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1:0-Erfolg in StraelenFortuna Köln gewinnt auch ohne seinen Trainer

Lesezeit 3 Minuten
Dustin Willms Straelen

Dustin Willms (r.) führte Fortuna zum Sieg in Straelen.

Köln – Wenn man als Trainer zwar anwesend sein, aber keinen Kontakt zur Mannschaft haben darf, ist das kompliziert. So erging es Markus von Ahlen beim 1:0 (1:0)-Auswärtssieg seines SC Fortuna Köln in Straelen.

In der Fußball-Regionalliga West hatte sich der 51-Jährige eine Rote Karte gegen Fortuna Düsseldorfs U23 eingehandelt, weil er während der 1:4-Niederlage lautstark protestierend seine Coaching-Zone verlassen hatte. Eine Woche später war er beim Tabellenletzten in der Tecklenburg-Arena also zum Zuschauen verurteilt und musste penibel darauf achten, welche Wege er am Stadion an der Römerstraße einschlägt.

Markus von Ahlen: „Das schlimmste Spiel meiner Karriere"

„Das war das schlimmste Spiel meiner ganzen Karriere“, stellte der gesperrte Chefcoach klar. „Ich durfte eine halbe Stunde vor und nach dem Spiel keinen Kontakt zur Mannschaft haben und musste auf der gegenüberliegenden Platzseite aufpassen, dass ich nicht zu laut rufe und so unerlaubt Einfluss nehme.“

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Mit der zeitlichen Auflage gingen die Kölner geschickt um und verlegten die Teambesprechung vor der Partie schlicht um eine halbe Stunde nach vorne. So konnte von Ahlen da noch seines Amtes walten und danach seinem Co-Trainer Zlatko Muhovic das Heft des Handelns übergeben.

Premiere für Kölns Assistenztrainer Zlatko Muhovic

„Auch wenn ich schonmal für die U16 als Cheftrainer verantwortlich war, ist das schon etwas anderes und ganz Besonderes“, freute sich der 31-jährige Assistent über seinen Premierensieg als Hauptverantwortlicher.

Nach der Düsseldorf-Niederlage konnte er Jonas Scholz nach seiner Gelb-Sperre zurück in die Innenverteidigung stellen und gab der Mannschaft „kontrollierte Offensive“ als Marschroute mit auf den Rasen. „Wir waren auch wirklich dominant und haben dem Gegner nur eine Chance zugelassen“, bewertete Muhovic den Verlauf der ersten Halbzeit. Mit dem eigenen Ballbesitz konnte die Fortuna aber nicht viel anfangen, sodass eigene Möglichkeiten auch Mangelware waren.

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In der 41. Minute brach Dustin Willms aber den Bann: Lars Lokotsch, Maik Kegel und Arnold Budimbu spielten sich über rechts durch und Willms schob eiskalt zum 1:0 ein. „Wir haben es dann verpasst, das zweite Tor nachzulegen“, ärgerte sich Muhovic über fehlende Kaltschnäuzigkeit, die eine spannende Schlussphase heraufbeschwor. Stipe Batarilo scheiterte frei vor Julius Paris (57.) und auch der emsige Joker Kingsley Sarpei konnte den SVS-Keeper nicht überwinden (79.).

Als der Schlusspfiff ertönt war, konnten Muhovic und Co. jubeln, während sein Chef Markus von Ahlen noch 30 „kaugummiartig lange“ Minuten warten musste, ehe er zum Team durfte.

Fortuna Köln: Weis – Budimbu (87. Lanius), Rumpf, Scholz, Langer – Kegel (58. Schwadorf), Stanilewicz – Willms (58. Wellers), Batarilo, Marquet (72. Sarpei) – Lokotsch. Tor: 0:1 Willms (41.).

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