Die Mannschaft von Trainer und Manager Stephan Baeck profitiert vom Teilnahmeverzicht der Klubs aus Dresden und Düsseldorf.
BasketballAufstieg in die Zweite Bundesliga – Rheinstars Köln erhalten Wildcard für die Pro A

Center Björn Rohwer (Mitte) und die Rheinstars Köln spielen in Saison 2025/2026 eine Liga höher.
Copyright: IMAGO/Beautiful Sports
Es ist eine Nachricht, die am Sonntagmittag einige überrascht haben dürfte: Die Rheinstars erhalten eine Wildcard für die zweite Basketball-Bundesliga (Pro A). Das Team von Trainer und Manager Stephan Baeck tritt damit in der Spielzeit 2025/2026 eine Liga höher an, obwohl es den Aufstieg sportlich klar verfehlt hat. In den Playoffs der Pro B scheiterten die Kölner bereits in der ersten Runde der nach dem Modus „Best of 3“ ausgetragenen Serie mit 0:2 an Lok Bernau (56:88/79:91).
„Das ist eine tolle Neuigkeit für uns – besonders für die Spieler, die den Aufstieg 2024 nicht wahrnehmen konnten“, erklärte Baeck erfreut. Im vergangenen Frühjahr standen die Rheinstars nach den Endspielniederlagen gegen die Dragons Rhöndorf (95:97/68:83) bereits an der Schwelle zur Pro A, allerdings blieb ihnen damals trotz der sportlichen Qualifikation der Sprung verwehrt, weil es an einer Halle mit einer Mindestkapazität von 1500 Zuschauern mangelte.
Dieses Problem ist inzwischen gelöst. Am 12. April traten die Basketballer am 60. Geburtstag von Baeck beim 119:91-Erfolg im rheinischen Derby gegen Rhöndorf vor 1548 Fans erstmals in der Motorworld in Ossendorf an. Die Spielstätte am Butzweilerhof bietet Platz für bis zu 1700 Besucher und erfüllt damit das in den Statuten festgelegte Fassungsvermögen. Auch deshalb war es den Kölnern möglich, sich um einen Platz in der Pro A über ein Wildcard-Verfahren zu bewerben. „Die Liga hat honoriert, dass wir uns sowohl sportlich als auch infrastrukturell sehr gut entwickelt haben und eine Bereicherung für die Pro A sein können“, meinte Baeck.
Alles zum Thema Fußball-Bundesliga
- 1. FC Köln Sommer-Neuzugang weckt Begehrlichkeiten
- Rekordtransfer zum FC Liverpool Was kommt nach Florian Wirtz?
- Mega-Wechsel offiziell Wirtz will „Etwas völlig Neues erleben“
- 1. FC Köln Leihe eines U21-Nationalspielers soll bevorstehen
- 1. FC Köln Ex-Trainer zieht es zurück auf die Insel
- Aufsteiger greift durch 1. FC Köln kündigt 150 Dauerkarten wegen zu seltener Nutzung
- Prominenter Neuzugang Ex-Bundesligaprofi Hamadi Al-Ghaddioui wechselt zu Fortuna Köln

Stephan Baeck hat mit den Rheinstars Köln den Aufstieg geschafft.
Copyright: IMAGO/Beautiful Sports
Möglich wurde der Antrag auf eine Pro-A-Lizenz, weil in der höheren Spielklasse zwei frei gewordene Plätze zu vergeben waren. In der 18 Mannschaften umfassenden Zweiten Bundesliga war zunächst nur ein Platz vakant. Während Trier und Jena den Sprung in die Bundesliga feierten, sicherten sich die Bayer Giants Leverkusen und die Baskets Wolmirstedt als Finalteilnehmer der Pro B das Startrecht für die Pro A – die Sollstärke war wieder erreicht.
Da neben den beiden Pro-A-Absteigern Artland Dragons Quakenbrück und Rasta Vechta II die Dresden Titans bereits im Mai ihren Verzicht auf die Teilnahme an der Pro A erklärten, blieb Quakenbrück in der Liga und fusionierte mit Vechta. Zudem kam in der BG Göttingen nur ein Klub aus der BBL in die Pro A.
Nachdem am Freitag die Rheinstars Köln, die BG Leitershofen und die Baskets Paderborn dem Aufsichtsrat der Zweiten Bundesliga ihre Bewerbungen für eine Wildcard präsentiert hatten, erhielten zunächst die Baskets den Zuschlag. Am Sonntag entstand kurzfristig noch einmal eine neue Dynamik: Da neben Dresden auch die ART Giants Düsseldorf aufgrund finanzieller Probleme ihren Verzicht auf einen Start in der Pro A verkündeten, war eine weitere Lizenz frei, die wiederum an die Rheinstars ging.
„Wir haben in den vergangenen Monaten hart gearbeitet und mit der Motorworld vor allem in der Hallenfrage eine sehr gute Lösung gefunden“, meinte Baeck. „Jetzt gilt es aber, noch einmal richtig anzupacken, weil das Niveau in der Pro A deutlich höher als in der Pro B ist.“
Rheinstars Köln haben ein Grundgerüst an deutschen Spielern beisammen
In Kapitän Rupert Hennen, Center Björn Rohwer, Aufbauspieler Maximilian Begue und Zugang Jasper Günther (Unibaskets Münster) haben die Rheinstars vier deutsche Profis unter Vertrag, die das Grundgerüst des Kaders bilden. Hinzu werden in den nächsten Wochen weitere einheimische Akteure sowie potenzielle Leistungsträger aus dem Ausland kommen. Der Etat dürfte aufgrund der höheren Reisekosten (17 Auswärtsspiele statt 13) und einem Anstieg der Personalkosten im Vergleich zur Pro B um 200.000 bis 300.000 Euro höher liegen.
Einen ähnlichen Faktor hatte Baeck ohnehin eingeplant, weil er auch im Falle eines Verbleibs in der Pro B das Team so verstärkt hätte, dass es als Aufstiegsaspirant in die Saison gegangen wäre. Seit Sonntag haben sich die Ziele auf für die Kölner erfreuliche Weise verändert. „Wir wollen mit einer Mannschaft an den Start gehen, die früh keine Abstiegssorgen mehr hat und im besten Fall in den Kampf um die Playoff-Teilnahme eingreifen kann“, so Baeck.