Mehmet Dogan im Interview„Alex Otto war mein bester Transfer für Siegburg“

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Mehmet Dogan

Voller Einsatz an der Seitenlinie: Mittlerweile kann sich der Siegburger Sportchef Mehmet Dogan beruhigt zurücklehnen. Der Grund ist Trainer Alexander Otto.

Der Siegburger Sportchef spricht auch über den ersten Zugang, seinen Aufstiegsfavoriten und den Rückzug von Wolfgang Salgert als Hauptsponsor. 

Der Fußball-Mittelrheinligist Siegburger SV 04 reist am Sonntag (15 Uhr) zum vorerst letzten Mal nach Freialdenhoven. Sportchef Mehmet Dogan (40) spricht über den Abschied des Liga-Dinos, seinen Aufstiegsfavoriten, den besten Transfer seiner Laufbahn und den nahenden Rückzug von Wolfgang Salgert als Hauptsponsor.


Herr Dogan, die Saison geht in die heiße Phase – und damit auch die Kaderplanung für die neue Spielzeit. Welche Unterschriften sind schon trocken?

Mehmet Dogan: Unsere beiden Flügelspieler Noah Tomson und Michael Ojesanmi haben verlängert. Und Kaito Asano, Keita Kinoshita und Ishak Adahchur besitzen ja noch Vertrag bis 2025. Mit Tim Keil steht auch schon der erste Zugang fest.

Der 23-Jährige stürmt derzeit für den Bezirksligisten SC Uckerath. Warum trauen Sie ihm den Sprung in die zwei Klassen höhere Mittelrheinliga zu?

Tim hat in dieser Saison bislang mehr Tore (20., Anm. d. Red.) als Einsätze (19, Anm. d. Red.) verbucht. Hinzu kommen 13 Assists. Diese Quote spricht für sich. Er ist pfeilschnell und kann auch in der Mittelrheinliga eine gefährliche Waffe sein.

Alexander Otto

Trainer Alexander Otto vom Siegburger SV 04 hat noch Vertrag bis 2025.

Klarheit herrscht auf der Trainerposition, schließlich läuft Alexander Ottos Vertrag ebenfalls noch bis 2025.

2035 wäre mir lieber. Aber im Ernst: Alex war mein bislang bester Transfer. Er kam zu einer chaotischen Phase hierher und war der fünfte Siegburger Cheftrainer in weniger als einem Jahr. Die Mannschaft war mental am Boden, aber er hat sie wieder aufgerichtet.

Hatten Sie nach sechs sieglosen Spielen zum Auftakt gar keine Zweifel?

Nein. Ich wusste, dass Alex das Team wieder in die Spur bringen würde. Seit dem erlösenden Sieg gegen Königsdorf macht es einfach nur Spaß zuzugucken. Wir sehen im Moment den besten Siegburger SV, seit ich hier bin.

Im Sommer 2023 hat der Verein noch offen von der Regionalliga geträumt. Mittlerweile schlägt man leisere Töne an – wieso?

Man muss realistisch sein: Die Oberliga ist vorerst das höchste der Gefühle. An Hohkeppel und Bonn führt im Moment kein Weg vorbei. Mindestens einer von beiden Vereinen wird ja auch 2024/25 wieder angreifen. Hinzu kommen immer wieder Klubs wie Wegberg-Beeck, die nach einem Abstieg sofort wieder hoch wollen. Finanziell sind uns diese Vereine um Längen voraus.

Wolfgang Salgert schraubt Engagement zurück

Zumal Wolfgang Salgert sein finanzielles Engagement in Siegburg runterschrauben wird. Hat sein Rückzug im Sommer als Hauptsponsor eine erhebliche Budgetkürzung zur Folge?

Nicht zwangsläufig. Wir wollen die Sponsoren-Last auf viele Schultern verteilen und werden versuchen die Lücke zu schließen. Unabhängig davon wollen wir die Spieler nicht mit Geld nach Siegburg locken. Wir haben keinen Bock auf Jungs, die nur der Kohle hinterherrennen.

Im Moment deutet vieles auf einen Zweikampf zwischen Hohkeppel und Bonn hin. Wer macht am Ende das Aufstiegsrennen?

Hohkeppel hat den besten Kader, aber ich tippe trotzdem auf Bonn. (Trainer, Anm. d. Red.) Sascha Glatzel hat den Verein wieder wachgeküsst. Vielleicht sind wir ja das Zünglein an der Waage, denn im April müssen beide Teams noch zu uns.

Am Sonntag steht das vorerst letzte Aufeinandertreffen mit Freialdenhoven an, schließlich hat der Verein seinen Rückzug im Sommer angekündigt.

Eine Mittelrheinliga ohne Freialdenhoven – das hört sich einfach falsch an. Ohne diesen Liga-Dino wird etwas fehlen. Wehmut kommt bei mir auch deshalb auf, weil ich als Spieler (des VfL Alfter, Anm. d. Red.) auswärts nirgendwo häufiger getroffen habe. Mit dem Platz in Freialdenhoven verbinde ich ganz viele Knierutscher Richtung Eckfahne. 

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