Das Duell der Spielmacher Murphy gegen Stewart könnte entscheidend werden – die Towers sind nach der EuroCup-Pleite in Thessaloniki angeschlagen.
Telekom Baskets an der AlsterBrustlöser oder Momentaufnahme?

Bonns Jeff Garrett verwandelt den ersten von insgesamt zehn Dreiern (Mitte) gegen Eral Penn (r.) und die Baskets Oldenburg.
Copyright: Jürgen Schwarz
War der 73:71-Sieg gegen die Baskets Oldenburg ein Brustlöser für die Telekom Baskets Bonn oder nur eine schöne Momentaufnahme? Diese Frage wollen die Bundesliga-Basketballer vom Rhein morgen um 18 Uhr bei den Hamburg Towers mit einem weiteren Erfolg beantworten und beweisen, dass sie nach den beiden Auftaktniederlage endlich in der neuen Spielzeit angekommen sind.
Historischer Rivalensieg motiviert Bonn
Der Erfolg gegen Oldenburg sorgte für doppelte Freude bei den Fans. Zum einen bejubelten sie die beiden Punkte, zum anderen schmeckt ein Sieg gegen einen Erzrivalen immer besonders süß. Vergessen werden die Bonner Anhänger das Jahr 2009 niemals, denn damals riss Oldenburg den Baskets im fünften Spiel der Finalserie den deutschen Meistertitel noch aus den Händen.
Die Laune bei allen Beteiligten ist entsprechend gestiegen, auch wenn das 73:71 nicht über die Probleme hinwegtäuschen darf. Mit 38,3 Prozent liegt die Ausbeute von der Dreierlinie immer noch weit hinter den Erwartungen. Durchschnittlich schließen die Bonner 28,7 Mal aus der Distanz ab, treffen aber nur sechs Versuche. Joel Aminu, als Spezialist für Dreier angekündigt, durchlief eine schwarze Serie mit 13 Fehlversuchen in Folge. Nun steht er bei einem Treffer nach 14 Würfen – der war schön anzusehen, da Aminu aus neun Metern die 24-Sekunden-Uhr besiegte.
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Defensive Schwankungen als Herausforderung
Neben dem brachliegenden Potenzial von jenseits des Perimeters fehlte es den Bonnern an Konstanz in der Defensive. Immer wieder hatten sie gute Phasen, in denen sie den Gegner gehörig unter Druck setzten und dem Spiel mit ihrer Verteidigung den Stempel aufdrücken konnten. Trainer Marko Stankovic will diese lichten Momente ausbauen.
Schlüsselduell: Murphy gegen Stewart
Bei den Hamburgern regelt Carlos Stewart recht erfolgreich den Spielaufbau. Der Point Guard kam bislang in zwei Partien auf 17 Punkte und 4,5 Vorlagen. Das direkte Duell mit Bonns Pendant Grayson Murphy, der jüngst das erste Triple Double der Bonner Vereinshistorie erzielte, dürfte ein Leckerbissen werden. Vieles wird für die Gäste von der Form des 26-jährigen US-Amerikaners abhängen, der gegen Oldenburg Dreh- und Angelpunkt war – halt der Vater des Sieges.
Bei den Towers konnte bislang auch Flügelspieler Zacharie Perrin (16 Zähler, 6,7 Rebounds) neben Stewart überzeugen. Shooting Guard Osaro Rich Igbineweka (13 Punkte, 3 Rebounds in einem Spiel) zog sich eine Radiusfraktur im BKT EuroCup zu und fällt nach einer Operation länger aus.
Internationale Belastung als Bonner Vorteil
Die zusätzliche Belastung durch das internationale Geschäft, das den Bonnern in diesem Jahr entgeht, könnte sich als Vorteil für die Stankovic-Truppe entpuppen, denn noch am Mittwoch mussten die Hanseaten bei Aris Thessaloniki Betsson antreten. Dort verloren sie mit 76:98. In der Bundesliga stand zuletzt der „jährliche Gang zum Zahnarzt“ an. Beim Meister in München waren die Hamburger beim 79:96 chancenlos, haben es aber nun hinter sich.