Die Kölner Haie haben in der Playoff-Viertelfinalserie mit einem überraschend deutlichen 5:0-Sieg bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven vorgelegt. Überragender Mann aufseiten des KEC war Torwart-Routinier Julius Hudacek.
Hudacek überragtKölner Haie erwischen perfekten Playoff-Start

Nicht zu bezwingen: Haie-Goalie Julius Hudacek.
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Effektiv, diszipliniert, leidenschaftlich und im richtigen Moment mit Fortuna im Bunde. Auf diese Weise haben die Kölner Haie das erste Spiel in der Playoff-Viertelfinalserie bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven überraschend deutlich mit 5:0 (1:0, 2:0, 2:0) für sich entschieden. „Wir hatten besprochen, dass wir als Team auftreten wollen. Es ging darum, um jeden Zentimeter auf dem Eis zu kämpfen. Das haben wir gemacht und uns gegenseitig geholfen“, freute sich Torhüter Julius Hudacek, der den Vorzug gegenüber dem erkrankten Tobias Ancicka erhalten hatte. Auch Trainer Kari Jalonen zeigte sich zufrieden: „Nach so einer Pause weiß man nie genau, in welche Richtung das Spiel laufen wird. Die Jungs wollten gut ins Spiel starten und haben das auch getan. Julius Hudacek und unsere Special Teams waren der Schlüssel zum Sieg.“
Mit Ausnahme des finnischen Verteidigers Otso Rantakari hatte Jalonen der gleichen Formation vertraut, die die Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit vier Siegen in Folge abgeschlossen hatte. Nach etwas mehr als einwöchiger Spielpause war den Kölnern zunächst jedoch die fehlende Wettkampfpraxis anzumerken. Julius Hudacek schob die Scheibe nach 20 Sekunden vor das eigene Tor, sodass Ziga Jeglic die Hausherren beinahe in Führung gebracht hätte. Im Anschluss lief der Kölner Torwart-Routinier jedoch zur Hochform auf. Da machte es auch nichts, dass die Haie allein im ersten Drittel dreimal (und insgesamt sechsmal) in Unterzahl auskommen mussten. Trotzdem gingen die Gäste in Führung. Brady Austin hatte von der blauen Linie abgeschlossen und Glück, dass die Scheibe durch die Hosenträger von Kristers Gudelevskis über die Linie trudelte (17.). Zuvor war der Bremerhavener Schlussmann nur einmal gefährlich von Gregor MacLeod geprüft worden.
Wir hatten in Überzahl und auch in Unterzahl gute Special Teams.
Das änderte sich im Mittelabschnitt. Dann durften die Haie erstmals Powerplay spielen und machten dies so gut, dass MacLeod schnell zum 2:0 nachlegte (23.). Auf der Gegenseite hatte Julius Hudacek das nötige Quäntchen Glück, als Maximilian Görtz die Scheibe nur an das Lattenkreuz donnerte (25.). Danach waren wieder die offensiven Special Teams des KEC gefragt und zeigten sich in Person von Parker Tuomie eiskalt. Der Außenstürmer traf ins lange Eck zum 3:0 (36.).
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Die Haie nahmen den komfortablen Vorsprung mit ins Schlussdrittel und hielten den wütenden Angriffen der Hausherren weiter stand. Sinnbildlich dafür stand eine Szene aus der 45. Minute, als Julius Hudacek einen aus der Luft abgegebenen Schuss von Marly Quince aus kürzester Distanz noch entschärfen konnte. Der KEC hatte die Gastgeber mittlerweile so sehr zur Verzweiflung getrieben, dass der ehemalige Haie-Profi hinter der Fischtown-Bande, Alexander Sulzer, schon früh seinen Torhüter zog. Als sich Alexandre Grenier dann die nächste Scheibe in der eigenen Zone eroberte und auf Louis-Marc Aubry spielte, konnte dieser ins verwaiste Gehäuse zum 4:0 einschieben (53.). Den Schlusspunkt setzte Josh Currie 40 Sekunden vor dem Ende, indem er Gudelevskis mit einem Tunnel düpierte.
Spiel zwei der Viertelfinalserie steigt am Dienstag in der Lanxess Arena
„Das war defensiv sehr kompakt“, freute sich Kapitän Moritz Müller über den Kantersieg ohne Gegentreffer. „Wir hatten in Überzahl und auch in Unterzahl gute Special Teams.“ Dann richtete Müller den Blick auf das erste Heimspiel der „Best-of-Seven“-Serie am Dienstag (19.30 Uhr, Magenta Sport): „Natürlich haben wir ein gutes Gefühl, weil wir gerade gutes Eishockey spielen. Aber Bremerhaven wird mit einer Antwort rauskommen, da müssen wir wieder bereit sein.“
Kölner Haie: Hudacek; Vittasmäki, Sennhenn; Austin, Müller; Glötzl, Almquist; Schütz, MacLeod, Grenier; Kammerer, Aubry, Storm; Tuomie, Currie, Niedenz; Wohlgemuth, Tyrväinen, Münzenberger; van Calster. – SR.: Kohlmüller/Iwert. – Zuschauer: 4647. – Tore: 0:1 Austin (16:13/Aubry, Storm), 0:2 MacLeod (22:52/Grenier, Almquist), 0:3 Tuomie (35:33/Vittasmäki, Schütz), 0:4 Aubry (52:39/Grenier/ENG), 0:5 Currie (59:20/Glötzl). – Strafminuten: Bremerhaven 6, Köln 14.