Die Nummer zweiWer könnte auf Kessler im Tor des 1. FC Köln folgen?

Lesezeit 4 Minuten
Neuer Inhalt (1)

Thomas Kessler beim Training des 1. FC Köln (Archivbild)

  • imo Horn gehört wieder zu den Besten im Tor. In der Bundesliga-Statistik konnte nur Manuel Neuer noch mehr glänzen.
  • Aber wer wird die Nummer 2? Bereit stehen auch gute Kräfte aus dem eigenen Nachwuchs.

Köln – Der Trainingsbetrieb ist nur stark eingeschränkt und individuell möglich, der Spielbetrieb ruht weiterhin für Wochen und vielleicht Monate. Dennoch muss bei den Fußball-Bundesligisten und auch beim 1. FC Köln die Zeit nach der Corona-Pandemie geplant werden – unter anderem, was die personelle Besetzung des Spielerkaders betrifft. Neben der künftigen Besetzung der Offensive – über die an dieser Stelle bereits berichtet wurde – steht beim FC wohl eine Veränderung im Torhüterbereich an.

Als unangetastet gilt die Position von Timo Horn. Der 26-Jährige ist seit bald acht Jahren die uneingeschränkte Nummer eins. Nach starken Leistungen in den ersten Jahren zeigte der Schlussmann seit der Abstiegssaison 2017/18 wechselnde Leistungen. Vor allem im vergangenen Zweitligajahr und zu Beginn dieser Spielzeit mehrte sich Kritik am Spiel des Torhüters.

Gute Statistik für Timo Horn

Seit dem Trainerwechsel von Achim Beierlorzer zu Markus Gisdol und den dadurch hervorgerufenen Veränderungen im Defensivspiel der Kölner haben die Abwehraktionen von Timo Horn wesentlich an Sicherheit gewonnen. Klammert man die Niederlagen gegen die Top-Teams von Borussia Dortmund (1:5) und Bayern München (1:4) aus, bei denen er sogar noch weitere Gegentreffer verhinderte, stellt sich seine Gegentor-Statistik sehr gut dar.

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

So musste Timo Horn in den übrigen letzten neun Begegnungen lediglich sechs Treffer hinnehmen. In fünf dieser Spiele blieb er ohne Gegentor. Besser war in dieser Zeit nur Manuel Neuer. Bayern Münchens Nationaltorhüter wurde sechs Mal von den Gegnern nicht überwunden. Der führt auch die entsprechende Statistik mit zehn Saisonspielen ohne Gegentreffer in der Bundesliga an. Timo Horn (jetzt sechs Zu-null-Spiele) vermochte sich in den letzten Monaten von einem der hintersten Plätze auf Rang sechs zu verbessern.

So hat der Kölner, der seit 18 Jahren dem FC angehört, seine Position als uneingeschränkte Nummer eins beim FC wieder gefestigt. Sein Vertrag läuft noch bis zum Juni 2023.

Wer folgt auf Thomas Kessler?

Doch wie sieht es bei seinen Kollegen aus, die ihn im Notfall vertreten müssen? So uneingeschränkt Timo Horn im Tor steht, so unangetastet war seit 2012 Thomas Kessler sein Vertreter. Stets war er loyal gegenüber seinem Kollegen, stellte nie Forderungen, ihn abzulösen. Er übte aber auch keinen Leistungsdruck aus, was in Zeiten schwächerer Leistungen von Timo Horn als Nachteil angemerkt wurde. Nur als der Stammtorwart von November 2016 bis Anfang März 2017 wegen eines Meniskusschadens ausfiel, vertrat Thomas Kessler ihn in 13 Bundesligaspielen. Dadurch besaß auch er erheblichen Anteil an der Qualifikation für die Europa League.

Inzwischen aber ist er mit 34 Jahren in ein Alter gekommen, in dem sich eine Profi-Karriere dem Ende zuneigt. Der Vertrag von Thomas Kessler, 2019 nochmals um ein Jahr verlängert, endet am 30. Juni. Er selbst würde nach eigener Aussage nochmals um zwölf Monate verlängern. Die Verantwortlichen aber haben bislang gezögert. Das deutet darauf hin, dass eine neue Nummer zwei gesucht wird.

Thomas Kessler aber dürfte dem 1. FC Köln erhalten bleiben. Vor vier Jahren schloss er ein Fernstudium für Sportmanagement erfolgreich ab. Gerne würde der gebürtige Brauweiler im Bereich des Marketings und Sponsorings für den FC arbeiten. Solch ein Wechsel aus der Spielerkabine in den Geschäftsstellenbereich wäre nun denkbar. Eine andere Überlegung soll sein, dass Thomas Kessler sich sowohl im Büro einarbeitet, als auch weiterhin trainiert. Er könnte dann als erfahrener dritter Torhüter hinter einer neuen Nummer zwei noch eine Spielzeit lang für einen Notfall zur Verfügung stehen.

Guter Nachwuchs steht bereit

Wer aber möglicherweise seinen Platz auf der Reservebank einnimmt, ist offenbar noch nicht entschieden. In den eigenen Reihen stehen gleich drei Nachwuchskräfte unter Vertrag. Von ihnen wurde Jan-Christoph Bartels (Vertrag bis 2021) bis zum Saisonende an Zweitligist SV Wehen Wiesbaden ausgeliehen. Wegen einer Verletzung kam der 21-Jährige dort bislang nicht zum Zuge. Im Tor der in der Regionalliga spielenden U23-Mannschaft wechseln sich Brady Scott (Vertrag bis 2021) und Julian Krahl (2022) regelmäßig ab und trainieren im Profi-Kader mit.

Das könnte Sie auch interessieren:

Ob einer von ihnen zur neuen Nummer zwei aufsteigt, oder ob ein Torwart mit Bundesligaerfahrung geholt wird, das soll verkündet werden, wenn die Zukunft des 1. FC Köln nach der Corona-Pandemie absehbar ist.

Rundschau abonnieren