Verletzte beim FCGleich vier Spieler fallen aus – Keller sondiert Defensivmarkt

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Jeff Chabot verletzt

FC-Innenverteidiger Jeff Chabot fällt länger aus. 

Köln – Steffen Baumgart hat seiner Mannschaft eine Verschnaufpause verordnet. Für Montag und Dienstag hat der Trainer des 1. FC Köln frei gegeben. Die Unterbrechung dürfte den Spielern des Fußball-Bundesligisten gerade recht kommen. Zum Abschluss der zweiten englischen Woche in Folge hinterließen die Kölner am Sonntag beim glücklichen 0:0 im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart einen ziemlich entkräfteten Eindruck. „Wir haben eine ganze Menge Tribut gezollt“, merkte Baumgart hinterher an. „Man hat gemerkt, dass die Frische gefehlt hat.“ Der Gang durch die Conference League-Playoffs sei „hart“ gewesen.

Wenn sich die FC-Profis am Mittwoch zum Start der Vorbereitung auf das Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr) wieder am Geißbockheim zusammenfinden, wird die Gruppe arg dezimiert sein. Wie die Kölner am Montag bekanntgaben, haben sie das dritte Unentschieden in Folge sehr teuer bezahlt. Gleich vier Spieler trugen aus der hart umkämpften Auseinandersetzung mit dem VfB Verletzungen davon.

FC-Innenverteidiger Jeff Chabot fällt länger aus

Am schlimmsten hat es Jeff Chabot (24) erwischt, der kurz nach dem Seitenwechsel in einem Zweikampf mit dem späteren Rotsünder Luca Pfeiffer böse umgeknickt war. Die Blessur am Sprunggelenk des verletzt ausgewechselten Innenverteidigers erwies sich bei genaueren Untersuchungen als derart schwer, dass der Linksfuß bereits am Tag nach dem Spiel auf dem Operationstisch lag. Chabot stehe „länger“ nicht zur Verfügung. Wie lange genau, darüber machte der FC keine Angaben. Damit verfügen die Kölner in Timo Hübers, Luca Kilian und Kristian Pedersen nur noch über drei Akteure für die Abwehrmitte. Bayern-Leihgabe Bright Arrey-Mbi spielt in den Planungen schon länger keine Rolle mehr.

Benno Schmitz erlitt ebenfalls eine Verletzung am Sprunggelenk. Nach rüdem Einsteigen von Atakan Karazor hatte der 27-Jährige die Partie noch unter Schmerzen zu Ende bringen können. Im Gegensatz zu Jeff Chabot muss sich der Stammrechtsverteidiger keinem operativen Eingriff unterziehen. Schmitz werde konservativ behandelt, ließ sein Club wissen. Die Ausfallzeit blieb wie bei Chabot zunächst unklar. Weil zudem Schmitz-Vertreter Kingsley Ehizibue vor einem Wechsel zu Udinese Calcio steht (die Rundschau berichtete), beklagt der FC auf einmal auch hinten rechts Personalknappheit. Dort ist vorerst nur noch Reservist Kingsley Schindler übrig geblieben.

Mittelhandbruch bei Eric Martel

Bei Eric Martel (20) wurde nach dessen unglücklichem Sturz auf die Hand wiederum ein Bruch der Mittelhand diagnostiziert. Der defensive Mittelfeldspieler wird einen Handspezialisten aufsuchen; anschließend soll das weitere Vorgehen mit den Mannschaftsärzten des FC festgelegt werden.

Eine vierte Hiobsbotschaft könnte alsbald folgen. Bei Mathias Olesen stand am Montagnachmittag noch der Gang zum Arzt auf dem Programm. Der luxemburgische Nationalspieler, der zuletzt als Ersatz für Mark Uth (fällt nach einer Schambein-Operation wohl noch bis Ende September aus) auf der Zehn getestet wurde, hatte sich bereits in der Anfangsphase in einem Duell mit Konstantinos Mavropanos am rechten Knöchel verletzt. Für den 21-Jährigen ging es nicht mehr weiter.

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Das plötzliche personelle Unheil hat auch mit Blick auf die mindestens noch bis Anfang November bestehende Doppelbelastung in Bundesliga und Conference League zu einem Umdenken bei den FC-Verhandlungen geführt. Christian Keller, der noch am Sonntag kurz vor Spielbeginn einen weiteren Zugang mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ praktisch ausgeschlossen hatte, kündigte einen Tag später an, nun doch nach Verstärkung Ausschau zu halten.

„Mit den Verletzungen ist eine neue Situation entstanden“, begründete der Geschäftsführer Sport sein Umschwenken. „Wir werden den Transfermarkt in den nächsten Tagen sondieren und schauen, ob wir uns in der Defensive noch einmal sinnvoll verstärken werden.“

Doch die Zeit drängt. Das Transferfenster schließt am Donnerstag um 18 Uhr. Immerhin: Nach dem Weiterkommen auf europäischer Bühne mit Zusatzeinnahmen von rund zehn Millionen Euro verfügen die Kölner trotz Sparkurses über einen neuen finanziellen Spielraum.

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