Scharfe KehrtwendeAirbus A320 meldet Luftnotfall über der Nordsee – Rauch im Cockpit

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Ein Airbus A320 der britischen Fluggesellschaft British Airways im Landeanflug. (Symbolbild)

Ein Airbus A320 der britischen Fluggesellschaft British Airways hat über der Nordsee einen Luftnotfall gemeldet. Die Crew musste nach einer plötzlichen Rauchentwicklung ein scharfes Wendemanöver fliegen. (Symbolbild)

Ein Airbus A320 von British Airways ist auf dem Weg in den deutschen Luftraum, als es im Cockpit plötzlich große Probleme gibt.

Ein Airbus A320 der britischen Fluggesellschaft British Airways hat auf dem Weg von London-Heathrow nach Prag über der Nordsee eine Luftnotlage erklärt. Unmittelbar vor dem Eintreffen von Sturmtief Isha hob das Flugzeug in Richtung Prag ab, statt schwerer Turbulenzen durch Orkanböen meldete die Crew plötzlich eine starke Rauchentwicklung an Bord.

British-Airways-Flug 854 musste den Steigflug auf einer Höhe von mehr als 5000 Metern über der Nordsee abbrechen, nachdem die Crew kurz zuvor den international gültigen Code für eine Luftnotlage gefunkt hatte. Die Piloten der Maschine hatten im Cockpit eine starke Rauchentwicklung festgestellt, deren Ursache unklar war.

British Airways: Airbus A320 meldet Luftnotfall über der Nordsee – Pilot fliegt scharfes Wendemanöver

Der Airbus A320 war am frühen Sonntagmorgen (21. Januar), gegen 8.45 Uhr in London-Heathrow gestartet und hatte Kurs in Richtung Nordsee genommen. Das Flugzeug hätte planmäßig über die Niederlande in den deutschen Luftraum eintreten sollen, bevor die Maschine weiter nach Osten in Richtung Prag geflogen wäre. Kurz nach dem Start ereignete sich aber bereits der Zwischenfall.

Die Crew stoppte den Steigflug kurz nachdem das Flugzeug das Festland verlassen hatte und über der Nordsee unterwegs war. Das zeigen Aufzeichnungen des Flugdatendienstes „Flightradar24“. Zeitgleich entwickelten sich über der Nordsee Sturmböen von mehr als 80 km/h. Die Piloten mussten schnell handeln und leiteten gegen kurz vor 9 Uhr eine scharfe Kehrtwende ein.

Airbus A320 mit Notfall in 5000 Metern Höhe – Piloten melden starke Rauchentwicklung im Cockpit

Die British-Airways-Maschine verlor kurz nach Meldung der Luftnotlage in wenigen Minuten deutlich an Höhe, das Flugzeug sank während des scharfen Wendemanövers in nicht mal fünf Minuten um mehr als 2000 Meter. Das Flugzeug landete gegen kurz vor 9.30 Uhr in London-Heathrow, wo Einsatzkräfte des Flughafens bereitstanden.

British Airways hat sich noch nicht offiziell zum Grund für die Rauchentwicklung geäußert. Auch war zunächst unklar, ob die Piloten während der Sicherheitslandung in London-Heathrow auf Sauerstoffmasken angewiesen waren. Eine Luftnotlage kann ernste Folgen für Crew und Passagiere haben und im Ernstfall zu einer Notlandung führen.

British Airways: Airbus A350 bricht Landung nach Raketenwarnung über dem Mittelmeer ab

Der international gültige Notfallcode 7700 wird in der Regel benutzt, wenn es an Bord von Flugzeugen einen Luftnotfall oder eine Luftnotlage gibt. Starke Rauchentwicklung im Flugzeug kann einer der Gründe für einen Notfall sein, weitere Möglichkeiten sind beispielsweise ein medizinischer Notfall oder ein Triebwerksausfall.

Erst vor wenigen Monaten hatte ein Airbus A350 von British Airways den Landeanflug auf Tel Aviv abbrechen müssen, nachdem es eine Raketenwarnung für den Luftraum in der Nähe des Flughafens gegeben hatte. Das Flugzeug aus London-Heathrow drehte umgehend um und kehrte in die britische Hauptstadt zurück. (shh)

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