Bayer 04 Leverkusen ist nach dem fünften Bundesliga-Sieg in Serie auf einem guten Weg. Das Team von Trainer Xabi Alonso konnte gegen den VfL Bochum zudem sein Elfmeter-Trauma beenden.
Bayer LeverkusenDer fünfte Sieg und das Ende eines Traumas
Bayer 04 Leverkusen befindet sich endgültig wieder auf festem Untergrund und hat einen Weg eingeschlagen, der zum Ziel führen kann. Der doch recht schmucklos ausgefallene 2:0 (1:0)-Heimsieg am Mittwochabend von 27 820 Zuschauern in der ungemütlich kalten BayArena führte jedenfalls eine Reihe von Indizien für diese These an. Und nicht nur, weil der verdiente Erfolg der fünfte in Serie für das Team von Trainer Xabi Alonso war.
Der Spanier hat die Werkself zweifellos stabilisiert. Allerdings mit einer Art von Fußball, die es unter dem Bayer-Kreuz so eigentlich nicht zu sehen gibt. Alonso setzt auf Kosten des Spektakels auf kompakte Sicherheit. Gegen die offensiv biederen Bochumer spiegelte sich dies in einer Viererkette und zwei Sechsern wider. „Wenn Du nicht das Selbstvertrauen hast, musst Du hinten anfangen in der Defensive“, unterstützte Bayer-Sechser Robert Andrich die Herangehensweise seines Trainers.
Die Ergebnisse geben Alonso recht
Wie so oft im Fußball zählen am Ende die Ergebnisse und die geben Alonso recht. In den jüngsten fünf Partien haben die Leverkusener 15 Zähler eingesammelt und damit sechs mehr als in den ersten zwölf Partien dieser Saison. Die 24 Punkte nach der Hinrunde sind nicht Bayers Anspruch, angesichts des desaströsen Saisonstarts aber eine durchaus noch zufriedenstellende Ausbeute.
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Andrich wagte sogar einen positiven Blick nach vorne, in der Hoffnung, dass sich das Leverkusener Spiel im Erfolg weiter entwickeln kann: „Langsam kommt die Sicherheit, dass wir ein Spiel cleverer runterspielen, wenn wir unter Druck geraten“, sagte der defensive Mittelfeldspieler. Natürlich in dem Wissen, dass es sowohl beim 3:2 in Mönchengladbach nach einer 3:0-Führung als auch gegen Bochum hinten raus eng wurde. Hätten Christopher Antwi-Adjej (69.) oder Kevin Stöger (89.) die Großchancen des VfL genutzt, es wäre noch einmal eng geworden.
So durfte sich Bayer 04 über das Startelf-Comeback seines Jungstars Florian Wirtz freuen. Der 19-Jährige gab auch gleich die Vorlage für das vorentscheidende 2:0 von Adam Hlozek und sammelte wichtige Spielpraxis. Von dem Wirtz, den sie bei Bayer 04 brauchen, ist der Nationalspieler zwar noch ein Stück weit entfernt – mit steigender Anzahl von Einsätzen wird er sich seinem außergewöhnlichen Können aber schnell wieder in vollem Umfang nähern.
Ein untrügliches Indiz für die positive Entwicklung des Alonso-Teams ist zudem die Tatsache, das Bayer sein Elfmeter-Trauma besiegen konnte. Sechs Strafstöße hatten die Leverkusener seit Dezember 2021 wettbewerbsübergreifend nicht ins Ziel gebracht. Innenverteidiger Edmond Tapsoba beendete dieses gruselige Thema, als er nach acht Minuten einen von Keven Schlotterbeck an Moussa Diaby verschuldeten Foulelfmeter kompromisslos unter die Latte knallte. „Natürlich hatte ich etwas Angst, aber wenn du einen Elfmeter verwandeln willst, musst du dir vertrauen“, gab „Eddy“ Tapsoba Einblick in seine Gefühlslage.
Sonntag kommt Dortmund in die BayArena
Xabi Alonso hätte auch schon früher auf den Nationalspieler Burkina Fasos kommen können, hatte Tapsoba doch in seiner Zeit beim portugiesischen Erstligisten Vitoria Guimaraes sechs von sechs Strafstößen verwandelt. „Es war wichtig, dass wir dieses Elfmeter-Thema beendet haben. Wir hatten das Vertrauen in Eddy. Er hat diese Qualität und die Ruhe, diese Situation zu bewältigen“, lobte der Bayer-Coach seinen Defensivspieler.
Was der neue Leverkusener Weg und das gewachsene Selbstvertrauen wert ist, wird sich schon am Sonntag zeigen (17.30 Uhr/DAZN)) zeigen. Dann kommt Borussia Dortmund in die ausverkaufte BayArena. Die Chance für Alonso und seine Elf, die Lücke zu den Europa-Pokalspielen gleich zum Rückrundenauftakt kleiner werden zu lassen. Im Falle eines Sieges schmilzt Bayers Rückstand auf den fünftplatzierten BVB nämlich auf vier Punkte.