Zwei Tore gegen WiesbadenYoussef Amyn dreht das Spiel für Viktoria Köln

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Youssef Amyn

Für Youssef Amyn gibt es nach seinem entscheidenden Tor kein Halten mehr.

Köln – Youssef Amyn strahlte über beide Ohren und konnte sein Glück kaum in Worte fassen: „Es ist ein Tag, den man nicht vergisst“, jubelte das 18-jährige Talent des Drittligisten FC Viktoria Köln am Samstag nach seinen beiden Toren gegen den SV Wehen Wiesbaden.

Es waren ja auch Treffer der besonderen Art: Den Ausgleich jagte der Offensivspieler nach einem perfekten Slalom aus 20 Metern in den rechten Winkel (67.), in der Schlussminute beförderte Kölns U-19-Nationalspieler die Kugel dann ebenfalls in den rechten Giebel; es war beinahe eine Kopie des ersten Tores, dieses Mal aber von der Strafraumgrenze. „Wir haben verabredet, dass er so etwas nach dem Training häufiger mal übt“, bemerkte Viktorias Trainer Olaf Janßen mit einem Grinsen.

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Mit diesem Schuss sorgt Youssef Amyn für die Entscheidung.

Zuvor hatte der wuselige Techniker in 28 Partien gerade einmal zwei Tore erzielt, am Samstag erwischte der Mittelfeldspieler nach seiner späten Einwechselung das Momentum, das sich wohl jeder Sportler Woche für Woche wünscht.

Steffen Baumgart bei Viktoria

FC-Trainer Steffen Baumgart war am Samstag beim FC Viktoria Zuschauer.

Einziges Manko beim unfassbar glücklichen und unter den Augen von FC-Coach Steffen Baumgart zustande gebrachten 2:1 (0:0)-Erfolg gegen bedröppelte Hessen war die gelbe Karte, die sich der zweimalige Torschütze nach seinem Hieb in der 90. Minute und dem handelsüblichen Entkleiden des Oberkörpers noch abholte. „Das war mir die Verwarnung definitiv wert“, betonte Amyn und lächelte die gelbe Karte locker weg.

Nach zuvor zwei torlosen Meisterschafts-Begegnungen gelang den Höhenbergern gegen den SV Wehen der Umschwung, der angesichts des großen Punktevorsprungs auf die Abstiegsplätze gleichbedeutend sein dürfte mit dem vorzeitigen Klassenerhalt.

Patrick Sontheimer

Wiesbadens Sebastian Mrowca (r.) sieht für dieses Foul an Patrick Sontheimer die Rote Karte.

Trotzdem war Olaf Janßen nach dem Schlusspfiff nicht unbedingt angetan von der Leistung seiner Mannschaft: „Gerade in der zweiten Halbzeit waren wir in der Restverteidigung katastrophal unterwegs“, analysierte der 55-Jährige. „Nach der roten Karte hatte man das Gefühl, uns fehlt der Plan.“

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Der Platzverweis gegen SV-Kapitän Sebastian Mrowca nach einer knappen halben Stunde stellte das Konzept beider Teams auf den Kopf. Mrowca war Viktorias Patrick Sontheimer rüde und von hinten in die Beine gefahren und sah für diese Aktion zurecht Rot (27.).

Köln, das in diesem Heimspiel auf sieben kranke oder verletzte Akteure verzichten musste, verlor komplett die Orientierung und war spätestens nach dem Tor zum 0:1 von Dennis Kempe (50.) ausgiebig verwirrt. Am Ende entschied sich Olaf Janßen für Youssef Amyn und wechselte somit den Sieg ein, der zwar unverdient, dafür aber umso bedeutsamer war.

FC Viktoria: Nicolas – Heister, Siebert, Lorch (62. Amyn), Handle – Fritz, Klefisch – Risse, Sontheimer (46. Marseiler) – Philipp (90. Rossmann), Hong. – Zuschauer: 2230. – Tore: 0:1 Kempe (50.), 1:1, 2:1 Amyn (67./90.). – Besonderes Vorkommnis: Rot gegen Wiesbadens Mrowca (27., grobes Foulspiel).

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