Sowohl die Damen als auch die Herren starten mit neuen Coaches in die Bundesliga-Saison.
HockeyTiteljäger auf den Trainerbänken von Rot-Weiss Köln

Michel Struthoff (links) und Pasha Gademan jubeln über den EM-Titel und arbeiten künftig auch beim KTHC Rot-Weiss Köln zusammen.
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Neue Saison, neuer Trainer – so lautet das Motto im Hockey-Lager des KTHC Rot-Weiss Köln vor dem Bundesliga-Start am Wochenende. Zeit für einen Blick auf beide Erstliga-Teams und deren Chefcoaches.
Tibor Weißenborn (44): Wenn die RW-Spielerinnen am Samstag (14 Uhr) beim UHC Hamburg antreten, wird erstmals seit 16 Jahren nicht Markus Lonnes auf der Kölner Bank sitzen. Nach dessen Rücktritt hat Weißenborn den Job an der Seitenlinie übernommen – und damit ein Trainer-Novize im Erwachsenenbereich. „Klar ist es für mich ein Sprung ins kalte Wasser“, sagt er. „Aber ich liebe Herausforderungen.“
Weißenborn und Co-Trainer Gero Leichenich setzen weiter auf Offensivhockey und fordern darüber hinaus „mehr taktische Flexibilität. Die Mannschaft muss mehrere Spielsysteme beherrschen.“ Auch wenn die Sehnsucht nach der ersten Deutschen Meisterschaft seit 2014 groß ist, betont Weißenborn: „In erster Linie müssen wir eine Einheit formen. Selbst vom Final Four zu sprechen, wäre vermessen.“
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Tibor Weißenborn (links) gewinnt in seinem letzten Spiel mit Rot-Weiß Köln die Deutsche Feld-Hockeymeisterschaft.
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Dabei weiß der zweifache Welt- und Europameister sowie Olympiasieger von 2008, wie man erfolgreich auf Titeljagd geht. Auch hierzulande: Das Mittelfeld-Ass führte Köln erst zum Bundesliga-Aufstieg (2008) und dann zur Deutschen Meisterschaft (2009). 2013 beendete er seine Karriere, just nach seinem dritten Feld-Titel mit Rot-Weiss.
Damen von Rot-Weiss Köln starten mit einem Mini-Kader
Zwölf Jahre später muss er in neuer Rolle einen Umbruch meistern: Während Torhüterin Julia Sonntag (33) nach dem jüngsten EM-Finale gegen die Niederlande (1:2) vorerst eine Pause einlegt und mit einem Karriereende liebäugelt, hat sich Nike Rühr (28) vom Spitzenhockey verabschiedet und wechselt zum Zweitligisten DSD Düsseldorf. Die Ausnahmespielerin hatte bereits im Dezember 2024 ihren Abschied aus der Nationalmannschaft verkündet, ehe sie beim Viertelfinal-Aus gegen Harvestehude (0:3) ihr letztes Match für Rot-Weiss absolvierte.
Weil zudem die verletzte Nationalspielerin Felicia Wiedermann erst Ende September zurückkehrt und mit Jule Fischer, Antonia Lonnes sowie Emma Boermans ein Trio studienbedingt die komplette Hinrunde ausfällt, startet RWK um Kapitänin Paula Brux mit einem Mini-Kader. Und mit einem Zugang: Die chilenische Nationalstürmerin Fernanda Arrieta (21) bezeichnet Weißenborn als „Top-Eckenschützin“.
Pasha Gademan (37): Den letzten Eindruck wollte Gademan offenbar korrigieren. Nachdem er und sein Team im Mai 2024 auf dem Weg zum vierten DM-Titel in Folge bereits im Viertelfinale an Krefeld gescheitert waren, sagte der RW-Chefcoach Ade. Doch nur vorübergehend, denn nach der Entlassung seines Nachfolgers Darren Cheesman nach nur einer Saison (Platz zwei) ist der Niederländer zurück.
Als frisch gebackener Europameister, wohlgemerkt: Als Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft trug er ebenso zum Triumph im eigenen Land bei wie die Kölner Akteure Jean-Paul Danneberg (Tor), Tom Grambusch, Michel Struthoff und Raphael Hartkopf (26/Mannheimer HC). Letzteren bezeichnet Gademan als „Toptransfer. Er geht nicht nur als Torjäger voran, sondern auch als Arbeiter.“ Abwehrtalent Felix Glander (19/Harvestehuder THC) fiebert ebenfalls seiner Premiere im RW-Trikot entgegen – und damit der Bruder von RW-Eckenspezialist Paul.
Herren von Rot-Weiss Köln wollen zurück auf die europäische Bühne
Der Auftakt beim TSV Mannheim (So., 14 Uhr) ist für die Kölner das Spiel eins nach dem Abgang ihres Sturm-Duos Thies Prinz (Pinoké) und Elian Mazkour (HC Bloemendaal). Vielleicht auch deshalb will Gademan vorerst nicht vom Titel sprechen: „Klar ist aber: Wir wollen zurück auf die europäische Bühne.“ Gut also, dass die Bundesliga diesmal womöglich wieder drei EHL-Startplätze erhält. Bei der Mission baut Gademan nicht nur auf Erfahrung, denn Talente wie Justus Warweg oder Paul Babic sollen künftig „noch mehr Verantwortung übernehmen. Hinzu kommen Eigengewächse, die früher oder später ihr Bundesliga-Debüt geben werden.“ Etwa Max Krischer, der im jüngsten Testspiel gegen den Royal Léopold Club (3:1) doppelt traf.