Bleibt er oder geht er? Auch ein Monat nach Saisonende ist noch immer nicht klar, ob Kingsley Schindler das reduzierte Vertragsangebot des 1. FC Köln annehmen wird. Interesse soll es auch aus der Türkei geben.
Hängepartie hält anZukunft von FC-Allrounder Kingsley Schindler weiter offen

Seit 2019 beim 1. FC Köln: Kingsley Schindler.
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Kingsley Schindler muss sich entscheiden. Nimmt er das neue Vertragsangebot des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln zu reduzierten Bezügen an? Oder wählt er nach vier Jahren eine neue Herausforderung? Externes Interesse soll es aus der Süper Lig geben, insbesondere von Aufsteiger Samsunspor. Türkische Medienberichte, wonach der 29-Jährige bereits in Kürze zur Unterschrift in der Schwarzmeer-Metropole Samsun erwartet werde, ließen sich am Sonntag weder bestätigen noch dementieren.
Schindlers gut dotierter Altvertrag mit einem Jahresgehalt von mehr als einer Million Euro läuft zum 30. Juni aus. Die Geißböcke würden den loyalen Teamplayer und Backup von Rechtsverteidiger Benno Schmitz gerne weiter in ihren Reihen wissen – im Rahmen des strikten Sanierungsplans allerdings wohl nur zu deutlich verringerten Konditionen im mittleren sechsstelligen Bereich.
Er hat in gewissen Phasen gezeigt, dass er sehr solides Bundesliga-Niveau spielen kann.
Zumal Schindler nicht zum Stammpersonal zählt. Zwar verfügt der Schienenspieler nach vorne über Dynamik, in der Defensivarbeit weist er jedoch Defizite auf. In Kölns Schwächephase vor der WM-Pause hatte er den FC mehrere Punkte gekostet. „Er hat in gewissen Phasen gezeigt, dass er sehr solides Bundesliga-Niveau spielen kann“, resümiert FC-Sportchef Christian Keller, der den gebürtigen Hamburger in erster Linie für die „Homogenität der Gruppe“ als wichtig betrachtet.
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Zu Beginn der Verhandlungen hatte Kingsley Schindler den FC via „kicker“ als seinen „ersten Ansprechpartner“ bezeichnet: „Wir sind in sehr guten und offenen Gesprächen. Köln ist eine zweite Heimat für mich geworden. Meine Familie und ich fühlen uns hier sehr wohl.“
Doch auch nach wochenlanger Bedenkzeit hat der frisch gebackene ghanaische Nationalspieler noch immer keine Entscheidung gefällt. Schindler muss dabei abwägen. Bei welchem Club sieht er für sich sportlich die besten Chancen, seinen Traum von der Teilnahme am Afrika-Cup 2024 zu realisieren? Und wo kann er zugleich seinen womöglich letzten größeren Vertrag unterschreiben?
1. FC Köln: Ein neuer Konkurrent für Benno Schmitz wirkt erforderlich
Ein Abgang Schindlers böte dem 1. FC Köln andererseits die Chance, nach der nur mäßigen Saison von Benno Schmitz hinten rechts einen erforderlich wirkenden neuen Impuls zu setzen. Schmitz, der sich im Vorjahr mit fünf Torvorlagen den Spitznamen „Kölsche Cafu“ erflankt hatte, lieferte 2022/23 nur einen Scorerpunkt. Der Vertrag des 28-Jährigen läuft 2024 aus, Schmitz steht daher vor einem richtungsweisenden Jahr.
Geld für einen Schindler-Ersatz wäre vorhanden. Die bisherigen Zugänge Luca Waldschmidt (VfL Wolfsburg/Leihgebühr), Jacob Christensen (FC Nordsjaelland), Leart Paqarada (FC St. Pauli) und Jonas Nickisch (RB Leipzig/alle ablösefrei) haben das Einkaufsbudget kaum belastet. Als Kandidat wurde zuletzt Daiki Hashioka (24/VV St. Truiden) gehandelt. Der Japaner ist aber wohl nicht erste Wahl.