackt in Alufolie und Mülltüte, ruhen, damit er saftiger wird. Ein paar Mal habe ich einen Rest des Stollens oben auf dem Schrank vergessen. Dann war er an Karneval besonders saftig.
Ich freue mich, dass meine drei Kinder auch gern Stollen essen, dann weiß ich, dass das Rezept noch eine Generation weiterlebt. Ich gebe zu, zum Abnehmen eignet sich der Stollen nicht, aber in der Weihnachtszeit ist das ja auch egal.
Zutaten, ergibt zwei Stollen:
- 1 kg Mehl
- 2-3 Päckchen Hefe
- 180 g Zucker (200 g schmecken besser)
- Prise Salz
- Ca. ¼ Liter Milch
- 375 g Butter (zusätzlich Butter zum Beschmieren)
- 50 g Butterschmalz
- 200-250 g gehackte Mandeln
- 500 g Rosinen
- Päckchen Zitronat und Orangeat (ich lasse Zitronat weg und nehme mehr Rosinen, jede Generation nimmt sich so ihre Freiheit)
- Zitrone
- 1 Päckchen Puderzucker
Rosinen und Zitronat/Orangeat und die Hälfte der Mandeln abends mit einem Gläschen Rum einweichen und ziehen lassen.
Mehl in die Schüssel geben, in die Mitte eine Vertiefung drücken. Die aufgelöste Hefe (mit etwas warmer Milch) in die Kuhle gießen und schlagen, bis sie dicklich wird. Dann 30 Minuten warm stellen und zugedeckt gehen lassen.
Butter mit Butterschmalz auflösen und auf den Mehlrand gießen, möglichst nicht auf die Hefe. Rest Mandeln, Zucker, Hefe, Salz, Zitronenschale auch auf den Rand geben, alles kneten und nur so viel warme Milch zugeben, bis die Hände sauber sind. Rosinenmischung mit etwas Mehl bestäuben, dazugeben, abermals kneten.
Abgedeckt warm stellen und eine oder zwei Stunden gehen lassen.
Jeweils eine Hälfte des Teiges dick auf Mehl ausrollen, beide Seiten zur Mitte einschlagen. Das Ende etwas mit einem Messerrücken obendrauf andrücken und einkerben. Auf dem Blech nochmals mindestens eine halbe Stunde gehen lassen.
Bei 180 Grad ca. 30 Minuten backen. Auf den noch warmen Stollen, flüssige Butter streichen und mit so vielen Schichten Puderzucker bestäuben, dass man eine weiße Oberfläche hat.
Drei Rezepte mit Nuss, Schokolade und Mürbeteig
Warum muss ich Plätzchen backen? Vom rohen Teig zu naschen ist doch das Beste. Wenn die Küche hinterher aussieht, als hätte eine Horde Fünfjähriger losgelegt, sind die Plätzchen gut geworden. Die Mürbeplätzchen sind der Klassiker, verziert mit Zuckerguss oder Schokolade. Zuckerstreusel oder gehackte Nüsse sind die perfekte Deko.
Mit Nüssen geht es weiter: Die Schokolade schmilzt bei den Schoko-Nuss-Plätzchen zu einem Adventstraum. Fein von Hand geschnitten backen sie hoch und lassen sich mit dunkler Schokolade verzieren. Darauf kommen kleine Herzchen aus weißer Schokolade. Die Nussecken macht Mama am besten, denn sie ist gelernte Bäckermeisterin. Nach dem Auskühlen und dem Schoko-Bad schmecken sie locker-leicht und versüßen die Zeit bis Weihnachten.
Inas Nussecken:
Zutaten für den Mürbeboden:
- 200 Gramm Margarine
- 200 Gramm Zucker
- 400 Gramm Mehl
- 1 Teelöffel Backpulver
- 2 Eier

Die Nusscken sind ein Klassiker in der Weihnachtsbäckerei.
Copyright: Marius Fuhrmann
Für den Belag:
- 100 Gramm Marzipan
- 450 Milliliter Eiweiß
- 750 Gramm Zucker
- 600 Gramm gemahlene Haselnüsse
- 200 Gramm gehackte Haselnüsse
- Aprikosenmarmelade
Die Zutaten für den Mürbeboden vermischen, kneten und ausrollen. Dann auf einem Backblech ausbreiten. Etwa acht Minuten bei 180 Grad anbacken und auskühlen lassen. Dann mit der Marmelade bestreichen. Für den Belag Eiweiß vom Eigelb trennen, mit dem Marzipan und dem Zucker vermischen und kurz aufkochen.
Die Haselnüsse unterheben. Diese Masse auf dem Mürbeboden verstreichen. In den Ofen für 30 Minuten bei 150 Grad. Auskühlen lassen, am besten über Nacht. Auf dem Blech in kleine Dreiecke schneiden und die langen Seiten in Schokolade tauchen. Diese kann man in einem Wasserbad schmelzen lassen.
Mürbeplätzchen:
Zutaten:
- 250 Gramm Butter
- 250 Gramm Zucker
- 1 Ei
- 250 Gramm Mehl
- 200 Gramm Stärke
- eine Messerspitze Backpulver
- nach Belieben Gewürze wie Zimt und Nelken

Die fertigen Mürbeteig-Plätzchen können mit Nüssen und Schokolade verziert werden.
Copyright: Marius Fuhrmann
Die Zutaten von Hand verkneten und 30 Minuten kaltstellen. Den Teig ausrollen und ausstechen. Die Plätzchen für fünf Minuten bei 200 Grad backen, sie werden nach dem Auskühlen hart. Anschließend mit Zuckerguss und Schokolade verzieren. Zuckerguss stellt man mit Puderzucker, ein paar Tropfen Wasser und Zitronensaft her.
Schoko-Nuss-Plätzchen:
Zutaten:
- 150 Gramm geriebene Zartbitterschokolade
- 300 Gramm Mehl
- 200 Gramm gemahlene Haselnüsse
- 150 Gramm brauner Zucker
- 200 Gramm Butter
- Schokolade

Die Schoko-Nuss-Plätzchen werden gerollt und einzeln abgeschnitten.
Copyright: Marius Fuhrmann
Die Zutaten bis auf die Schokolade von Hand verkneten, am Schluss die Schokolade dazugeben. Für 30 Minuten kalt stellen. Entweder ausrollen und ausstechen oder zu einer Rolle formen und in Stücke schneiden. Diese etwas andrücken. Für sieben Minuten bei 200 Grad backen. Auskühlen lassen und mit Schokoguss verzieren.

