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MittelrheinligaFortuna Köln und FC Pesch retten sich am letzten Spieltag

Lesezeit 3 Minuten
FC Pesch vs. Viktoria Arnoldsweiler  Fußball Herren Verbandsliga Mittelrhein Iskender Papazoglu (Pesch) 08.12.2019 Herbert Bucco

Alex Papazoglu erzielte den Treffer zum 1:0 gegen Schafhausn für den FC Pesch. 

Während der U 23 des Südstadtklubs ein 0:0 gegen Teutonia Weiden genügt, siegt das Team von Trainer Abdullah Keseroglu 2:0 gegen Schafhausen. 

Selten dürften 90 torlose Minuten für so gelöste Stimmung im Zollstocker Jean-Löring-Sportpark gesorgt haben, wie das 0:0 der U-23-Elf von Fortuna Köln gegen Teutonia Weiden. Der Punktgewinn bescherte den Kölner Fußballern am letzten Spieltag einer Mittelrheinliga-Spielzeit mit Höhen und Tiefen den Klassenerhalt. „Es war selbstverständlich nervenaufreibend. Wir waren immer über die andere Zwischenstände informiert und wussten, dass wir uns nicht auf die Schützenhilfe anderer verlassen konnten“, sagte Fortuna-Teammanager Stefan Kleefisch nach dem Abpfiff.

In der ersten Hälfte lieferten sich die beiden abstiegsgefährdeten Teams ein munteres Duell mit Chancen auf beiden Seiten. Die beste Gelegenheit für den Gast aus Würselen bot sich bei einem Freistoß. Meik Kühnel fand seinen Meister jedoch im Kölner Keeper Lennart Stollenwerk. Kurz vor der Pause kam Fortuna-Spieler Berat Gedikdas zu einem Kopfball aus aussichtsreicher Position, verfehlte allerdings das Tor.

Lars Bender von Fortuna Köln beendet seine Karriere

In der zweiten Hälfte verringerten beide Mannschaften ihre Offensivbemühungen und damit das Risiko, in Rückstand zu geraten. Letztlich brachte das Team um den Kölner Interimscoach Timo Westendorf den Punktgewinn über die Zeit und spielt damit ebenso wie der Gegner aus Würselen weiterhin in der höchsten Liga auf Verbandsebene. „Das werden wir feiern“, kündigte Kleefisch an, zumal Lars Bender einen besonderen Abend erlebte: Der Defensivspezialist, der von 2014 bis 2021 in 151 Spielen für die erste Mannschaft der Fortuna in der Regionalliga und Dritten Liga aufgelaufen war und von 2023 bis 2025 für die Reserve gespielt hatte, beendet seine Karriere. Der 37-Jährige wurde gegen Weiden kurz vor Schluss beim Tabellenzwölften eingewechselt.

Wir haben in der Kabine angefangen zu feiern, machen jetzt im Bus und dann bei uns am Platz weiter. Heute heißt es Open-End
Abdullah Keseroglu, Trainer des FC Pesch, nach dem 2:0 gegen Schafhausen

Auch der FC Pesch hat am abschließenden Spieltag den Klassenerhalt perfekt gemacht. 2:0 (1:0) hieß es nach 90 Minuten beim Schlusslicht und designierten Absteiger Union Schafhausen. „Wir haben in der Kabine angefangen zu feiern, machen jetzt im Bus und dann bei uns am Platz weiter. Heute heißt es Open-End“, so FCP-Coach Abdullah Keseroglu auf der Heimfahrt. Routinier Alex Papazoglu, der den verletzten Goalgetter Emmanuel Clinton Willams vertrat, brachte Pesch per Volleyschuss in Führung (9.).

Schafhausen vergab zwei Chancen auf den Ausgleich in den ersten 45 Minuten. Danach kamen die Gastgeber kaum noch zum Abschluss. Maik Marquard bestrafte dies mit dem vorentscheidenden 2:0 (68.). „Da wusste ich, dass wir es schaffen“, so Keseroglu, der nach dem Treffer mit den übrigen Verantwortlichen und Ersatzspielern auf das Feld gestürmt war. 25 Minuten später war Schluss und der Klassenerhalt des Aufsteigers aus Pesch in trockenen Tüchern. Pesch beendete die Serie auf Platz 13.

Der Porzer Trainer Jonas Wendt sieht die Rote Karte – Schiedsrichter fühlt sich bedroht

Die Sportvereinigung Porz trennte sich in einem ereignisreichen abschließenden Match 3:3 (1:2) vom FC Hürth, der den Gang in die Landesliga antreten muss. „Angesichts der übrigen Ergebnisse wäre Hürth ohnehin abgestiegen, aber wir haben noch einmal Moral bewiesen“, fand SpVg-Vereinschef Peter Dicke, dessen Elf zwischenzeitlich mit 1:3 zurückgelegen hatte. Dogukan Tasli brachte Porz mit einem Außenristtreffer in Führung (8.). „Ein Traumtor“, so Dicke, dessen Elf jedoch nur fünf Minuten später das 1:1 per Elfmeter hinnehmen musste. Benjamin Winnersbach hatte seinen Gegenspieler nach Ansicht des Schiedsrichters gefoult.

Sven Hoffmann legte das 2:1 nach (39.), ehe Noah Neuhaus zum 3:1 traf (49.). Baran Tatu (64.) brachte Porz mit einem Freistoßtor heran. Dann wurde es emotional. SpVg-Coach Jonas Wendt echauffierte sich lautstark über einen Abseitspfiff, sah Rot und meckerte weiter. „Der Unparteiische hat sich wohl bedroht gefühlt, obwohl es dafür wirklich keinen Grund gab“, beobachtete Dicke die Szene, die zu einer rund zehnminütigen Spielunterbrechung führte.

Erst nach einem Austausch mit beiden Spielführern in der Schiedsrichterkabine ging es weiter. Nach einem Foul an Tatu gab es nun Strafstoß für die Gastgeber, diesen verwandelte Jan-Hendrik Bruns in seinem letzten Spiel nach 17 Jahren zum 3:3 (87.). „Das war sozusagen sein Abschiedsgeschenk“, so Dicke, dessen Verein die Spielzeit auf Rang neun beendete.