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Sartirischer JahresrückblickOnkel Fisch tanzt auf der Bühne Walter-Borjans

3 min

Markus Riedinger und Adrian Engels.

Leverkusen – Viele Menschen nutzen die Zeit zwischen den Jahren , um das zurückliegende Jahr zu reflektieren. So tun es – inzwischen alle Jahre wieder - auch Adrian Engels und Markus Riedinger, besser bekannt als das Duo „Onkel Fisch“. Im Scala packte das eingespielte Team , das auch den Satire-Podcast „WDR 2 Zugabe Pur“ erstellt, ganze 365 Tage in ihre knapp zweistündige Show.

Jahresrückblickspolizei

So spottete, schimpfte, rappte, sang und tanzte die selbst ernannte „Jahresrückblickpolizei“ vor zahlreichen Gästen über Politiker und Sportler, die das Jahr 2019 geprägt haben. Einmal das Nachrichtenpult, das die beiden aus dem Studio der Tagesschau gestohlen haben wollten, vor sich aufgebaut, konnte es auch schon losgehen.

Supi-Dupi-Gesetz

So regte sich Onkel Fisch über die neuen Gesetzesnamen der Großen Koalition auf. Wenn es das „Gute-Kita-Gesetz“ und das „Starke-Familien-Gesetz“ gibt, warum hat dann Olaf Scholz nicht vom „Supi-Dupi-Gerechtigkeitsgesetz“ statt von einem höheren Spitzensteuersatz gesprochen? Und warum heißt es Respekt-Rente und nicht Verreck-Rente?

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Ein Thema, das sich wohl durch das ganze Jahr zog, brachte selbst den optimistischen ARD-Korrespondenten Markus Riedinger regelrecht um den Verstand. Zwar hatte der angebliche Großbritannien-Experte vor jedem anstehenden Brexit-Datum „ein gutes Gefühl“, doch irgendwann ging selbst ihm die Geduld aus. „Ich bin mir sicher, noch 2056 wird der Brexit ein Thema für uns sein“, scherzte Engels letztendlich. Kein Scherz war allerdings der Name des neuen Speakers des Britischen Unterhauses: Lindsay Hoyle. Ob die Ähnlichkeit des Nachnamens zum deutschen Wort „Heul“ ein Zufall ist? Riedinger und Engels bezweifeln das.

Von Trump bis Greta

Auch Donald Trump und Greta Thunberg schafften es immer wieder ins Witze-Repertoire der beiden. So sangen die beiden in Bezug auf Trump beispielsweise laut und voller Überzeugung: „70 Jahr, blondes Haar mit Haarspray hochgekämmt.“ Während nämlich im Sommer Greta Thunberg quer über den Ozean segelte und ein „Grillfest“ rund um den Amazonas in Brasilien gefeiert wurde, wollte Trump schließlich Grönland kaufen.

Neue Nationalhymne

Das Duo nahm sich alle wichtigen Themen des Jahres vor. Nachdem Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow im Sommer 30 Jahre nach dem Mauerfall eine neue Nationalhymne forderte, hatte das Duo gleich einen neuen Text-Vorschlag nach Leverkusen mitgebracht: „Blöd die Ossis, blöd die Wessis, blöde Wiedervereinigung.“ Immer wieder sorgte zudem der Klimawandel für Diskussion in diesem Land, weshalb auch Thunberg, Feinstaub und das Klimakabinett der Bundesregierung mehrfach im Jahresrückblick von Onkel Fisch auftauchten. Gleich zu Beginn der Show zählte das Duo das Dieselfahrverbot in Stuttgart als eine der Top-Nachrichten auf. Und wie reagierten die Autofahrer darauf? Mit einem „CO-Zweitwagen“.

Namen tanzen

Für besonders viel Applaus sorgte das Duo mit ihrer Sonderausgabe der Casting Show „Let’s Dance“ – in der es um den SPD-Vorsitz ging. So gab sich Engels als Olaf Scholz besonders viel Mühe „niemandem auf die Füße zu treten“ und Riedinger tanzte als Norbert Walter-Borjans seinen Namen, damit ihn sich endlich jeder merken kann. Sogar eine Prognose für das kommende Jahr wagten Engels und Riedinger. „Der Klimawandel kommt und alle gehen baden“, waren sie sich einig. Trotzdem blieb das Duo auch weiterhin optimistisch. Und so hieß es zum Schluss: „Wir haben ein gutes Gefühl“.