Die Kölner Haie haben das hochklassige DEL-Topspiel gegen Mannheim gewonnen und den Tabellenführer entthront.
Kölner HaieBrady Austin findet die entscheidende Lücke

Bester Powerplay-Torschütze der Liga: Patrick Russell (r.) jubelt über seinen Treffer zum 4:3 für die Haie.
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Es hielt keinen der 18.600 Eishockeyfans in der ausverkauften Lanxess-Arena mehr auf den Sitzen. Abwehrspieler Brady Austin hatte sich 53,1 Sekunden vor dem Ende ein Herz genommen, abgedrückt und seine Kölner Haie im Heimspiel gegen die Adler Mannheim zum 5:4 (1:2, 3:1, 1:1)-Sieg geschossen. Als die Schluss-Sirene ertönte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr.
In einer hochklassigen und verrückten Begegnung entschied die Mannschaft von Trainer Kari Jalonen den DEL-Klassiker zum zweiten Mal binnen drei Wochen für sich und entthronte den Tabellenführer. Damit rückte der KEC in der Deutschen Eishockey Liga auf zwei Zähler an die Mannheimer heran.
Es fühlt sich gut an. Wir sind ein Topteam der Liga.
„Diesen Schuss habe ich im Training schon mehrfach geübt“, gab Matchwinner Austin mit einem Lächeln zu. „Ich bin froh, dass wir das Spiel gegen einen sehr starken Gegner gewonnen haben. Wir hatten nicht den Start, den wir wollten, haben dann aber in unser Spiel gefunden. Es fühlt sich gut an, wir sind ein Topteam der Liga.“
Die Adler zeigten in der Anfangsphase, warum sie derzeit die stärkste Mannschaft der DEL sind. In den ersten beiden Minuten trafen die Mannheimer zweimal nur das Gestänge. Fünf Minuten später belohnten sich die Gäste aber mit der Führung. Alexander Ehl setzte sich gegen Parker Tuomie durch, nahm Tempo auf und bediente Dan Renouf, der Janne Juvonen keine Abwehrchance ließ. Der Finne konnte auch den zweiten Treffer der Adler nicht verhindern, als Kris Bennett den Puck aus wenigen Zentimetern aus über die Linie bugsierte (14.).
Ryan MacInnis lässt Mannheims Serie reißen
Die Haie fanden aufgrund der Ausfälle von Verteidiger Oliwer Kaski und Spielmacher Gregor MacLeod offensiv schwer in die Partie. Ausgerechnet die vierte Formation sorgte für das erste Highlight. Eine Kombination über Dominik Uher und Robin van Calster vollendete Ryan MacInnis mit einem präzisen Schuss in den Winkel (15.). Ausgerechnet ein Ex-Adler ließ die schöne Mannheimer Serie reißen. Die Kurpfälzer blieben bis zum 1:2 in 269:47 Minuten ohne Gegentreffer. „Der Anfang des Spiels gehörte Mannheim“, erklärte der verletzte Haie-Kapitän Moritz Müller, der zeitnah wieder ins Training einsteigen will. „Danach haben wir ein wichtiges Tor erzielt, um im Spiel zu bleiben. Es freut mich besonders für die vierte Reihe, dass sie getroffen hat.“
Es war ein Tor, das dem KEC mächtig Auftrieb gab. Denn innerhalb von 133 Sekunden drehten die Gastgeber die Begegnung. Nachdem Mannheims Abwehrspieler Leon Gawanke an der Latte gescheitert war, gelang Parker Tuomie nach Vorlage von Dominik Bokk der Ausgleich (23.), Juhani Tyrväinen belohnte die starke Phase der Haie mit dem 3:2, als er den Puck im Powerplay aus der Luft über die Linie drückte (25.).
Patrick Russell trifft zum zehnten Mal im Powerplay
Mannheim zeigte sich unbeeindruckt und glich durch Nick Mattison wieder aus (27.). Der KEC blieb am Drücker. Zunächst scheiterte Maximilian Kammerer mit einem Alleingang an Johan Christer Mattson, danach überzeugte einmal mehr das Kölner Überzahlspiel. Mit zwei Mann mehr auf dem Eis war Patrick Russell mit seinem 19. Tor zum 4:3 erfolgreich (37.). Es war bereits der zehnte Überzahltreffer des Dänen – DEL-Bestwert!
Durch den Rückstand waren die Adler wieder angestachelt und kamen aggressiv aus der Kabine. Bennett nutzte einen Fehler von Kölns Verteidiger Maximilian Glötzl und stellte auf 4:4 (45.). Als die begeisterten Zuschauer sich schon auf eine Verlängerung einstellt hatten, schlug dann Austin zu und erlöste die Haie mit dem Siegtor.
Statistik:
Kölner Haie: Juvonen, Ancicka; Austin, Sennhenn; Kemiläinen, Vittasmäki; Fischer; Glötzl. Russell, Schnarr, Kero; Tuomie, Aubry, Bokk; Kammerer, Tyrväinen, Storm; Uher, MacInnis, van Calster; Niedenz. – SR.: Rohatsch/Hinterdobler – Zuschauer: 18.600. – Tore: 0:1 Renouf (6:53), 0:2 Bennett (13:38), 1:2 MacInnis (14:59/van Calster, Uher), 2:2 Tuomie (22:21/Bokk, Kemiläinen), 3:2 Tyrväinen (24:34, Vittasmäki/MacInnis, PP1), 3:3 Mattinen (26:47), 4:3 Russell (36:36/ Aubry, Schnarr, PP2), 4:4 Bennett (44:01), 5:4 Austin (59:07). – Strafminuten: Köln 6, Mannheim 10.
