Linton Maina gehört beim 1. FC Köln zu den großen Gewinnern nach den ersten fünf Pflichtspielen der Saison 2024/25.
Saisonstart des 1. FC KölnEin Topscorer, den niemand erwartet hat
Linton Maina hält den Goldenen Geißbock mit beiden Händen fest an den Hufen und lacht in die Kamera. Der 25-Jährige freute sich in der Länderspielpause zurecht, denn als die Fans des 1. FC Köln mal wieder aufgerufen waren, ihren Spieler des Monats zu wählen, führte im August kein Weg an Maina vorbei. Der Offensivspieler hat in den bislang fünf absolvierten Pflichtspielen der Saison 2024/25 drei Tore und drei Vorlagen auf seinem Konto gesammelt und ist damit Topscorer des Fußballzweitligisten.
Eine Zwischenbilanz, die überraschend kommt. In der Abstiegssaison gehörte der gebürtige Berliner nämlich noch zu den großen Sorgenkindern bei den Geißböcken und sein Verbleib im Kölner Grüngürtel stand in diesem Sommer nicht nur aufgrund einer Ausstiegsklausel aus seinem bis 30. Juni 2025 laufenden Vertrag lange Zeit in den Sternen.
Gerhard Struber sieht Maina mehr im Zentrum
Maina hat sich beim FC nach der Ankunft des neuen Cheftrainers Gerhard Struber und ein wenig Anlaufzeit in einer neuen Rolle auf und neben dem Platz etabliert. Der ehemalige deutsche U-Nationalspieler gehört mit 86 Bundesliga- und 73 Zweitligaeinsätzen im jungen Kölner Team nicht nur zu den erfahreneren Spielern, die Führung übernehmen können, er nimmt in Strubers System auch eine veränderte Position ein. Der Sprinter war seit seinem Wechsel von Hannover 96 im Sommer 2022 auf die Außenbahn festgelegt, beim neuen Trainer kommt er mehr aus dem Zentrum.
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Eine Position, die Mainas Stärken als Dribbler und Tempospieler offenbar mehr fördern. Als reiner Flügelspieler war er eher in begrenzten Räume unterwegs und lief sich oft fest. Ein weiteres großes Problem waren seine Flanken, denen zumeist das Timing fehlte. Nach drei Toren und zehn Vorlagen in den 42 Einsätzen seiner ersten FC-Saison, kam er vergangenes Jahr in 32 Bundesliga-Partien nur auf einen Treffer und drei Assists. Seine Entwicklung stagnierte.
Struber sah dann in Maina mehr als den reinen Flügelspieler. Obwohl der Trainer im Zweitliga-Auftaktspiel gegen den Hamburger SV (1:2) Luca Waldschmidt den Vorzug gab, war nach Mainas Einwechslung nicht nur wegen des Kopfballtreffers schnell zu erkennen, dass er auf der zentraleren Position deutlich mehr zur Geltung kommt. Mit seinem vertikalen Passspiel und Läufen in die Tiefe bringt er sich und seine Mitspieler dort immer wieder in aussichtsreiche Positionen.
Drei Tore und drei Vorlagen stehen nach fünf Pflichtspielen der neuen Saison für ihn zu Buche. Ein Wert, der die Hochrechnung zulässt, dass er — wenn auch in der Zweiten Liga — vor seiner erfolgreichsten Spielzeit steht. „Man kann sehen, dass wir uns wieder mehr Chancen erarbeiten und sie auch nutzen. Das war in der Vergangenheit nicht so der Fall“, erklärte Maina nach dem jüngsten 3:1-Erfolg beim FC Schalke 04 auch seine eigene Entwicklung.
Vertrag beim FC läuft im Juni 2025 aus
Die zeigte sich beim Treffer zum 2:0, als der Offensivspieler nach tollen Zusammenspiel mit Damion Downs die Ruhe vor Schalkes Keeper Justin Heekeren bewahrte und den Ball dann auch an noch an dem auf der Torlinie postierten Ibrahima Cissé vorbeibrachte. Eine Aktion mit so viel Kontrolle und Übersicht, wie sie sich die FC-Anhänger öfters in der Vergangenheit gewünscht hätten. „Wir haben jetzt drei Spiele hintereinander gewonnen. Das ist für unsere Köpfe und unser Selbstvertrauen sehr wichtig, vor allem, wenn wir auf die letzte Saison schauen, in der wir nicht so oft gewonnen haben“, umschrieb Maina auf Schalke die positive Entwicklung.
Er selbst hat sich beim FC wieder gleich zu Beginn der Saison ins Rampenlicht gespielt und Ex-Nationalspieler Luca Waldschmidt zunächst ins zweite Glied verdrängt. Der 25-Jährige bildet mit Dejan Ljubicic und Denis Huseinbasic die neue, kreative Schaltzentrale im Kölner Spiel und macht es damit auch einem weiteren erfahrenen Spieler schwer. Florian Kainz wird nach seiner Sprunggelenksverletzung jedenfalls mächtig um einen Startelfplatz kämpfen müssen.
Vertrag läuft im Juni 2025 aus Linton Maina kann sich hingegen überlegen, wie seine weiteren Pläne aussehen. Sein Vertrag beim FC läuft am 30. Juni 2025 aus, ein Angebot zur Verlängerung hat er vor der Saison ausgeschlagen. Der Druck der ungewissen Zukunft beflügelt ihn aber offenbar und lässt ihn von seiner vierten Saison als Bundesliga-Profi träumen. Entweder nach einem Aufstieg mit den Kölnern oder bei einem neuen Club.