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Wilder 4:3-Sieg in MainzBayer kommt unter Hjulmand in Schwung

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Ausgelassene Stimmung bei Trainer Kasper Hjulmand (M.) und seinen Leverkusenern nach dem Sieg in Mainz.

Vor dem Königsklassen-Hit gegen Titelverteidiger Paris stabilisiert sich die Werkself langsam aber sicher. Gegen Mainz avanciert Startelf-Rückkehrer Jonas Hofmann zum entscheidenden Faktor.

Robert Andrich war sich nicht so richtig sicher, wie er sich jetzt eigentlich fühlt. Seine Bestmarke von 38 Bundesliga-Auswärtsspielen ohne Niederlage interessiere ja eigentlich „keine Sau“, sagte der Kapitän von Bayer Leverkusen: „Aber es ist echt ein geiler Rekord.“ Viel mehr als seine Höchstmarke, mit der Andrich die früheren Bayern-Profis Philipp Lahm und Dante hinter sich ließ, freute den Nationalspieler aber der Auftritt seiner Mannschaft. Mit dem 4:3 (3:1) im schwierige Auswärtsspiel beim kriselnden, aber tapfer kämpfenden FSV Mainz 05 schaffte die Werkself den nächsten Schritt in die Wunschrichtung. Platz fünf in der Tabelle, nur zwei Punkte Rückstand auf RB Leipzig auf Rang zwei und keine Niederlage bislang unter dem neuen Trainer Kasper Hjulmand.

Schon am Dienstag (21 Uhr, Amazon Prime) wartet der nächste, deutlich größere Härtetest – der aktuell wohl größtmögliche in Europa. In der Champions League kommt Titelverteidiger Paris Saint-Germain unters Bayer-Kreuz. „Da ist eine ganz andere Art von Leistung von uns gefragt. Und wahrscheinlich auch sehr viel mehr Frustrationstoleranz“, sagte Torwart Mark Flekken. Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes stellte im ZDF-Sportstudio klar: „Paris ist ohne Frage eine absolute Spitzenmannschaft, vielleicht die Beste in der Welt.“

Wir fühlen uns in der Truppe gut, die Ergebnisse stimmen, das hilft immer.
Mark Flekken, Bayer-Torwart

Andrich sah in dem hochverdienten, wenn auch unnötig knappen Sieg in Mainz jedenfalls den „nächsten Step“, bei Leverkusen zeigt die Formkurve seit Hjulmands Übernahme in die richtige Richtung. Das erkannte auch Rolfes, „von der Art und Weise wie wir spielen, war es ein Schritt nach vorne“, sagte er. Gerade offensiv zeigte Bayer angesichts des Fehlens von Starstürmer Patrik Schick eine bemerkenswert gute Vorstellung und hätte gut und gerne noch mehr als die vier Treffer erzielen können.

Hjulmand zauberte etwa Jonas Hofmann aus dem Hut, der Startelf-Rückkehrer avancierte zum entscheidenden Faktor. Den Elfmeter zur Führung durch Alejandro Grimaldo (11.) holte er clever heraus, den zweiten Treffer von Grimaldo zum 3:1 (45.+3) legte er mustergültig auf. Bei Bayer greifen nach den vielen Fragezeichen zum Saisonbeginn immer mehr Rädchen ineinander. Dazu lieferte Martin Terrier mit seinem Treffer (87.) beim Comeback nach Achillessehnenriss einen echten Wohlfühlmoment, der das Team noch enger zusammenschweißen könnte. Zudem traf Christian Kofane (24.).

„Wir fühlen uns in der Truppe gut, die Ergebnisse stimmen, das hilft immer“, sagte Flekken: „Aber es dauert, bis alles perfekt läuft.“ Immerhin in der erweiterten Spitzengruppe der Bundesliga ist Leverkusen wieder angekommen. Einen Dämpfer bekam das Wochenende aus Leverkusener Sicht: Malik Tillman hat sich bei der Nationalmannschaft verletzt und fällt zwei Wochen aus. (sid)