Bayer 04 Leverkusen empfängt am Sonntag die TSG Hoffenheim und wird dabei wieder genau auf den Video-Assistenten achten.
Bayer LeverkusenXabi Alonso fremdelt mit dem VAR

Xabi Alonso, Trainer von Bayer 04 Leverkusen.
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Wie immer, wenn er ein „großes“ Thema zu besprechen und eine „wichtige“ Botschaft zu senden hat, wechselte Xabi Alonso von der deutschen in die englische Sprache. „Ich mag diese Überbeanspruchung des VAR nicht“, sagte der Trainer von Bayer Leverkusen auf den Video-Assistenten angesprochen.
Dass der DFB im Rahmen einer Testphase am kommenden Bundesliga-Spieltag erstmals Stadion-Durchsagen zulässt, mit denen der Schiedsrichter über VAR-Entscheidungen informiert, sollte Fans, Spielern und Trainern, auch in der BayArena, mehr Klarheit bringen. Das vorerst bis zum Saisonende vorgesehene Pilotprojekt nahm der spanische Chefcoach auch wohlwollend zur Kenntnis. Dann holte er aber zur Generalkritik aus und bezog sich vor allem auf Video-Schiedsrichter die „ihre Verantwortung zu ernst nehmen“ und „alles mitentscheiden wollen“.
Was mich wirklich besorgt, weil ich ihn oft übereifrig im Einsatz sehe, ist, wenn Entscheidungen überstimmt werden, die nicht so klar sind.
„Egal was passiert, wie sie ihre Entscheidung kommunizieren, so lange sie die richtige Entscheidung treffen und nur eingreifen, wenn es zu 100 Prozent keinen Zweifel gibt, dann bin ich einverstanden und habe kein Problem damit“, sagte der Trainer des Tabellenzweiten vor dem Heimspiel am Sonntag (17.30 Uhr/Sky) gegen die TSG 1899 Hoffenheim.
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Ungeachtet der Tatsache, dass seine Leverkusener bei einigen Entscheidungen in dieser Saison vom VAR profitiert haben, wollte Alonso einen Punkt machen: „Was mich wirklich besorgt, weil ich ihn oft übereifrig im Einsatz sehe, ist, wenn Entscheidungen überstimmt werden, die nicht so klar sind. Dann denke ich, dass der VAR nicht richtig eingesetzt wird“, hielt der 43-jährige Ex-Mittelfeldspieler fest, zu dessen aktiven Zeiten es noch kein derartiges Überprüfungs-Tool gab.
Er schloss dieses Thema mit einem Appell: „So lange sie den VAR auf eine gute Art und Weise benutzen, habe ich kein Problem.“ Der für das Sonntagsspiel noch nicht angesetzte Hauptschiedsrichter und sein Videoteam im Kölner Keller werden also nicht nur unter Alonsos besonderer Beobachtung stehen.
Hinspiel ging mit 4:1 an die Werkself
Dass der Verlauf der Partie zwischen Leverkusen und dem Tabellen-15. so deutlich wird wie beim 4:1 im Hinspiel, ist indes unwahrscheinlich. Schließlich präsentiert sich der Gegner aus Sinsheim seit Mitte Januar im Aufwind und punktete in den Bundesliga-Partien bei Holstein Kiel (3:1) genauso wie gegen Frankfurt (2:2). Das Aus in der Europa League konnte die TSG zwar nicht mehr verhindern, holte sich durch das 4:3 beim RSC Anderlecht aber weiter Selbstvertrauen.
„Das ist ein gefährliches Spiel“, warnte der Bayer-04-Trainer seine Profis, bevor er ihnen nach dem Einzug ins Champions League-Achtelfinale einen freien Freitag gewährte. Am Samstag wird die Werkself das Abschlusstraining absolvieren und vor allem die gegnerischen Unterschiedsspieler Tom Bischof, Anton Stach, Andrej Kramaric, Max Moerstedt und Gift Orban ins Visier nehmen. Adam Hlozek kennen sie sowieso aus seiner Zeit unter dem Bayer-Kreuz von 2022 bis 2024.
Ich glaube, er brauchte diese Rolle in einer Mannschaft.
Während der tschechische Stürmer bei Alonso nicht voll zum Zuge kam (14 Tore in 80 Spielen), blüht er im Kraichgau auf (neun Treffer in 28 Partien). „Ich glaube, er brauchte diese Rolle in einer Mannschaft“, erwähnte der Bayer-Coach. Hlozek hat sich vom Leverkusener Reservisten bei der TSG zu einem „Spieler mit Qualität“ und einem „Top-Top-Torabschluss“ entwickelt. „Er ist stark, er ist schnell, also ist er eine große Gefahr für uns“, hielt Alonso vor dem Wiedersehen mit dem 22-jährigen Tschechen fest.
Schon lange war der Bayer-04-Coach wieder vom Englischen ins Deutsche gewechselt und sprach auch seine wichtigste sportliche Botschaft so aus. Nach dem doppelten Punktverlust in Leipzig (2:2) und nun sechs Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München, müsse sein Team gegen Hlozek und Co. liefern. Video-Schiedsrichter hin und dessen Kommunikation her: „Wenn wir in der Bundesliga etwas erreichen wollen, müssen wir jetzt den nächsten Sieg schaffen.“
Voraussichtliche Aufstellungen:
Leverkusen: Hradecky; Tapsoba, Tah, Hincapie; Frimpong, Xhaka, Garcia, Grimaldo; Hofmann, Schick, Wirtz. – Hoffenheim: Philipp; Gendrey, Chaves, Akpoguma, Jurasek; Bischof, Stach, Hlozek, Kramaric, Bülter; Orban.