Der 1. FC Köln trauert um Heinz Simmet. Der Doublegewinner von 1978 verstarb in der Nacht zu Mittwoch im Alter von 79 Jahren.
Rekordhalter gestorben1. FC Köln trauert um Double-Gewinner

Heinz Simmet (l.) im Duell mit dem kürzlich verstorbenen Franz Beckenbauer
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Um Heinz Simmet ranken sich die Anekdoten. Die bekannteste dieser Geschichten machte den gebürtigen Saarländer zu einer besonderen Art des Derby-Helden mit Kultstatus. Simmet war es nämlich, der in einem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach seinem Gegenspieler Horst Köppel das Toupet vom Kopf und damit die Lacher auf seine Seite zog.
Der defensive Mittelfeldspieler wurde für diesen außergewöhnlichen Spaß nicht bestraft und sah auch in keinem anderen seiner 477 Pflichtspiele (48 Tore) für den FC zwischen 1967 und 1978 eine Rote Karte. Dafür hält der gelernte Maler, der in Hürth-Efferen wohnte, bis heute einen bemerkenswerten Rekord: Simmet bestritt zwischen 1970 und 1977 bestritt 259 Bundesligaspiele in ununterbrochener Folge.
Vorvertrag in Gladbach wieder gelöst
Simmet wurde im saarländischen Göttelborn geboren und begann seine Karriere als Mittelstürmer. Über den SV 05 Holz startete er bei Borussia Neunkirchen durch und stieg in die Bundesliga auf. Erst als Neunkirchen 1966 abstieg, wechselte Simmet zum Ligakonkurrenten Rot-Weiß Essen, wo er aber nur ein Jahr blieb.
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Der 1. FC Köln war längst auf den flinken und laufstarken Kämpfertypen aufmerksam geworden und unterbreitete ihm ein Angebot, obwohl Simmet schon einen Vorvertrag bei Borussia Mönchengladbach unterschrieben hatte. „Ich fuhr nach Köln zu Franz Kremer in die Franzstraße. Die Begegnung mit ihm war atemberaubend. Er war eine Lichtgestalt, hatte eine echte Aura. Dann sagte er ganz beiläufig, dass Hans Schäfer gleich kommen würde, er wohne ja im selben Haus. So kam es auch und dann war es mit mir endgültig vorbei. Franz Kremer, Hans Schäfer – das war für mich die ganz große Fußballwelt. Jetzt wollte ich nur noch zum FC.“ Es gelang, den Vertrag in Gladbach zu lösen und so war Heinz Simmet ab 1. Juli 1967 Spieler des 1. FC Köln.
Meisterschaft und Pokal im Jahr 1978
1968 gewann er zum ersten Mal den DFB-Pokal mit den Geißböcken. Zwei weitere Triumphe sollten 1977 und 1978 folgen, zudem stand Simmet mit dem FC drei weitere Male im Finale. Krönung seiner Karriere war natürlich der Gewinn des Doubles aus Deutscher Meisterschaft und Pokal unter Trainer Hennes Weisweiler im Jahr 1978.
Der drahtige, schnelle Rechtsfuß war für seinen Humor bekannt und hielt auf dem Feld zumeist FC-Spielmacher Wolfgang Overath den Rücken frei. Simmet konnte aber auch selbst das Spiel machen und sich ins Offensivspiel einzuschalten. Seinen Club verlor auch nach seinem Karriereende als Profi 1978 nie aus den Augen. Simmet, der Vater eines Sohnes ist, war ein häufiger und gern gesehener Gast bei Heimspielen des FC.