Nach dem 1:2 muss Trainerin Britta Carlson ihre Spielerinnen für das wichtige Bundesligaspiel am Mittwoch in Essen wieder aufbauen.
Frauenfußball1. FC Köln trauert verlorenem Punkt gegen VfL Wolfsburg hinterher

Lisa Schmitz, Torhüterin des 1. FC Köln, kassiert gegen den VfL Wolfsburg den Gegentreffer zum 1:1.
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Sie hatten den Punktgewinn bereits vor Augen und standen am Ende doch mit leeren Händen da. Die Fußballerinnen des 1. FC Köln trotteten nach dem dramatischen Ende der Nachspielzeit mit dem Treffer zur 1:2-Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg in der 97. Minute mit hängenden Köpfen in die Kabine. Der Applaus der Fans kurz nach dem Schlusspfiff sorgte für keine besondere Aufmunterung.
Auch Britta Carlson war nach dem Abpfiff fassungslos und enttäuscht. Die Kölner Trainerin sah einen engagierten Auftritt ihrer Mannschaft, die sich keineswegs nur aufs Verteidigen beschränkte. Der Punktgewinn, nach dem es lange Zeit aussah, wäre angesichts der fahrlässigen Wolfsburger Chancenverwertung zwar schmeichelhaft gewesen, aber zweifellos ein Lohn für den leidenschaftlichen Kampf der FC-Frauen gewesen.
1. FC Köln verpasst zweiten Coup gegen VfL Wolfsburg
Carlotta Imping hatte die Kölnerinnen mit einem sehenswerten Schlenzer gar in Führung gebracht. Alles sah nach dem zweiten Coup des FC gegen den VfL innerhalb eines knappen halben Jahres aus. Anfang Februar hatten die Kölnerinnen den Favoritinnen aus Niedersachsen ein 0:0 abgetrotzt. Doch dann folgte der folgenschwere Eckball, bei dem Torhüterin Lisa Schmitz – wie schon beim 1:1 – ein mangelhaftes Timing beim Herauslaufen zeigte und Camilla Küver zum 1:2 für die Gäste per Kopfball verwandeln konnte.
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Die Niederlage ist trotz der beiden folgenschweren Fehler nicht der Torhüterin anzulasten. Schmitz verhinderte zwischendurch mehrfach mit starken Paraden weitere Gegentreffer gegen ihren Ex-Verein. Gleichwohl sind der erfahrenen Schmitz in zwei Heimspielen nun schon drei grobe Fehler unterlaufen.
Es tut extrem weh, wenn du in der letzten Minute noch so ein Gegentor bekommst. Dass man sich wieder um den Lohn bringt, tut mir in erster Linie leid für die Spielerinnen
Carlson trauerte nach der Partie dem in letzter Sekunde verlorenen Punkt hinterher: „Es tut extrem weh, wenn du in der letzten Minute noch so ein Gegentor bekommst. Auch wieder durch einen Standard, was wir tausendmal besprochen haben. Dass man sich wieder um den Lohn bringt, tut mir in erster Linie leid für die Spielerinnen. Wir haben uns nicht hinten reingestellt, wir haben versucht, mit zu agieren. Ich sehe da die Schritte und weiß auch, dass wir das in vielen Phasen immer wieder gut umgesetzt haben, unsere Möglichkeiten hatten, uns auch Standards herausgespielt haben, auch die eine oder andere Abschluss-Situation hatten. Deswegen tut es mir im Endeffekt sehr leid für unsere Spielerinnen.“
Die Trainerin sprach auch den psychologischen Effekt dieses späten Rückschlags an zum Start der englischen Woche an: „Du musst jetzt gut regenerieren und vor allem versuchen, die Köpfe wieder hochzubekommen. Ich glaube, das ist die größte Herausforderung, weil es natürlich auch für die Spielerinnen schwer ist. Wenn du das Erfolgsmomentum nie bekommst, dann ist es schwer, immer wieder diese Motivation hochzuhalten.“
Der FC rutschte durch die dritte Niederlage im dritten Spiel auf den letzten Platz ab. Am Mittwochabend (19 Uhr) muss beim Tabellen-Vorletzten SGS Essen ein Sieg her, um die Aufbruchstimmung aus dem Sommer nicht zu verspielen.