Schock im AbstiegskampfGeschäftsführer Andreas Rettig verlässt Viktoria Köln

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Andreas Rettig 

Köln – Viktoria Köln wird inmitten der entscheidenden Phase des Abstiegskampfes von einem lauten Knall erschüttert. Völlig überraschend hat Andreas Rettig (59) nach nicht mal einer Saison sein Amt als Vorsitzender der Geschäftsführung niedergelegt. Als Grund nennt der Fußball-Drittligist „unterschiedliche Auffassungen über die zukünftige Ausrichtung und Strategie“. Die Auflösung des bis 2025 geschlossenen Vertrages erfolge „einvernehmlich“.

Offenbar wollte Rettig zur kommenden Saison Veränderungen in der sportlichen Leitung herbeiführen. Mit diesem Vorhaben soll er jedoch an vereinsinternen Widerständen wie dem mächtigen Sportvorstand Franz Wunderlich (58) gescheitert sein. Beim Auswärtsspiel am Samstag in Halle (1:1) war Rettig schon nicht mehr vor Ort. Sein Abgang trifft den Club aus Höhenberg zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt: Zwei Spieltage vor Saisonende liegt die Viktoria nur noch drei Zähler von den Abstiegsplätzen entfernt. Das Restprogramm gegen die Aufstiegsaspiranten Kaiserslautern und Braunschweig könnte schwerer kaum sein.

Andreas Rettig trat den Job erst im Juni 2021 an

Der frühere DFL-Geschäftsführer und Bundesliga-Manager des 1. FC Köln hatte den Posten erst im Juni 2021 mit großen Visionen angetreten. Rettig sollte die Viktoria in eine finanzielle Unabhängigkeit von Mäzen Franz-Josef Wernze (73) führen, der sich schwer erkrankt aus dem operativen Geschäft zurückgezogen hat. Zudem hatte Rettig sich auf die Fahnen geschrieben, das soziale Engagement der Viktoria zu stärken. Das Fernziel Zweite Liga rückte jedoch schnell in weite Ferne. Der Club verlor im Sommer mehrere Leistungsträger, darunter die Vereinsikone Mike Wunderlich. Hinzu kam gewaltiges Verletzungspech.

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„Die Entscheidung, den Klub, bei dem ich schon als Spieler aktiv war, zu verlassen, ist mir auch angesichts der aktuell schwierigen sportlichen Situation nicht leichtgefallen. Diese war für die Entscheidung jedoch nicht relevant“, betonte Andreas Rettig. „Da es unterschiedliche Vorstellungen über die notwendigen nächsten Schritte bei der zukünftigen Entwicklung der Viktoria gab, sind wir im Sinne des Vereins zu dieser Entscheidung gekommen.“ Präsident Günter Pütz bescheinigte Rettig, „wichtige Impulse“ gesetzt zu haben. „Er verlässt eine besonders wirtschaftlich, aber auch ansonsten gut aufgestellte Viktoria. Wir bedauern, dass wir uns über den zukünftigen Kurs nicht verständigen konnten.“

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