Das 2:1 gegen die TSG Hoffenheim II war Viktoria Kölns dritter Sieg in Serie. Am Samstag geht es nach Stuttgart.
„Die Mannschaft liebt ihn“Viktoria Köln feiert dank der Joker Lobinger und Zank

Tyger Lobinger (r.) und Benjamin Zank (2. v. l.) feiern den Siegtreffer gegen Hoffenheim.
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Geschichte wiederholt sich in Köln-Höhenberg: Wie schon in der vergangenen Saison hat der FC Viktoria auch 2025/26 einen herausragenden Drittliga-Start hingelegt. Sechs Spiele, vier Siege, zwölf Punkte – die Zwischenbilanz ist bis auf einen Treffer Unterschied im Torverhältnis identisch. Aus den Fragezeichen konnte die Viktoria, wie schon vor zwölf Monaten, Ausrufezeichen machen. Nur, dass diesmal der Umbruch noch größer ausfiel und mit Marian Wilhelm ein Profitrainer-Neuling auf Routinier Olaf Janßen gefolgt ist.
Umso beeindruckender sind die jüngsten Auftritte, inklusive des 2:1 gegen die TSG 1899 Hoffenheim II am Dienstagabend, dem dritten Kölner Sieg in Serie. „Ich bin ein stolzer Trainer“, sagte Wilhelm, „die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, damit bin ich sehr zufrieden. Man hat wenig davon gemerkt, dass uns der eine oder andere wichtige Spieler gefehlt hat.“ Der Coach musste erneut auf Vize-Kapitän Lars Dietz verzichten, Tyger Lobinger saß nach seinen muskulären Problemen zunächst auf der Bank.
Tim Kloss trifft im dritten Spiel in Folge
Höhepunkte hatte die Partie zunächst nicht zu bieten, Hoffenheim hatte mehr vom Spiel, konnte sich aber nicht entscheidend gegen Viktorias formstarke Hintermannschaft durchsetzen. Die Kölner zeigten sich in der 28. Minute effizient und gingen mit der ersten echten Torchance in Führung. Die TSG-Defensive hatte eine Ecke nicht gut geklärt, Frank Ronstadt jagte einen Abpraller aus fast 25 Metern aus halblinker Position aufs Tor. Der Ball klatschte an die Unterlatte, Tim Kloss reagierte am schnellsten, köpfte den Abpraller zum 1:0 ins Netz und erzielte im dritten Spiel in Folge ein Tor. Einen weiteren vermeintlichen Vorteil bekamen die Kölner kurz vor der Pause von den Gästen auf dem Silbertablett serviert. Ruben Reisig, Hoffenheims einziger Routinier, wurde bereits früh verwarnt, stieg dann im Mittelkreis Leonhard Münst auf den Fuß und sah Gelb-Rot (44.).
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In Überzahl tat sich die Viktoria nach dem Seitenwechsel jedoch schwer. Anstatt energisch auf ein vorentscheidendes 2:0 zu drücken, verfielen die Höhenberger in einen Verwaltungsmodus und weckten damit die Hoffenheimer Spiellust. „Wir haben in Überzahl Probleme gehabt. Aber es ist auch unfassbar, was für eine Qualität Hoffenheim noch in Unterzahl hat und wie gut ihr Umschaltspiel funktioniert – so fällt auch das Tor“, kritisierte Stephan Küsters, Viktorias Sportlicher Leiter. In der 70. Minute hatte Ayoube Amaimouni-Echghouyab nur Begleitschutz von der Kölner Abwehr erhalten und mit einem präzisen Abschluss ins lange Eck das 1:1 erzielt.
Tyger Lobinger verwandelt Elfmeter souverän
Für die siegbringenden Akzente sorgten in der Schlussphase einmal mehr frische Kräfte von der Bank. In Benjamin Zank und Lobinger brachte Trainer Wilhelm für die letzten Momente noch einmal viel Wucht, Tempo und Torgefahr in die Partie. In der Nachspielzeit war es dann Zank, der 21 Jahre alte Sommer-Zugang von Carl Zeiss Jena, der sich in den Strafraum durchtankte und einen Elfmeter herausholte, den Lobinger kaltschnäuzig zum 2:1 verwandelte (90.+2).
„Benni ist hier angekommen und war etwas überrascht vom Unterschied bei Härte und Spieltempo zwischen der Regionalliga und der Dritten Liga, so hat er es mir gespiegelt. Er hatte viel Respekt in den ersten Wochen“, berichtete Trainer Wilhelm von den Anpassungsproblemen von Zank. Doch die hat er inzwischen hinter sich gelassen. „Er bringt Wucht und Zielstrebigkeit und will immer in die Box. Das ist seine Qualität“, lobte der Coach. Und die Mannschaft „liebt ihn“ – was beim überschwänglichen Jubel nach Abpfiff deutlich wurde.
Für das alte und neue Drittliga-Überraschungsteam geht es am Samstag (14 Uhr) mit dem nächsten Zweitvertretungsduell weiter, die Viktoria ist beim VfB Stuttgart II gefragt. „Leichter wird es nicht“, prophezeite Küsters.