Tuchel-NachfolgerKompany wohl mit Bayern München einig – Ringen um Ablöse spitzt sich zu

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Vincent Kompany ist offenbar im Anflug auf München.

Vincent Kompany ist offenbar im Anflug auf München.

Nach zahlreichen Absagen hat der FC Bayern München offenbar endlich einen neuen Trainer gefunden.

Die Suche des FC Bayern München nach einem neuen Trainer steht offenbar vor dem Ende. Nach übereinstimmenden Medienberichten soll der Belgier Vincent Kompany vom FC Burnley „kurz davor“ sein, Nachfolger von Thomas Tuchel zu werden. Das berichtet unter anderem der Telegraph.

Laut Guardian seien die Gespräche „schon weit fortgeschritten“, demnach sei am Mittwoch bereits über die Ablöse verhandelt worden: „Man hofft, dass das Geschäft bis zum Ende der Woche abgeschlossen werden kann.“ Auch laut Sky nehme der Deal „immer weiter Formen an. Die Münchner sind mit dem Belgier grundsätzlich mündlich einig.“

Vincent Kompany soll auf Thomas Tuchel bei Bayern München folgen

Der ehemalige belgische Nationalspieler besitzt beim FC Burnley noch einen Vertrag bis 2028, weshalb die Verantwortlichen von Burnley auf eine hohe Ablösesumme pochen werden. Die Rede ist von mehr als 20 Millionen Pfund (rund 23,5 Millionen Euro).

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Für Bayerns Sportdirektor Max Eberl zu viel. Der entthronte Meister möchte allerdings nur bis zu zehn Mio. Euro ausgeben. Daher ziehen sich die Verhandlungen. Der 38-jährige Kompany ist seit 2022 Trainer des FC Burnley und mit dem Klub zunächst auf-, in dieser Saison aber wieder abgestiegen.

FC Bayern München ringt mit FC Burnley um Ablösesumme

Mit dem 38 Jahre alten Belgier vom Premier-League-Absteiger FC Burnley würden die Münchner Bosse gerade nach der ersten titellosen Saison seit 2012 einen sehr mutigen, aber zugleich auch innovativen Weg auf ihrem Schleudersitz einschlagen. Und das vor einer Spielzeit, an deren Ende das Champions-League-Finale in der heimischen Allianz Arena stattfindet.

Bayern München hatte bei der Suche nach einem Nachfolger für Tuchel zuletzt jede Menge Absagen kassiert – und viel Häme einstecken müssen. Angefragt hatten die Münchner unter anderem bei Leverkusens Meistertrainer Xabi Alonso, Bundestrainer Julian Nagelsmann oder dem österreichischen Nationaltrainer Ralf Rangnick.

Anfang der Woche hatte Rangnick seine Absage an den deutschen Rekordmeister begründet. Er habe auf Herz und Bauch gehört.

Absage an Bayern München: Ralf Rangnick begründet seinen Rückzieher

Als Trainer der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft habe er in den zwei Jahre sehr viel Zeit und Energie in diese Aufgabe gesteckt und für diese Ausgangsposition gearbeitet, sagte der 65-Jährige.

ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick auf einer PK.

ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick auf einer PK.

„Ich wollte die unter gar keinen Umständen gefährden“, betonte Rangnick, der am Dienstag seinen Kader für die Europameisterschaft in Deutschland bekannt gegeben hatte.

Ralf Rangnick sagte Bayern München kurzfristig ab

Der frühere Bundesliga-Trainer hatte Anfang Mai dem FC Bayern als Nachfolger von Thomas Tuchel trotz fortgeschrittener Verhandlungen abgesagt und sich für einen Verbleib in Österreich entschieden. Es sei keine einfache Entscheidung und keine einfache Zeit gewesen, sagte Rangnick. „Wenn ich es ab dem 1. Mai tatsächlich hätte machen wollen, wäre ich auch Trainer von Bayern München gewesen. Zweieinhalb Monate wirklich beides zu machen, das wäre fast unmöglich gewesen“, betonte er.

Auch bei aller Energie, die er verspüre, hätte irgendetwas darunter gelitten. „Das wollte ich nicht und deshalb habe ich auf meinen Bauch vertraut, auf mein Herz gehört und mich dafür entschieden, weiterzumachen und hierzubleiben. Das war aus meiner Sicht nach wie vor die richtige Entscheidung“, sagte Rangnick.

Vincent Kompany hatte von 2006 bis 2008 als Verteidiger in Hamburg gespielt, nach seinem Karriereende in seiner Heimat beim RSC Anderlecht übernahm er den Klub als Trainer, bevor er nach England zu Burnley wechselte. Auf der Insel war er als Spieler bei Manchester City erfolgreich gewesen und viermal Meister geworden, für die belgische Nationalmannschaft absolvierte er 89 Länderspiele. In Burnley besitzt Kompany noch einen Vertrag bis 2028. (mbr/dpa)

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