Nach dem Aufstieg herrscht bei den Fans eine Mischung aus Euphorie und Sorge vor der nächsten holprigen Saison.
GeißbockheimFC-Fans gehen beim Trainingsauftakt auf Autogrammjagd

Lukas Yiannakis war Sohn Leonidas aus Siegburg gekommen.
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Unter Hunderten von Effzeh-Fans könnten Stella und Leonidas die Glücksbringer gewesen sein. Zum Trainingsauftakt des wieder stolzen Erstligisten waren Montagnachmittag zahlreiche Anhängerinnen und Anhänger ans Geißbockheim gepilgert. Und auch, wenn sich Sonne und Regenwolken abwechselten, herrschte klare Aufbruchstimmung im Grüngürtel. Nach turbulenten Jahren soll für den Traditionsverein vieles besser werden und Stabilität einkehren. Schon bevor die Fußball-Profis um Timo Hübers Rasenplatz 7 betraten und auch der neue Chefcoach Lukas Kwasniok mit seinem Team das Geläuf inspizierten, bekamen junge und alte Trainingskiebitze diesen Geist zu spüren. „Autogramme schreiben wir am besten hinterher“, erklärte Kapitän Hübers beim Einmarsch und vertröstete auch Stella Biniak mit dem charmanten Zusatz: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“.
Die 15-jährige Kölnerin stand erstmals zum „Training-Gucken“ an der Bande. Mit ihrer Mutter Sandra und Freundin Leonie Strack hat sie bisher die Südkurve bei Heimspielen vorgezogen. „Jetzt hier zu sein, finde ich cool“, schätzte die Schülerin das neue Erlebnis. An einen früheren Besuch, vor Jahren als Kleinkind, konnte sie sich nicht erinnern. Auch wenn ihrer Mutter ein damals mitgeführtes „Bobbycar“ einfiel.
Trainingsauftakt des 1. FC Köln: Dominique Heintz hoch im Kurs
Im Hier und Jetzt hielt die Teenagerin vor allem Ausschau nach Dominique Heintz. Schließlich hat sie den zuverlässigen Verteidiger beim Saisonfinale samt Aufstiegsparty ins Herz geschlossen. „Ich finde ihn witzig, als Mensch ist er total offen und kann auch gut feiern“, lobte sie dessen Fan-Nähe und ergänzte: „Von Heintz würde ich mir am ehesten ein Autogramm holen.“ Ihre Mutter Sandra hielt sich diesbezüglich zurück und ließ den Jugendlichen den Vortritt. „Ich bin nur als Geleitschutz dabei“, sagte Biniak und schrieb die Effzeh-Liebe ihrem Mann, Stellas Vater zu: „Er hat uns damit angesteckt, kommt jetzt aber nicht mehr mit. Die nervliche Belastung war ihm zu hoch.“
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Gelungene Premiere: Stella Biniak kam mit Mutter Sandra und Freundin Leonie Strack zum Trainingsauftakt.
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Dabei brauchte es beim Trainingsauftakt keine sonderlich starken Nerven. Vielmehr bekam das weibliche Fan-Gespann einen ersten Eindruck, auch von Lukas Kwasniok. Der ehemalige Paderborner und neue FC-Chefcoach wirkte „sympathisch“ und „könnte passen“, meinte das Mutter-Tochter-Gespann. Skeptischer blickte ein anderer Kiebitz auf die Mission „Klassenerhalt“. Lukas Yiannakis war mit seinem Sohn Leonidas extra aus Siegburg angereist. „Ich bin Realist und glaube, dass es schwer wird“, prognostizierte der Vater den nächsten, holprigen Saisonverlauf.
Der Filius auf den Schultern versprühte da schon mehr Euphorie. „Ich bin zum ersten Mal dabei und möchte eine Unterschrift von Marvin Schwäbe und Linton Maina“, verriet der Erstklässler. Die späte Trainingszeit, um 14.30 Uhr hatte dem Vater-Sohn-Duo logistisch in die Karten gespielt. Weil Leonidas' Schulschluss um 13.30 Uhr plus die knapp 50-Kilometer-Anreise zusammenpassten und der junge Kicker es danach sogar noch zum eigenen Training bei der U8 des SSV Kaldauen schaffen konnte. Ehe es zurück nach Siegburg ging, ließen der Siebenjährige, sein Vater und auch Stella Biniak samt Begleiterinnen noch etwas am Geißbockheim. „Viel Glück“, „schöne Momente“ und den Willen „alles zu geben“ forderten die Premieren-Gäste von den Effzeh-Profis ein. Dann sollte einem positiven Saisonverlauf in 2025/26 nichts im Wege stehen.