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Patrick Russell und Gregor MacLeodDie offensive Lebensversicherung der Kölner Haie

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Verstehen sich blendend: Die Kölner Torjäger Patrick Russell (l.) und Gregor MacLeod brillierten auch beim 5:0 gegen Dresden.

Patrick Russell hat sich zu einem absoluten Leistungsträger der Kölner Haie entwickelt. Nach seinem Hattrick beim 5:0 gegen Dresden signalisierte der Torjäger Interesse an einer Vertragsverlängerung.

Nach dem souveränen 5:0-Heimsieg über die Dresdner Eislöwen hatten die Spieler der Kölner Haie noch eine weitere Aufgabe zu bewältigen. In der „Shark Zone“ der Lanxess-Arena warteten die kleinen Fans bereits auf ihre Lieblinge, um ein Autogramm oder ein Foto zu ergattern. Besonders begehrt war die Unterschrift von Patrick Russell, der mit seinem ersten Hattrick in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) fast im Alleingang für den zweiten Sieg nach der Deutschland Cup-Pause gesorgt hatte.

Der Däne war schon beim 4:3-Erfolg in Wolfsburg der Kölner Held, als er in der letzten Minute den entscheidenden Treffer erzielen konnte. „Tore zu schießen ist für einen Stürmer immer gut und macht Spaß. Aber wir haben als Mannschaft ein sehr gutes Spiel abgeliefert und das getan, was wir machen mussten. So kann es weitergehen“, erklärte Russell nach seinen Saisontoren zehn, elf und zwölf.

Greg und ich verstehen uns richtig gut, die Chemie stimmt einfach bei uns.
Patrick Russell, Torjäger der Kölner Haie, über seinen Sturmpartner Gregor MacLeod

Der Angreifer, der im Sommer vom schwedischen Klub Linköping HC an den Rhein gewechselt war, hat sich in nur wenigen Monaten zu einem absoluten Topspieler entwickelt und ist der kongeniale Partner für Gregor MacLeod. Das Haie-Duo spielt die Gegner regelmäßig schwindelig und hat zusammen bereits 55 Punkte (23 Tore, 22 Vorlagen) in 19 Ligaspielen verbucht. MacLeod, der gegen Dresden ein Tor selbst erzielte und zwei Treffer von Russell vorbereitete, liegt in der DEL-Statistik mit 29 Zählern auf Rang eins. Russell ist mit 26 Punkten auf dem dritten Platz zu finden.

„Greg und ich verstehen uns richtig gut, die Chemie stimmt einfach bei uns. Es passt einfach zusammen und wir haben gemeinsam Spaß auf dem Eis. Das liegt auch daran, dass wir als Team eine sehr gute Vorbereitung hatten, wir das System schnell umsetzen konnten und ich im Vorfeld viel über die DEL von Frederik Storm gehört habe“, verriet der dänische Nationalspieler.

Die Haie profitieren also sehr von ihrem neuen Traumduo und haben mit 36 Punkten Kontakt zur Spitzengruppe der Liga. Die Mannschaft von Chefcoach Kari Jalonen, für die es am kommenden Freitag (19.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen die Augsburger Panther weitergeht, hat als Tabellenfünfter lediglich einen Punkt weniger auf dem Konto als der Zweitplatzierte ERC Ingolstadt.

Kölner Haie: Vertrag von Patrick Russell läuft nach der Saison aus

Trotzdem warnt Moritz Müller davor, die gesamte Verantwortung auf MacLeod und Russell abzuwälzen: „Die Zwei sind zusammen mit unserem Powerplay sicherlich in dieser Saison unsere offensive Lebensversicherung. Aber wir sollten uns nicht darauf ausruhen, sondern müssen als Mannschaft produzieren. Es darf nicht sein, dass sie in jeder Partie drei Punkte machen müssen, damit wir den Sieg einfahren. Schließlich kann es auch mal sein, dass die beiden ein wenig kaltlaufen“, mahnte der Haie-Kapitän.

Müller, der zuletzt mal wieder bei der Nationalmannschaft weilte, ging am Wochenende als Vorbild voran. Der Verteidiger markierte in Wolfsburg mit seinem ersten Saisontor das wichtige 3:3 und holte sich gegen Dresden in seinem 1150. DEL-Spiel einen Assistpunkt. „Ich habe während der Saison einige Möglichkeiten liegenlassen, deshalb bin ich froh, getroffen zu haben. Es lief offensiv bisher nicht so. Ich weiß zwar, dass das nicht unbedingt meine Rolle ist, offensiv potenzieren zu müssen. Aber es fühlt sich gut an, wenn mal einer reingeht. Danach spielt es sich manchmal auch befreiter“, zeigte sich der Urkölner erleichtert.

Ein wenig befreiter dürfte auch Haie-Sportdirektor Matthias Balys nach der Unterschrift von MacLeod unter einen Vertrag bis 2028 gewesen sein. Ein Offensivanker ist damit langfristig an den KEC gebunden. Nun gilt es, auch Russell zu halten. Der 32-Jährige sieht gute Chancen auf einen Verbleib: „Meine Familie und ich lieben es hier – die Stadt, das Eishockey und die Fans. Bisher hat es noch keine Gespräche gegeben, aber ich bin mir sicher, dass wir uns irgendwann zusammensetzen werden“, sagte Russell.