Mit neuem TeamspiritBayer Leverkusen peilt sechsten Sieg in Serie an

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Edmond Tapsoba wird gefeiert.

Im Dauerjubel: Bayer 04 Leverkusen konnte sich zuletzt über fünf Siege in Serie freuen.

Bayer 04 Leverkusen hat im Bundesliga-Topspiel am Sonntag gegen Borussia Dortmund mit dem sechsten Sieg in Serie die Chance, den Abstand zu den Europapokalplätzen zu verringern.

Xabi Alonso ist der Mann mit dem 360-Grad-Blick. Schon zu aktiven Zeiten musste der Welt- und Europameister in der Schaltzentrale des Spiels immer wissen, was vor ihm, hinter ihm und um ihn herum passiert. Der Trainerjob bei Bayer Leverkusen fordert ihn nun auf anderen Ebenen mit Multitasking.

Eine stabilere Mannschaft als 2022 auf den Rasen zu schicken, gelang dem Spanier dank der fokussierten Wintervorbereitung. Diese in den nächsten, intensiven Wochen taktisch und mental auf ein höheres Niveau zu hieven, ist das nächste Ziel. Zudem strebt der Werksklub bis Ende des Monats noch die ein oder andere personelle Veränderung im Profi-Kader an.

Vor dem Heimspiel am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) gegen Borussia Dortmund bewies Alonso, dass er knapp vier Monate nach seiner Amtsübernahme ein feines Gespür entwickelt hat und all diese Bereiche zu bespielen weiß: Nach zwei Siegen zum Start ins Jahr bei Borussia Mönchengladbach (3:2) und den VfL Bochum (2:0) betonte er, dass diese dem „Selbstvertrauen“ und der „Energie“ zwar gutgetan haben. Gerade zum Rückrundenauftakt gegen den BVB müsse die „Teammentalität“ nun aber noch höher gefahren werden. „Wir sind bereit ein großes Spiel zu spielen“, glaubt der 41-Jährige an die Wettbewerbsfähigkeit seiner Elf und spricht von „Vorfreude“ auf das Duell mit dem sieben Punkte entfernten Fünften.

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Comeback von BVB-Kapitän Reus kündigt sich an

Egal ob es jahresübergreifend fünf Siege seien, die das Bayer-Ensemble aneinanderreihen konnte oder nur einer: „Unser Fokus und Energie sind bei Dortmund. Wir wissen was für eine gute Mannschaft sie sind“, lobt er die mannschaftlichen, aber auch die individuellen Qualitäten des Gegners. Sébastien Haller leistete in Mainz den Assist zum späten 2:1 und könnte in der BayArena erstmals in der Startelf des BVB stehen. Zudem kündigte sich das Comeback von Kapitän Marco Reus an.

Bei allem Respekt legt Alonso das Augenmerk aber auf sein Team. Dieses verteidige und spiele seit zwei Monaten einfach besser: „Wir haben kürzere Abstände und können uns so besser helfen“, erklärt der Coach. Wohlwissend, dass die Automatismen noch nicht perfekt greifen. Dass er nach dem Gladbach-Spiel gegen Bochum vier Startelf-Wechsel vornahm und von einer 3:4:3- auf die 4:2:3:1-Formation kam, brachte seine Umschaltmaschine kaum ins Stocken.

Man muss die Spieler mit ins Boot holen und jedem das Gefühl geben, dass er sich verbessert.
Xabi Alonso, Trainer Bayer Leverkusen

Dies erklärt er mit dem Zauberwort „Teamgeist“ und bezeichnet das Mittwochspiel als Lernfortschritt: „Natürlich mussten wir uns gegen Bochum erst anpassen. Wir konnten sie nur auf eine Art bespielen und haben das geschafft.“ Um den Glauben an sein System zu festigen und den Spielern darüber hinaus ein individuell gutes Gefühl zu geben, verrät er seinen „Input“: „Man muss die Spieler mit ins Boot holen und jedem das Gefühl geben, dass er sich verbessert.“ Je mehr Spieler diesen Status im Kader hätten, desto besser: „So lässt sich dieser Teamspirit kreieren.“

Bis auf Charles Aranguiz, der nach seiner Wadenverletzung auf der Tribüne Platz nehmen wird, stehen für Sonntag alle Profis zur Verfügung. „Wir sind zufrieden, dass Patrick Schick wieder bei der Mannschaft ist“, stellt er seinem Topstürmer nach Adduktorenproblemen einen Kaderplatz in Aussicht. Dass Florian Wirtz wie gegen Bochum beginnen wird, bestätigte der Trainer indirekt.

Fran Garcia kommt nicht, Fosu-Mensah könnte gehen

Genau wie den Kontakt zu Fran Garcia. Der Linksverteidiger von Rayo Vallecano wäre den Leverkusenern eine Zehn-Millionen-Euro-Ablöse wert gewesen, Real Madrid zog aber die Vorkaufs-Option von fünf Millionen.

Bis zum 31. Januar verabschieden könnte sich Timothy Fosu-Mensah. Der Rechtsverteidiger steht bei Ligue-1-Klub, ES Troyes AC hoch im Kurs und dürfte von Alonso keine Steine in den Weg gelegt bekommen. „Der Transfermarkt ist immer interessant und wir sind immer offen für Verbesserungen im Kader“, bestätigt der Spanier abschließend auch hier seinen 360-Grad-Blick.


Voraussichtliche Aufstellungen: Leverkusen: Hradecky; Tapsoba, Tah, Hincapie; Frimpong, Palacios, Andrich, Bakker; Diaby, Wirtz, Adli. – Dortmund: Kobel; Ryerson, Süle, Schlotterbeck, Guerreiro; Can; Adeyemi, Brandt, Bellingham, Malen; Moukoko.

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