1. FC KölnJorge Meré kämpft nach starker Saison als Kapitän um den EM-Titel

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Innenverteidiger Jorge Meré (l.).

Köln – Jorge Meré hält in diesen Tagen die Fahnen des 1. FC Köln auf internationaler Ebene hoch. Jonas Hector wartete vergeblich jedenfalls auf einen Einsatz in den EM-Qualifikationsspielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Weißrussland und Estland. Louis Schaub und Florian Kainz kamen für Österreich auch nur zu jeweils einem Kurzeinsatz.

Während die Teamkollegen des 22-Jährigen Meré nun schon ihre knapp bemessene Urlaubszeit genießen, kämpft der Spanier als Kapitän der U21-Auswahl seines Heimatlandes bei der Europameisterschaft in Italien um den Titel. Nach dem 5:0 gegen Belgien steht der Innenverteidiger mit den Iberern im Halbfinale, das am kommenden Donnerstag ausgetragen wird.

Jorge Meré fehlt dem 1. FC Köln zum Start

Das ist natürlich schön für Meré, er wird seinem Arbeitgeber in Köln damit aber für die Leistungstests (ab 2. Juli) sowie zum Start des Trainings am 4. Juli wohl kaum zur Verfügung stehen. Möglicherweise verpasst er sogar das erste Trainingslager vom 8. bis 14. Juli in Donaueschingen. Sollten die Spanier nämlich ihr Halbfinale gewinnen, dürfte der FC-Abwehrchef am kommenden Sonntag (30. Juni) auch noch das Finale bestreiten und erst dann seinen wohlverdienten Urlaub antreten.

Für Meré ist sein letztes Turnier als U21-Spieler neben der sportlichen Herausforderung und der Jagd nach dem EM-Titel in Italien auch Bühne, um sich für die A-Nationalmannschaft zu empfehlen. Durch den Abstieg des FC in die 2. Bundesliga war er nämlich etwas aus der Sicht von Nationalcoach Luis Enrique geraten. Möglicherweise ist es für ihn sogar von Vorteil, dass Enrique zurückgetreten ist und Roberto Moreno nun das Ruder in der Hand hält. Zudem sind die Geißböcke ja auch zurück in der Fußball-Bundesliga. Das bietet dem als einem von zwei Innenverteidigern des Aufsteigers wohl gesetzten Meré eine weitere Bühne, um auf sich aufmerksam zu machen.

Aufgetrumpft in Liga zwei

Die kleinere Bühne 2. Bundesliga hat der junge Spanier gut genutzt. Nach großen Anlaufschwierigkeiten in der Abstiegssaison 2017/18 hat sich Meré längst zu einem Top-Transfer von Ex-FC-Manager Jörg Schmadtke gemausert und seinen Vertrag verlängert. Das Fachmagazin „kicker“ kürte ihn jüngst unter der Rubrik „Herausragend“ zum besten Innenverteidiger der abgelaufenen Zweitliga-Spielzeit.

Der unumstrittene Stammspieler gehört auch deshalb mittlerweile sogar zum Tafelsilber im Team des neuen Trainers Achim Beierlorzer. Lange wurde über einen Verkauf Merés in diesem Sommer für die im neuen Vertrag festgeschriebene Ablösesumme in Höhe von 30 Millionen Euro diskutiert. Wohl auch, weil dieses Geld die in ihren Mitteln auf etwa zehn Millionen Euro beschränkten Kölner bei ihren Transferaktivitäten flüssiger gemacht hätte.

Mittlerweile dürfte sicher sich sein, dass Jorge Meré auch kommende Saison das Trikot mit dem Geißbock tragen wird. Neben ihm streiten Lasse Sobiech und Raffael Czichos um den zweiten Platz in der Innenverteidigung, wobei Sportchef Armin Veh für diese Position noch einen neuen Spieler verpflichten möchte. Jorge Meré wird die Aktivitäten aus seinem Urlaub heraus sicher aufmerksam beobachten. Und sich dann trotz Verspätung gewissenhaft vorbereiten, auf den nächsten Schritt in der Entwicklung seiner Karriere.  

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