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Sieg statt StändchenSiegburger Trainer Alexander Voigt hat nur einen Geburtstagswunsch

Lesezeit 4 Minuten
Trainer Alexander Voigt vom Siegburger SV 04

Der Siegburger Trainer Alexander Voigt zieht die Zügel an.

Es wird nicht langweilig beim Siegburger SV 04: Vor dem Spiel in Freialdenhoven wurde ein neuer Stürmer geholt und ein Duo suspendiert. 

Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen. Angesichts der bedrohlichen Tabellensituation stehen die Mittelrheinliga-Fußballer des Siegburger SV 04 fast täglich auf dem Trainingsplatz. „Wir stecken mittendrin im Abstiegskampf und haben mittlerweile vier Punkte Rückstand aufs rettende Ufer – da kann man nicht einfach so weitermachen wie bisher“, stellt Sportchef Oliver Bonato klar.

So führte Coach Alexander Voigt bereits vor zwei Wochen einen zusätzlichen Trainingstag ein, nämlich den Samstag. Die Premiere der einstündigen Vormittagseinheit mit Fokus auf Standards war nur von mäßigem Erfolg gekrönt, schließlich kam man im anschließenden Kellerduell mit dem FC Pesch nicht über ein 1:1 hinaus. „Trotzdem bleibt es dabei: Wir müssen mehr machen als der Rest der Liga“, sagt Voigt.

Ich habe erst eine gute erste Halbzeit meiner Mannschaft gesehen
Alexander Voigt, Trainer des Siegburger SV 04

Am Wochenende fällt die Extraschicht vorerst aus, denn die Partie bei Borussia Freialdenhoven findet bereits am Samstag (18 Uhr) statt. „Ob die Jungs am Sonntag freibekommen, halte ich mir noch offen“, meint Voigt. Die drei Einheiten unter der Woche werden weiter durch eine freiwillige am Mittwoch (mit Athletiktrainer Marco Henrichs) ergänzt. Nur montags ist für alle Spieler Durchpusten angesagt. Der Coach spricht von einem „straffen, aber notwendigen Pensum“.

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Der Ex-Profi geht mit gutem Beispiel voran: Auch am Donnerstag stand er auf dem Trainingsplatz, also just an seinem 45. Geburtstag. Feierlaune kam jedoch nicht auf: „Ich habe den Jungs gleich klargemacht: Ich will kein Ständchen, sondern Siege.“

Voigt wechselte neun Mal zur Pause

Dafür müssen die 04er zulegen. „Ich habe erst eine gute erste Halbzeit meiner Mannschaft gesehen“, weist Voigt auf den einzigen Sieg unter seiner Regie bei Viktoria Glesch-Paffendorf (2:1) hin. In den vier übrigen Spielen nahm der Trainer insgesamt neun (!) Wechsel zur Pause vor. Bei seinem Debüt in Bergisch Gladbach (1:4) hatte er sogar schon vor dem Halbzeitpfiff zwei Mal getauscht.


Ohne Sechs muss der FC Hennef 05 im Heimspiel gegen die SpVg Frechen (So., 15 Uhr) auskommen. Neben den verletzten Aron Andreasson, Burak Mus, Kenan Akalp und Kanata Todate fallen auch die gesperrten Jordan Ramirez und Johannes Siregar aus. Sportchef Dirk Hager gibt sich kämpferisch: „Das ist jetzt die Chance für die anderen Jungs sich zu zeigen.“ Das gelte nicht zuletzt für Abwehr-Allrounder Hannes Viehweger, der trotz seiner wenigen Startelf-Einsätze „ein echter Leader“ sei. 


„Das ärgert mich kolossal“, sagt Voigt. „Ich hätte nichts dagegen, wenn mein Matchplan mal von der ersten Minute an aufginge.“ Eigentlich sei er „gar nicht der Typ, der früh wechselt. Aber wenn ich sehe, dass etwas schiefläuft, muss ich eingreifen.“

Und bislang lief eben einiges schief. Nicht zuletzt bei ruhenden Bällen des Gegners: In der Partie gegen Fortuna Köln II (0:2) fielen beide Tore nach einer Ecke. „Dabei hatten wir eine klare Zuordnung und alle Leuchttürme auf dem Platz“, so Voigt.

Auch vorne drückt der Schuh. Unter dem neuen Trainer gab es noch kein einziges Stürmertor. „Chris Mai kann uns nicht jedes Mal retten“, spielt Voigt auf die beiden wichtigen Jokertreffer seines offensiven Mittelfeldmanns in Glesch und gegen Pesch an.

Für mehr Torgefahr könnte bald Musashi Fujiyoshi (25) sorgen, der am Donnerstag aus Japan zurückgekehrt ist. „Er kann uns sofort weiterhelfen“, sagt Voigt über jenen Angreifer, der in der Hinrunde der Mittelrheinliga-Saison 2021/22 zwölf Treffer für Viktoria Arnoldsweiler verbuchte.

Fujiyoshi zieht in Stadion-WG

Es folgte der Wechsel zum Regionalligisten SV Straelen, wo er immerhin auf neun Einsätze kam. Der Japaner dürfte sich schnell einleben, schließlich zieht er in die WG seiner Landsmänner und Teamkollegen Keita Kinoshita, Kaito Asano und Kotaro Nakanishi. Direkt am Stadion.

Ein Duo steht indes nicht mehr im Aufgebot der 04er, nämlich Eladan Islamovic und Emirhan Özen. Beide hatten einen Einsatz in der Reserve verweigert. „Ich kann keine Spieler gebrauchen, die lieber auf der Bank sitzen als sich Spielpraxis zu holen“, so Voigt. Erst recht nicht im Abstiegskampf.

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