HockeyRot-Weiss Köln träumt vom nächsten Europapokal-Triumph

Lesezeit 3 Minuten
Mats Grambusch KTHC, 3, am Ball, Freisteller, Ganzkörper, Einzelbild, Einzelfoto, Aktion, Action, 04.06.2023, Mannheim Deutschland, Hockey, Deutsche Meisterschaft, Finale, Herren, Mannheimer HC - Rot-Weiss Köln *** Mats Grambusch KTHC, 3 , on the ball, crop, full body, single image, single photo, action, action, 04 06 2023, Mannheim Germany , Hockey, German Championship, Final, Men, Mannheim HC Rot Weiss Köln xozx

Mats Grambusch träumt von seinem zweiten EHL-Triumph mit Rot-Weiss Köln.

Der Bundesligist kämpft an Ostern in der Finalrunde in Amstelveen um den Titel der Euro Hockey League.

Titel- statt Ostereierjagd: Für den KTHC Rot-Weiss Köln beginnt am Freitag die Endrunde der Euro Hockey League. Drei Siege im niederländischen Amstelveen trennen den einzigen deutschen Vertreter vom zweiten EHL-Coup. Zeit für den Fakten-Check.


Die letzte Chance: Chefcoach Pasha Gademann (Zukunft offen), Co-Trainer Dominic Giskes (Düsseldorfer HC), Abwehr-Ass Johannes Große (Club an der Alster) und Kapitän Mats Grambusch (Gladbacher HTC) sagen im Sommer allesamt Ade. Letzterer erklomm bereits den europäischen Thron, nämlich 2017 beim bislang einzigen Kölner EHL-Triumph.

„Alle vier hätten sich den Pott zum Abschied verdient“, sagt Co-Trainer Wolfgang Kluth. „Die Mannschaft wird nicht zuletzt für sie kämpfen.“ Grambusch selbst will seine Ära in Köln zwar unbedingt mit zwei Trophäen beenden, doch er verrät: „Wenn ich mich zwischen dem DM- und EHL-Titel entscheiden müsste, würde ich letzteren wählen.“


Zwei gravierende Ausfälle: Der Kreuzbandriss von Christopher Rühr trifft Köln empfindlich. „Seine Qualität ist kaum in Worte zu fassen“, sagt Grambusch. „Besonders als Typ wird er uns fehlen.“ Neben dem Weltmeister muss auch Elian Mazkour (Syndesmosebandriss) passen. „Wir werden beide sehr vermissen“, betont der Regisseur. „Gerade in K.-o.-Spielen sind Chrissi und Eli unsere Torgaranten.“

Auch laut Gademan ist das Sturm-Duo „nicht eins zu eins zu ersetzen“. Man werde den Stil anpassen müssen und „vielleicht noch häufiger den Extra-Pass spielen. Aber wichtig ist: Wir können auch ohne die beiden Tore schießen.“ So wie beim jüngsten 5:2-Erfolg beim „Angstgegner“ Harvestehude.


Die Youngsters: Justus Warweg und Paul Babic (beiden Jg. 2006) haben ihren Kader-Platz sicher. Ziemlich genau ein Jahr nach ihrem Bundesliga-Debüt stehen die Youngsters also vor dem nächsten Meilenstein. „Ich nehme sie gar nicht mehr als Jugendspieler wahr“, sagt Gademan. Warweg bezeichnet er als „frechen Zocker“, während Babic als Box-to-Box-Spieler „extrem abgeklärt auftritt. Sein Gefühl für die Situationen ist bemerkenswert.“

Sollte Weltmeister Timur Oruz nicht rechtzeitig fit werden, würde mit Christopher Monschau ein weiterer U-18-Spieler nachrücken.


Die Gegner: Viertelfinal-Gegner Royal Leopold Club führt Belgiens Beletage derzeit mit zehn Punkten Vorsprung an. Nicht nur deshalb bezeichnet Gademan den Rivalen um den belgischen Olympiasieger Tom Boon als „Top-Gegner“. Auch wenn der Coach kein Geheimnis aus seinen Ambitionen macht („Wir fahren nach Amstelveen, um drei Spiele zu gewinnen“), gelte sein Fokus vorerst „einzig und allein dem Viertelfinale“.

Eine Runde weiter träfe Rot-Weiss entweder auf den belgischen Meister Gantoise HC oder den SV Kampong (Niederlande), der beim KO16-Turnier nicht zuletzt den HC Bloemendaal rauswarf – und damit den Champion der letzten drei Jahre. Eine Revanche für die Finalpleiten 2022 (0:4) und 2023 (0:1) bleibt den Kölnern also verwehrt.

Stattdessen könnte man auf den Gastgeber Pinoké treffen. „Das wäre mein Traum-Finale“, sagt Gademan über den niederländischen Meister. Schließlich coachte er sieben Spieler des Gegners, als er selbst noch das Pinoké-Trikot trug und gleichzeitig die U 18 betreute.


Der Modus: Wie schon in den Vorjahren startet RWK an Karfreitag (13.15 Uhr) in die Endrunde. Und auch diesmal lägen zwischen Halbfinale (So., 14.45 Uhr) und Endspiel (Mo., 16.15 Uhr) nur gut 24 Stunden. „Das ist schon ein großer Nachteil, denn der andere Finalist bestreitet sein Halbfinale schon am Samstag“, sagt Gademan.

Immerhin: Anders als zuletzt muss Rot-Weiss keinen kompletten „Kaltstart“ hinlegen. „Diesmal hatten wir als Vorbereitung wenigstens zwei Bundesliga-Spiele verteilt auf zwei Wochenenden“, so Gademan. „Trotzdem sind die Belgier und Holländer deutlich weiter.“ Grundsätzlich wünscht er sich den alten Modus mit Playoff-Spielen an Ostern und einem Final Four an Pfingsten zurück: „So wären alle Teams maximal bereit für den Saisonhöhepunkt und man müsste nicht alle K.-o.-Spiele an einem langen Wochenende durchprügeln.“

Rundschau abonnieren