1. FC KölnKölner Fanverhalten überschattet das Youth-League-Aus

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Bild nach der Niederlage aus dem Hinspiel gegen KRC Genk.

Genk – Es hätte ein echtes Highlight für die Nachwuchsfußballer des 1. FC Köln werden können: Doch das sportliche Ausscheiden aus der UEFA Youth League nach der 1:3-(1:1)-Niederlage im Rückspiel beim KRC Genk trat nach dem Auftritt einiger Kölner Chaoten in den Hintergrund. Als sich die Partie der Halbzeit näherte, sprangen rund 50 größtenteils vermummte Personen über die Bande aus dem Gästeblock und versuchten zum Heimbereich vorzudringen. Die Auseinandersetzung wurde schnell von Ordnungskräften und der Polizei unterbunden. Die Chaoten versuchten derweil über den Gästeblock zu entkommen und waren im zweiten Durchgang, der verzögert startete, nicht mehr im Stadion.

Konzentration litt unter dem Chaos

Die Kölner Störer erwiesen mit ihrem Auftritt nicht nur dem Verein, sondern insbesondere der eigenen U19 einen Bärendienst, die unter dem Eindruck des gerade Erlebten einen Zwei-Tore-Rückstand aufholen mussten. „Es hat nicht dafür gesorgt, dass die Konzentration weiter hochgehalten worden ist“, kommentierte der Trainer Stefan Ruthenbeck knapp, der sich ansonsten jedoch über den starken Auftritt seines Teams freute: „Der Gegner hatte weniger Möglichkeiten als im Hinspiel, wir hatten aber ähnlich viele.“

Im ersten Durchgang erwischte der FC, der mit derselben Startelf wie im Hinspiel antrat, den besseren Start. Der Wille, das 2:4 aus dem Hinspiel noch umzudrehen, war der bissig auftretenden Mannschaft an der Körpersprache abzulesen.

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Zudem verwandelten die zu diesem Zeitpunkt noch rund 400 Kölner das Duell in der Fremde in ein akustisches Heimspiel. Dabei hatten die Kölner jedoch auch einmal großes Glück, als Genks Andras Nemeth nach einem Aussetzer Yusuf Örneks frei auf das Tor zulief, Jonas Urbig jedoch die Nerven behielt (2.). Joshua Schwirten gelang mit seinem sehenswerten Treffer von der Strafraumgrenze die Führung (8.). Das Wunder von Genk war nun zum Greifen nahe. Adnane Abid nutzte eine Nachlässigkeit in der Abwehr zum schnellen Ausgleich (14.).

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Genk wurde, analog zum Hinspiel, mit zunehmender Spieldauer stärker und spielbestimmender. Urbig parierte gegen Kelvin John (17.). Pech hatte der FC hingegen bei einem Schlenzer von Schwirten, den ein Verteidiger noch retten konnte (19.). Weitere Höhepunkte waren bis zur Halbzeit jedoch auf beiden Seiten Mangelware.

Fanverhalten überschattet das Sportliche

Nach dem Seitenwechsel machte Genks Luca Oyen die Kölner Hoffnungen auf ein Weiterkommen mit seinem Treffer zum 2:1 zunichte (60.). Der FC brauchte nun noch drei Tore, um sich ins Elfmeterschießen zu retten. Die FC-Talente gaben sich zwar nicht auf, die Aussichtslosigkeit des Unterfangens war ihnen nun jedoch auch deutlich anzumerken. In der Nachspielzeit fing sich der FC noch das 3:1 nach einem von Winzent Suchanek verursachten Foulelfmeter (90.+6). Was von diesem Abend in Belgien am stärksten in Erinnerung bleiben dürfte, ist das beschämende Auftreten einiger Kölner. Dieses dürfte den FC noch einige Zeit beschäftigen. (dm)

1. FC Köln U19: Urbig, Nadjombe, Smajic (64. Monning), Örnek, Suchanek, Wydra (64. Downs), Castrop. Schwirten (54. Wäschenbach), Breuer (76. Fratea), Schmid (76. Fadeev), Obuz. Tore: 0:1 Schwirten (8.), 1:1 Abid (14.), 2:1 Oyen (60.), 3:1 Geusens (90.+6, Foulelfmeter).

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