Training des 1. FC KölnWas die Fans über den neuen Trainer Timo Schultz denken

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Großes Interesse: Besucher beim FC-Training im Franz-Kremer-Stadion

Für viele ist der neue Trainer ein völlig neues Gesicht. Der Ostfriese erfährt aber viel Zuspruch. Wir haben die Fans am Geißrbockheim befragt.

„Ist das wirklich der neue Trainer?“, lautete die Frage, die der neunjährige Elia in die Runde stellte. „Nein, das ist glaube ich der Co-Trainer“, deutete sein gleichaltriger Begleiter Simon auf Timo Schultz und erntete dadurch einige irritierte Blicke von umstehenden Fans. Der neue Chefcoach des 1. FC Köln ist am Geißbockheim angekommen und schon in aller Munde, aber es scheint noch eine Weile zu dauern, ehe sich der Nachfolger von Steffen Baumgart aus dessen Schatten lösen kann. Darauf deutete bei den ersten Übungseinheiten im Franz-Kremer-Stadion nicht nur diese Verwechslung der jüngsten Fans hin.

Wer ist denn Timo Schultz?

„Wenn Kinder zwei Jahre mit einem Trainer gegangen sind, dann gehört der irgendwie zur Familie“, ordnete der Vater von Elia und Simon die Bedeutung von Schultz‘ Vorgänger ein. Und er gab zu, dass auch ihm der Name „Timo Schultz“ nichts gesagt habe. „Die Statements, die ich von ihm gehört habe, fand ich aber gut“, fuhr der aus Sülz zum Geißbockheim gekommene FC-Fan fort. „Ich habe das Gefühl, dass er weiß was er tut.“ Um in der Gunst der Kölner Anhänger zu steigen, suchte der gebürtige Niedersachse nach getaner Arbeit schon den Kontakt, hielt hier ein Pläuschchen, schrieb da ein paar Autogramme. So gedenkt der 46-Jährige die emotionalen Domstädter für sich gewinnen und neue Hoffnung schüren zu können.

„Der Glaube an Platz 15 ist schon da“, sagte etwa Dominic Bierbrauer. Der 22-Jährige war extra aus dem Westerwald in den Südwesten Kölns gekommen, um den Neuen genauer unter die Lupe zu nehmen. „Mal schauen, was Herr Schultz aus der Mannschaft herauskitzeln kann“, ergänzte sein jüngerer Begleiter René Brühl. Die beiden waren sich zwar einig, dass Steffen Baumgart „das Beste war, was dem Verein passieren konnte“, erkannten aber auch den Ernst der Lage.

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Dominic Bierbrauer und René Brühl (v.l.) bei Training

„Bisher sah es nach einem sang- und klanglosen Abstieg aus und man wäre schon mit der Relegation zufrieden“, stellte der 21-jährige Brühl klar. Sein Kumpel mahnte an, Timo Schultz zumindest eine Chance zu geben: „Es wird zwar komisch sein, wenn unser Trainer nicht mehr im T-Shirt, sondern langärmelig an der Seitenlinie steht“, hielt Bierbrauer fest, „wir müssen aber abwarten und Tee trinken. Vielleicht bringt der neue Trainer doch den Erfolg zurück“.

Fans werden hinter dem neuen FC-Trainer stehen

Auch wenn die Szenerie mit wenigen Hundert, im gesamten Franz-Kremer-Stadion verstreuten Fans kaum den Eindruck von Aufbruchstimmung erwecken konnte, wird die große FC-Gemeinde in einer Woche, beim Heimspiel gegen Heidenheim, sicher hinter der Mannschaft und auch hinter Timo Schultz stehen. „Ich konnte zum Glück ein paar Karten ergattern“, frohlockte etwa Lea Kersting mit Blick auf den 13. Januar. Auch die junge Frau aus Bergisch Gladbach wohnte Schultz‘ Auftakttrainings-Einheit bei.

Er hat auf jeden Fall eine gute Energie
Lea Kersting über den neuen Coach

„In den Ferien bietet sich das natürlich an“, befand sie und konnte ihre Vorfreude auf das neue Jahr mit dem FC nicht verbergen. „Egal was war“, meinte die 22-Jährige, „ich bin guter Dinge, dass wir wieder temporeichen Fußball spielen werden“. Auch wenn der Name des neuen Trainers ihr kein Begriff war, hatte sich dessen Gesicht schon eingeprägt.

„Mein erster Eindruck ist gut. Er ist sympathisch und scheint menschlich hier her zu passen“, meinte die Studentin. Mit ihrer abschließenden Einschätzung traf sie den Nagel dann auf den Kopf: „Jeder Trainer ist auch ein Mensch und hat seinen eigenen Stil“, sagte Kersting, „in seinen guten Zeiten wurde Steffen Baumgart auch mit Peter Stöger verglichen. Jetzt bin ich gespannt, was Timo Schultz uns bringt. Er hat auf jeden Fall eine gute Energie“.

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