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Vorsitzender übernimmt als TrainerMartin Gerards soll Hennef vor dem Abstieg retten

Lesezeit 3 Minuten
Martin Gerards

Martin Gerards ist neuer Interimstrainer des FC Hennef 05. 

Nach dem Rücktritt von Chefcoach Fatih Özyurt und Co-Trainer Frank Süs hat der Fußball-Mittelrheinligist FC Hennef 05 eine vorläufige Lösung gefunden.   

Die Antwort lautet Martin Gerards (45). Der Vorsitzende des FC Hennef 05 soll die Mittelrheinliga-Fußballer zum Klassenerhalt führen. Als Cheftrainer, wohlgemerkt. Nach dem Rücktritt von Fatih Özyurt unmittelbar nach dem verlorenen Kellerduell in Porz (1:5) übernimmt der langjährige Kapitän der ersten Mannschaft (über 300 Einsätze) das Kommando an der Seitenlinie. „Gerti traut sich diese Aufgabe zu“, sagt Sportchef Frank Fußhöller. „Und noch wichtiger: Auch wir sind felsenfest davon überzeugt, dass er genau der richtige Mann für diese Situation ist.“

Bereits bei seiner ersten Ansprache habe Gerards „an die Ehre und Einstellung der Spieler appelliert. Er ist jemand, der Emotionen transportiert und Klartext spricht – und das brauchen die Jungs jetzt.“ Gerards selbst betont: „Jeder Spieler fängt bei mir wieder bei null an. In den kommenden Wochen muss sich jeder voll und ganz dem Abstiegskampf verschreiben – dann bin ich mir sicher, dass wir die Klasse halten.“

Jeder Spieler fängt bei mir wieder bei null an
Martin Gerards, Interimstrainer des FC Hennef 05

Das gilt auch für den 45-Jährigen selbst: „Ich werde meine Aufgaben als Vorsitzender vorerst auf Eis legen und mich zu 100 Prozent auf den Trainerjob fokussieren.“ Bei seiner Antrittsrede präsentierte der neue Coach ein Plakat mit der Aufschrift „40 Tage, sechs Spiele, 18 Punkte“. Die Message ist klar: Trotz eines Vier-Punkte-Rückstands aufs rettende Ufer ist nichts verloren; satte 18 Zähler sind noch zu vergeben. „Wir glauben an die Wende, zumal wir noch vier Heimpartien vor der Brust haben“, so Gerards. Die erste bestreitet man am Sonntag (15 Uhr) gegen das Schlusslicht FC Union Schafhausen.

Fatih Özyurt

Fatih Özyurt (vorne) und Frank Süs (Mitte) sitzen nicht mehr auf der Trainerbank des FC Hennef 05.

Zum Turnaround beitragen soll auch Co-Trainer Sebastian Fuchs (42). Der Ur-Hennefer und Ü-40-Spieler des FCH folgt auf Frank Süs, der nach Özyurts Rücktritt ebenfalls seinen Trainerstuhl geräumt hat. Der Ex-Profi stand seit 2017 an der Seitenlinie der 05er und führte die Mannschaft in der Saison 2022/23 (gemeinsam mit Chefcoach Sascha Glatzel) zur Meisterschaft. „Sebastian kommt aus dem Kampfsport-Bereich (Ju-Jutsu, Anm. d. Red.) und ist ein Experte in puncto Menschenführung. Er wird die Jungs vor allem in mentaler Hinsicht auf die kommenden Wochen vorbereiten“, so Gerards.

Hennef verzichtet auf „Schnellschuss“

Er und Fuchs werden interimsweise auf der Trainerbank sitzen – und maximal bis zum Saisonende. „Wir wollten keinen Schnellschuss machen und keinen (externen, Anm. d. Red.) Feuerwehrmann installieren, den wir im Sommer wieder vor die Tür setzen müssen“, erklärt Fußhöller. „Sollten wir in den nächsten Tagen doch noch eine langfristige Lösung finden, sind wir grundsätzlich bereit sofort zu reagieren.“ Nicht ausgeschlossen also, dass Özyurts Nachfolger noch in dieser Saison übernimmt. Bis dahin sind Gerards und Fuchs gefragt. Nicht zuletzt als Mentaltrainer.