Kommentar zu Viktoria KölnKlassenerhalt und Pokalsieg sind das Werk des Trainers

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Mit vollem Einsatz dabei: Viktoria-Coach Olaf Janßen

Köln – Bis vor zwei Wochen befand sich der FC Viktoria noch im Sinkflug. Es zeichnete sich der Abstieg in die Fußball-Regionalliga West ab, zudem erschütterte die Ad hoc-Demission des mächtigen Geschäftsführers Andreas Rettig in den Tagen zuvor den Klub.

Im Augenblick der sportlich schlimmsten anzunehmenden Bedrohung besann sich der Klub auf seine Stärken, riss sich zusammen und konnte sich vor allem auf einen Trainer verlassen, der mit all seiner Besonnenheit und Ruhe den gesamten Verein umschloss und gefühlt  in die Arme nahm: Olaf Janßen ist es gelungen,  Widerstände auszuhalten und Krisen scheinbar federleicht wegzumoderieren. Klassenerhalt und Pokalsieg sind der Lohn.

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 Ständige Verletzungen, Corona-Ausbrüche und zuletzt auch die Sommergrippe wehrte der erfahrene 55-Jährige lässig ab, im letzten Spiel der Saison gegen den Erzrivalen SC Fortuna berief der einstige FC-Profi gezwungenermaßen acht Fußballer aus der eigenen U 19 in den Kader und stattete sie mit derart viel Selbstvertrauen aus, dass man Olaf Janßen beinahe ein Senioren-Studium der Psychologie schmackhaft machen möchte. „Unser Kindergarten hat das einfach überragend gemacht. Und unser Trainer ist der allerbeste“, jubelte  Präsident Günter Pütz im Moment des Triumphes.

Viktoria Köln plant für die neue Saison

Er traf mit seinen emotionalen Worten exakt den Kern: Höhenbergs Trainer hat in dieser Saison aus der Not eine Tugend gemacht und auf den Nachwuchs gesetzt – zwangsläufig zwar, am Ende aber mit maximalem Erfolg. Rang 13 in der Dritten Liga, obendrein mit acht Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz sind unter der nicht enden wollenden Personal-Misere schon eine bemerkenswerte Leistung, der Pokalsieg im Derby war das Sahnehäubchen auf eine äußerst haarige Spielzeit.

Es wäre Olaf Janßen zu gönnen, wenn er in Viktorias vierter Saison im Profifußball weniger Hindernisse zu überwinden hätte. Dafür benötigt er früh Planungssicherheit, qualitativ gute Spieler und auch mehr Glück als im zurückliegenden Jahr. Denn ein Magier ist der Trainer auch nicht, und der Nachwuchs allein kann es auf Dauer  nicht richten in einer Liga, die von ausgebufften Profis nur so gespickt ist.

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