Der Südstadt-Klub kämpft um das neue Dach im Südstadion, mit dem die Sektion ‚Stehplatz Mitte‘ bedeckt werden soll.
Neue Überdachung geplantSC Fortuna Köln bemüht sich um Finanzierung für Südstadion-Dach

Die Sektion im Südstadion, die überdacht werden soll.
Copyright: IMAGO/Funke Foto Services
Im April 2025 hatte der Regionalligist SC Fortuna Köln angekündigt, dass das Südstadion ein neues Dach bekommen soll. Über dem Bereich Stehplatz-Mitte auf der Gegentribüne. Jener Ort, an dem der harte Kern der Anhänger seine Mannschaft Woche für Woche antreibt. Bis heute ist allein die Gegengerade überdacht. Bei Regen, Kälte oder Schnee bleibt ein Teil der Zuschauer fern, im Schnitt 500 bis 600 pro Heimspiel. Die Kölner Sportstätten GmbH (KSS), Eigentümerin des Stadions, stellte in Absprache mit der Fortuna im August 2024 den Bauantrag.
Finanzierungsmodell ist noch unklar
Vorgesehen ist ein V-förmiges Trapezdach mit einer Länge von 120,55 Metern und einer Tiefe von 10,28 Metern. Ein funktionaler Bau, der die offene Seite des Stadions endlich schließen und zugleich eine stimmungsfördernde Schallkammer bilden soll. Nach der Ankündigung geriet das Vorhaben allerdings ins Stocken, es wurde still um das Projekt. Ende Juli gab die Fortuna dann bekannt, der Bauantrag sei genehmigt.
Nun geht es noch um die Finanzierung – und genau dort beginnt die eigentliche Schwierigkeit. Fortuna muss selbst zahlen. „Das ganze Ding ist schon eine komische Sache. Wir sind Mieter im Stadion und müssen die Bebauung des Daches aus eigener Tasche bezahlen. Die KSS hatte das von Beginn an klar kommuniziert, dennoch finden wir das schade“, berichtet Jürgen Drolshagen, Vize-Präsident der Fortuna. „Wir machen dort einen Mietbau.
Alles zum Thema SC Fortuna Köln
- Neue Überdachung geplant SC Fortuna Köln bemüht sich um Finanzierung für Südstadion-Dach
- Fortuna Kölns Trainer Matthias Mink „Das hat wenig mit Profifußball zu tun“
- Regionalliga West Fortuna Köln springt auf Platz eins, ärgert sich aber
- SC Uckerath Frank Süs fiebert seiner Premiere als Cheftrainer entgegen
- Regionalliga West Enzo Wirtz ist bei Fortuna Köln die Schlüsselfigur in der Offensive
- Regionalliga West Fortuna Köln trotzt widrigen Bedingungen
- Trauer um Kölner Fußball-Legende Hannes Linßen im Alter von 76 Jahren verstorben
Die Kosten belaufen sich auf etwa 750.000 Euro. Für uns als Verein ist das ein großer Batzen. Wir sind mit der KSS derzeit in Verhandlung, das alles zu regeln.“ Aktuell sucht die Fortuna intensiv nach Wegen, das Projekt zu realisieren.
Gespräche mit Sponsoren laufen
Drolshagen erklärt, dass der Klub an mehreren Fronten verhandelt und seine Möglichkeiten auslotet. „Wir sind mit potenziellen Großsponsoren und Firmen in Verhandlung bezüglich der Finanzierung. Wir müssen schauen, was und wie wir das geregelt bekommen. Vielleicht sogar mit Namensgebern. Auch die geplante PV-Anlage auf dem Dach ist eine weitere Möglichkeit, dass wir über die Stromerlöse eine Refinanzierung bekommen. Das sind alles Gedankengänge, wo wir verschiedene Modelle haben.“ Neben neuen Partnern prüft der Verein sogar technische Anpassungen, um die Kosten zu reduzieren.
„Eventuell wird die Form noch geringfügig verändert, da somit wir etwas preiswerter gestalten können.“ Im Verein herrscht die Überzeugung, dass das Dach am Ende gebaut wird – aus sportlicher wie wirtschaftlicher Notwendigkeit. Leere Stehplätze sollen der Vergangenheit angehören. So blickt die Fortuna auf einen realistischen, aber ambitionierten Zeitplan. Der Baustart soll spätestens im Sommer 2026 erfolgen. „Ich hoffe, dass wir das realisieren können. Die eigentliche Bauzeit dauert acht bis zwölf Wochen. Das geht schnell. Wir erhoffen uns mehr Zuschauer und mehr Komfort. Der Schall würde sich bei der Überdachung auch verändern, was der Stimmung zugutetut.“
