Der 1. FC Kaiserslautern und der letzte Spieltag wecken beim 1. FC Köln keine guten Erinnerungen. Ein Rückblick auf den 15. Juni 1991:
1. FC KölnAls Kaiserslautern am letzten Spieltag in Müngersdorf jubelte

Treffen am Rande des Trainings: Erich Rutemöller (l.) und Friedhelm Funkel.
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Erich Rutemöller denkt nicht gerne an den 15. Juni 1991 zurück. Am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison 1990/91 war der 1. FC Kaiserslautern zu Gast in Müngersdorf und der 1. FC Köln stand vor zwei entscheidenden Aufgaben, die er mit einem Heimsieg hätte lösen können – den Pfälzern die Meisterschaft entreißen und selbst noch in den Uefa-Pokal einziehen. Beides misslang, denn die Roten Teufel triumphierten mit 6:2 und zelebrierten ihren als Aufsteiger sensationell errungen ersten Meistertitel mit einem Genuss, der allen Kölnern heute noch bitter aufstößt.
Rutemöller bekam als FC-Trainer sogar noch eine Zugabe. Um seine Enttäuschung nach der krachenden Niederlage zu verarbeiten, fuhr er zu einem Freund nach Bonn-Bad Godesberg. Die beiden entschlossen sich zu einem Spaziergang am Rhein und just in diesem Moment fuhr ein Partyschiff vorbei. An Bord waren die Lauterer, die deutlich hörbar ihren Titelgewinn feierten.
Hansi Flick sieht die Rote Karte
Das Spiel war damals schnell in Richtung des Teams von Trainer Kalli Feldkamp gekippt. Bernhard Winkler und Marco Haber sorgten schon nach 14 Minuten für eine 2:0-Führung. Dann zeigte Schiedsrichter Manfred Harder dem in FC-Diensten stehenden Hansi Flick die Rote Karte (31.). Frank Ordenewitz verkürzte für die Kölner zwar (34.), Winkler (43.) und Tom Dooley (45.) sorgten mit einem Doppelschlag aber noch vor der Pause für die Vorentscheidung.
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Der FC mit den Weltmeistern Bodo Illgner und Pierre Littbarski sowie Horst Heldt in seinen Reihen verkürzte durch Frank Greiner (47.) kurz nach der Pause, dann leiteten Haber (77.) und Markus Schupp (90.) mit ihren Treffern die Lauterer Meisterfeierlichkeiten ein.
Ich möchte nicht noch einmal erleben, dass Kaiserslautern am letzten Spieltag in unserem Stadion jubelt.
„Ich möchte nicht noch einmal erleben, dass Kaiserslautern am letzten Spieltag in unserem Stadion jubelt.“ Der inzwischen 80-jährige Erich Rutemöller hat den 15. Juni 1991 nicht vergessen, und natürlich kommen in dem Berater des aktuellen FC-Vorstandes um Präsident Werner Wolf mit Blick auf den kommenden Sonntag die Bilder von damals wieder in Erinnerung. Zumal er mit den Geißböcken eine Woche später auch noch das DFB-Pokalfinale in Berlin nach Elfmeterschießen gegen Werder Bremen verlor.
Immerhin ist die Ausgangssituation für das Heimspiel am 18. Mai 2025 eine gänzlich andere. Die Kölner benötigen nur noch zumindest einen Punkt, um am letzten Zweitliga-Spieltag ihren siebten Bundesliga-Aufstieg perfekt zu machen und mit einem Sieg vielleicht sogar am Hamburger SV vorbeizuziehen und Meister zu werden.
Rote Teufel benötigen Schützenhilfe
Kaiserslautern befindet sich in der Situation, in der die Kölner 1991 steckten. Der FC hatte seinerzeit die schlechteste Ausgangsposition, um sich im Vierkampf mit Eintracht Frankfurt, dem VfB Stuttgart und dem HSV noch für den Europapokal zu qualifizieren. Die Pfälzer haben ihrerseits als Tabellensechster am Sonntag in Müngersdorf zwar noch die Chance, auf Relegationsplatz drei vorzurücken, dafür müsste aber die Konkurrenz mitspielen.
Die SV Elversberg (auf Schalke) und der SC Paderborn (in Karlsruhe) müssen verlieren. Gewinnt in diesem Szenario Düsseldorf beim 1. FC Magdeburg, müssen die punktgleichen Lauterer nicht nur beim FC gewinnen, sondern auch noch zwei Tore gegenüber der Fortuna aufholen.
Eine Gemengelage, die sich zum Vorteil für den 1. FC Köln entwickeln kann. Sollten Elversberg oder Paderborn in ihren Partien in Führung gehen, würde das die Chancen des Teams von Trainer Torsten Lieberknecht schmälern und sich womöglich auch auf die Motivationslage auswirken. Sehr zur Freude von Erich Rutemöller, der dem FC diesmal auf der Tribüne die Daumen drückt.