Tom Krauß hat in dieser Saison zwei Bundesliga-Einsätze für den 1. FC Köln vorzuweisen, wurde dabei einmal aus- und einmal ausgewechselt.
1. FC KölnLeihspieler möchte seine Odyssee beenden

Tom Krauß beim Heimspiel des 1. FC Köln gegen den SC Freiburg.
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Tom Krauß will ankommen. Der gebürtige Leipziger setzt nach einer kleinen Odyssee über Nürnberg, Gelsenkirchen, Mainz, Luton und Bochum seine Hoffnung in Köln. Der 24-Jährige möchte beim 1. FC Köln seine fußballerische Heimat finden und fühlt nach drei Bundesliga-Spieltagen wohl am Geißbockheim. Vor dem Duell am Samstag (18.30 Uhr/Sky) mit seinem Ausbildungsklub RB Leipzig sprach Krauß über...
...den tollen Saisonstart des FC mit sieben Punkten aus den ersten drei Spielen: Das gibt uns ein gewisses Selbstvertrauen, vor allem wenn man sieht, wie und wann wir die Punkte geholt haben. Das zeigt, was wir am Ende eines Spiels für einen Zusammenhalt haben. Wir können Spiele drehen, das schweißt eine Mannschaft zusammen.
...die Stärke, hinten raus Spiele, drehen zu können: Man sieht, was wir für eine gute Kaderbreite haben. Jeder will sich zeigen will, es gibt einen gesunden Konkurrenzkampf, der jeden Einzelnen pusht und jeden weiterbringt in seiner persönlichen Entwicklung.
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...seine bisherige Rolle als Pendler zwischen Einsätzen und Bank: Ich will immer spielen. Am Ende ist es für mich aber wichtig, ruhig zu bleiben, gut zu trainieren und dem Trainer zu zeigen, dass ich da, wenn ich die Chance bekomme. Ich bin da überhaupt nicht unruhig. Es war erst der dritte Spieltag und ich war einmal auf der Bank. Es kommt auch darauf an, in welcher Formation wir spielen. Wir hatten in drei Spielen unterschiedliche Formationen.
...die Chancen des FC als Außenseiter beim Topteam Leipzig: Wir rechnen uns immer Chancen aus und gehen wie in Wolfsburg als Underdog in das Spiel. Die Rolle liegt uns bislang. Wir wollen jeden Gegner ärgern, so viele Punkte wie möglich holen und von Spiel zu Spiel schauen. Sicher werden wir in Leipzig auch leiden müssen, weil RB mit Ball eine richtig gute Qualität hat.
...die Beziehung zu seiner Heimatstadt Leipzig: Seit ich 2020 weg bin, hat sich bei RB viel verändert. Trotzdem ist es für mich eine Rückkehr in meine Heimat. Ich bin hier geboren und meine Familie ist da. Die sehe ich jetzt auch nicht jede Woche. Meine Freunde sind da. Ich habe meine ganze Jugend in Leipzig verbracht und mich immer wohlgefühlt. Es ist auf jeden Fall ein besonderes Spiel für mich.
...seine vielen Leihstationen: Für mich ist es wichtig, mich zu etablieren, jetzt endlich auch mal in einem Verein anzukommen. Deswegen sage ich auch, wenn der Trainer entscheidet, dass ich auf der Bank sitze, werde ich nicht verrückt werden, weil es am Ende für mich ganz wichtig ist, hier beim FC und in der Stadt anzukommen. Es wirkt durch die vielen unterschiedlichen Stationen so, als hätte ich Schwierigkeiten, irgendwo anzukommen. Das vergangene Jahr ging mit dem Wechsel von Luton nach Bochum wegen familiärer Probleme leider nicht anders. In Bochum habe ich mit Dieter Hecking einen Trainer gehabt, der mich noch mal richtig gepusht hat und mir Selbstvertrauen gegeben. Dafür bin ich unfassbar dankbar, weil dadurch auch der 1. FC Köln auf mich aufmerksam geworden ist. Und ich bin sehr froh, jetzt hier zu sein.
...den Fußball in der zweiten englischen Liga, der Championship: Es ist alles viel enger als in Deutschland und ich habe mich in Luton auf jeden Fall noch mal weiterentwickelt. Wenn du in den Strafraum gehst, ist es wie Rugby. Hier in Deutschland gibt es einen Kontakt und es ist sofort ein Foul. In England wird da nicht mal hingeschaut oder die Gegenspieler sagen dir, was für ein Weichei du bist. Da stehen Innenverteidiger, die sind alle zwei Meter groß und haben Bizeps wie keine Ahnung was. Das ist schon alles etwas anders in England. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich diese Erfahrung mitnehmen konnte. Dazu kommt das spezielle Stadion von Luton Town, das Kenilworth Road Stadium mitten in einer Wohnsiedlung hast. Und die Stimmung ist für die gut 10.000 Zuschauer echt fantastisch. Für mich war das halbe Jahr dort eine wichtige Erfahrung.