Die Kölner Haie haben ihr erstes Overtime-Spiel der Saison 2025/26 im Penaltyschießen gegen die Augsburg Panther verloren.
Kölner HaieDoppelpack von Bokk reicht nicht zum Sieg

Haie-Stürmer Maxi Kammerer (l.) versucht, sich vor dem Augsburger Tor in Position zu bringen.
Copyright: IMAGO/Beautiful Sports
Die Augsburg Panther entwickeln sich in der Saison 2025/26 der Deutschen Eishockey Liga zum Angstgegner der Kölner Haie. Der KEC unterlag am Freitagabend in der Lanxess-Arena mit 3:4 (1:1, 1:1, 1:1, 0:1) nach Penaltyschießen und damit auch das zweite Hauptrundenduell mit den Bayern.
Die Arena war mit 18.600 Zuschauern mal wieder ausverkauft. Zum vierten Mal in dieser Saison und zum dritten Mal hintereinander. Das hat es in einer DEL-Hauptrunde in Köln noch nie gegeben. Es war der passende Rahmen für das Comeback der Saison. Jan-Luca Sennhenn stand nach seiner in der Vorbereitung erlittenen Schulterverletzung das erste Mal wieder auf dem Eis und verteidigte neben Kapitän Moritz Müller, der am Mittwoch seinen 39. Geburtstag gefeiert hatte.
Trainer Kari Juvonen entschied sich für das Duell mit dem Tabellenneunten aus Augsburg erwartungsgemäß für Janne Juvonen im Tor. Was bedeutete, dass ein Importspieler auf die Tribüne musste. Dabei traf es zum ersten Mal Center Nate Schnarr. Für den Kanadier führte Louis-Marc Aubry die Sturmreihe mit Dominik Bokk und Maxi Kammerer an. Parker Tuomie musste aufgrund seiner Muskelprobleme erneut passen.
Das Wiedersehen mit den im Sommer nach Augsburg gewechselten und von den Rängen mit viel Beifall bedachten Alexandre Grenier und Tim Wohlgemuth begann mit einer kalten Dusche. Die Haie bauten noch Spannung auf, die Anthony Louis schon hatte. Der Panther-Stürmer ließ Frederik Storm stehen und überraschte Juvonen nach 24 Sekunden mit einem ansatzlosen Handgelenkschuss.
Haie gleichen dreimal aus
Die Haie schüttelten sich kurz und zogen dann ihr Spiel auf. Patrick Russell hätte im Powerplay schnell ausgleichen können (3.) und auch Dominik Bokk sowie Sennhenn (7.) hatten das 1:1 auf dem Schläger (5.). Es war nur eine Frage der Zeit, bis die dominanten Kölner erfolgreich sein würden. Als Bokk unbehelligt vor das Tor von Goalie Michael Garteig fahren durfte und den Puck akkurat ins kurze Eck setzte, wurde es das erste Mal richtig laut in der Arena (9.).
Es blieb trotz klarer Überlegenheit des KEC beim 1:1, als es in die Drittelpause ging. Der zweite Durchgang begann wie der erste mit einem Tor der Gäste. Wohlgemuth durfte nach einem Puckverlust von Kammerer an alter Wirkungsstätte jubeln (22.).
Die Haie suchten wieder sofort eine Antwort, Augsburg hielt diesmal aber besser dagegen. Juvonen und seine Vorderleute mussten mit letztem Einsatz gegen Grenier und Louis sogar das 1:3 verhindern (27.). Die Zuschauer erlebten einen unterhaltsamen Schlagabtausch, in dem Gregor MacLeod mit seinem zwölften Saisontreffer für das 2:2 sorgte (30.).
Ryan MacInnis war nach einem spektakulären Move auf dem Weg zur ersten Kölner Führung, vergaß aber die Scheibe mitzunehmen (36). Nachdem auch Russell das 3:2 verpasst hatte (38.), mussten die Haie bei einer Triple-Chance der Panther noch einmal tief durchatmen. Juvonen hielt stark gegen Louis, dann legte Grenier den Puck am Tor vorbei und zum Schluss traf Florian Elias noch den Pfosten (38.).
Augsburg war konterstark und effizient.
Die Spannung ging mit in den Schlussabschnitt, der wieder mit einer Augsburger Großchance startete. Juvonen verhinderte gegen Riley Damiani den dritten Rückstand (42.). Die bayerischen Schwaben waren nun aber das gefährlichere Team. Als Moritz Müller vor dem Tor Damiani aus den Augen verlor, war das 2:3 fällig (48.). Der Top-Torjäger der Augsburger hatte bereits beim 4:2-Sieg im ersten Duell der Hauptrunde zweimal gegen die Kölner getroffen.
Der Treffer wirkte nach. Die Haie bemühten sich, sie waren in ihren Aktionen aber nicht mehr klar genug, um den starken Garteig zu überwinden. Als Wohlgemuth auf die Strafbank musste (58.) und KEC-Coach Kari Jalonen Juvonen zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm, traf Bokk mit Glück und Können doch noch zum 3:3 (59.).
Der dritte Ausgleich bedeutete schon mal einen Punkt und die erste Overtime für die Kölner im 20. Saisonspiel. Der Vizemeister überstand eine Strafe gegen Valtteri Kemiläinen (63.) und ging ins Penaltyschießen, in dem Anthony Louis das Spiel für die Panther entschied. „Augsburg war konterstark und effizient“, analysierte Jan-Luca Sennhenn die Heimniederlage. Für ihn und sein Team geht es schon am Sonntag (18 Uhr/Magenta Sport) zu Hause gegen Schwenningen in die nächste Runde.
Statistik:
Kölner Haie: Juvonen; Kaski, Austin; Kemiläinen, Vittasmäki; Sennhenn, Müller; Glötzl; Storm, Tyrväinen, Uher; Russell, MacLeod, Kero; Bokk, Aubry, Kammerer; M. Münzenberger, MacInnis, Niedenz. —SR.: MacFarlane/Pälkövi. — Zuschauer: 18.600. — Tore: 0:1 Louis (0:24), 1:1 Bokk (8:17/Kammerer), 1:2 Wohlgemuth (21:52), 2:2 MacLeod (29:03/Russell, Kero), 2:3 Damiani (47:10), 3:3 Bokk (58:39/MacLeod, Kemiläinen, PP1), 3:4 Louis (65:00). — Strafminuten: Köln 6; Augsburg 8.
