Der Südstadt-Klub gewinnt souverän im Mittelrheinpokal. Am Samstag folgt das Spiel gegen den SV Rödinghausen.
8:1-Kantersieg im MittelrheinpokalFortuna Kölns Kaderbreite als Trumpf in englischen Wochen

FC-Leihgabe Kian Hekmat feierte sein Startelfdebüt für die Fortuna
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Binnen zwei Wochen vier Spiele, bisher ohne Niederlage: Nach einem 1:1 gegen Bocholt am Dienstag der vergangenen Woche und einem 5:0 gegen Velbert am Samstag konnte Regionalligist Fortuna Köln am Dienstagabend vor 1000 Zuschauern den Einzug in die nächste Runde des Mittelrheinpokals feiern.
Fortuna Köln feiert Kantersieg gegen A-Ligisten
Gegen den Heinsberger A-Ligisten SV Scherpenseel Grotenrath setzte sich die Mannschaft standesgemäß mit 8:1 durch. Fortuna-Trainer Matthias Mink nutzte die Gelegenheit, und schonte eine Reihe von Spielern. Torwart Lennart Winkler, Verteidiger Max Fischer und Angreifer Nico Thier reisten erst gar nicht mit, Stammspieler wie Rafael Garcia, Tom Geerkens oder Hamadi Al Ghaddioui wurden geschont.
Dafür rotierte der 58-Jährige nach dem Motto „Jugend forscht“. So begannen Linksverteidiger Younes Derbali, FC-Leihgabe Kian Hekmat sowie Eigengewächs Jonathan Kafu, später sammelten auch Nico Westerhoff und Salim Hadouchi Einsatzminuten. Auch Innenverteidiger Aleksandar Georgiev aus der U-23-Mannschaft durfte sein Pflichtspieldebüt feiern. „Ich bin sehr dankbar, dass ich debütieren durfte. Es war ein klarer Sieg, leider haben wir aber ein Gegentor kassiert“, sagte der 19-Jährige.
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Den Führungstreffer für die Zollstocker erzielte David Al-Azzawe (26.), Timo Bornemann (34.) und Adrian Stanilewicz (37.) legten nach. Bornemann traf erneut (50.), Kapitän Robin Afamefuna (55.) erhöhte zum 5:0. Westerhoff markierte auch einen Doppelpack (82., 85.), zudem traf Hadouchi (90.). Aufseiten des A-Ligisten traf Markus Stummvoll zum zwischenzeitlichen 5:1 (78.).
Dass Mink in seiner Startelf viel rotieren lassen kann, ohne dass das Spiel an Struktur oder Tempo verliert, verweist auf eine Entwicklung, die bei Fortuna Köln im Sommer begann. In der vergangenen Saison war die personelle Decke oft zu dünn. Fiel ein Stammspieler aus, folgte allzu häufig ein Bruch im Spiel. Vor allem in der Rückrunde geriet die Balance ins Wanken, sobald Verletzungen oder Sperren die erste Elf betrafen. In diesem Sommer nutzten die Verantwortlichen den ohnehin anstehenden personellen Umbruch, um nicht nur das Leistungsniveau an der Spitze zu heben, sondern auch die zweite Reihe substanziell zu verstärken.
Am Samstag spielt Fortuna Köln beim SV Rödinghausen
Das Resultat: eine Mannschaft, die selbst in eng getakteten Wochen nicht ins Schleudern gerät. Die neue Kadertiefe erlaubt es, Leistungsträger zu schonen, ohne an Wettbewerbsfähigkeit einzubüßen. Oder, wie es Mink nach der Bocholt-Partie formulierte: „Wir wissen, dass wir von der Bank immer wieder nachlegen und frühzeitig wechseln können.“ Am Samstag steht der Abschluss der zweiten nacheinander folgenden englischen Woche an. Für die Fortuna geht es zum SV Rödinghausen (14 Uhr, Häcker Wiehenstadion).
In der vergangenen Saison wurde die Partie aufgrund von Wetterverhältnissen zweimal verlegt, am Ende verloren die Südstädter mit 0:1 und verpassten damit endgültig den Anschluss an Spitzenreiter MSV Duisburg. Tatsächlich gewann die Fortuna in der Klubhistorie nur einmal in der etwa 10.000 Einwohner umfassenden Gemeinde: 4:1 im Sommer 2021.
Der Tabellendreizehnte startete im Gegensatz zur Fortuna schwach in die Regionalliga-Saison. Zwei Siege, zwei Unentschieden und fünf Niederlagen stehen für die Mannschaft von Trainer Dennis da Silva Félix auf dem Papier. Fortuna-Trainer Mink erwartet dennoch einen Härtetest: „Der SV Rödinghausen hatte ebenfalls einen größeren Kaderumbruch im Sommer. Die individuelle Qualität ist hoch, aber bislang nur punktuell in den Spielen erkennbar. Trotzdem fahren wir selbstbewusst, aber mit großem Respekt nach Rödinghausen am Ende dieser englischen Woche.“
Mit einem Sieg könnte die Fortuna diese Phase stark ausklingen lassen und dürfte sich nochmals vergewissert haben, im Sommer die richtigen Schritte und Transfers eingeleitet zu haben.