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1. FC KölnBaumgart fordert Geduld für Adamyan

Lesezeit 3 Minuten
Sargis Adamyan versucht, an den Ball zu kommen.

Zumeist nur in der Joker Rolle: Sargis Adamyan (links) im Heimspiel des 1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt.

Sargis Adamyan kam vor der Saison als Hoffnungsträger für den Angriff des 1. FC Köln. Bislang konnte der 29-Jährige den Erwartungen nicht gerecht werden.

Geduld gehört im Profifußball zu den gefragtesten Eigenschaften. Nur, dass sie in der Hektik des Geschäfts kaum einer aufzubringen imstande ist. Steffen Baumgart gehört zu den Verantwortlichen in der Bundesliga, die sich für gewisse Projekte die Zeit nehmen. Auch, wenn die Vorstellung eine andere war.

Wie bei Sargis Adamyan. Der Armenier war im vergangenen Sommer für eine Ablöse von 1,5 Millionen Euro von der TSG 1899 Hoffenheim nach Köln gewechselt und als so genannter „Königstransfer“ mit einem Vierjahresvertrag ausgestattet worden. Eine, in der vom neuen Geschäftsführer Christian Keller vorangetriebenen neuen Transferpolitik beim FC, doch recht außergewöhnliche Laufzeit. Immerhin ist Adamyan schon 29 Jahre alt. Baumgart und Keller, die den Offensivspieler von früheren Stationen her gut kennen, sahen in Adamyan aber einen „Unterschiedsspieler“.

Sargis Adamyan: Zwei Tore in 28 Pflichtspielen

Wohl auch, weil der trickreiche Stürmer zuvor den FC Brügge mit sechs Toren in 15 Spielen zur Meisterschaft geschossen hatte. Hoffenheim hatte Adamyan für ein halbes Jahr an die Belgier ausgeliehen. In Köln liest sich seine Bilanz eher ernüchternd. In 28 Pflichtspielen hat Adamyan zwei Tore erzielt und vier Treffer vorbereitet. „Von dem, was im Ergebnis bislang rausgekommen ist, haben wir alle mehr erwartet“, sagte Steffen Baumgart vor dem Heimspiel gegen den VfL Bochum (Freitag, 20.30 Uhr/DAZN) - und meint damit Tore.

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Dabei hatte der 33-fache Nationalspieler Armeniens seine Chancen. Insgesamt neunmal stand er diese Saison schon in der Startelf. „Bislang agiert Sargis sehr unglücklich. Es ist unter hohem Gegner-Druck körperlich nicht immer stabil“, analysierte der FC-Trainer. Baumgart glaubt aber an eine Steigerung: „Ich bin zuversichtlich, dass seine Leistung ab dem neuen Jahr in die gewünschte Richtung gehen wird. Er wird noch eine wichtige Rolle spielen.“

Bei unserer Spielweise braucht der ein oder andere länger, um sich daran zu gewöhnen.
Steffen Baumgart, FC-Cheftrainer

Gegen den VfL Bochum wird Adamyan zunächst wieder auf der Platz Bank nehmen. Sollte der FC mit zwei Spitzen auflaufen, erhält Linton Maina in der Rolle des schnellen, dribbelstarken Angreifers den Vorzug. „Im Moment beginnen wir entweder mit Steffen Tigges oder Davie Selke. Und als zweite Sturmspitze macht es Linton aus unserer Sicht sehr gut“, erklärte Baumgart.

Der 51-jährige Coach forderte Geduld für Adamyan ein – und zwar von allen, die es mit dem FC halten. „Bei unserer Spielweise braucht der ein oder andere etwas länger, um sich daran zu gewöhnen.“ Bleibt zu hoffen, dass es Sargis Adamyan nicht wie Ondrej Duda ergeht. Der Slowake hatte trotz unbestrittener fußballerischer Fähigkeiten nie wirklich einen Zugang zum Baumgart-Fußball gefunden und wechselte im Winter frustriert zu Hellas Verona.


Voraussichtliche Aufstellungen: 1. FC Köln: Schwäbe; Schmitz, Hübers, Chabot, Hector; Martel, Skhiri; Maina, Ljubicic, Kainz; Selke. – VfL Bochum: Riemann; Janko, Ordets, Masovic, Danilo Soares; Losilla; Stöger, Osterhage; Asano, Antwi-Adjei; P. Hofmann. – SR.: Welz (Wiesbaden).

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