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Epstein-Komplizen offengelegtMissbrauchsopfer fordern Trump zum Handeln auf

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Teresa Helm (Mitte) spricht während einer Pressekonferenz gemeinsam mit weiteren mutmaßlichen Opfern von Jeffrey Epstein.

Teresa Helm (Mitte) spricht während einer Pressekonferenz gemeinsam mit weiteren mutmaßlichen Opfern von Jeffrey Epstein.

Mit einem eindringlichen Appell haben sich Opfer des verstorbenen Sexualstraftäters Epstein an Trump gewandt. Vor dem US-Kapitol forderten sie die Offenlegung aller relevanten Akten und ein Ende der jahrelangen Vertuschung.

Vor dem US-Kapitol in Washington haben sich am Mittwoch mehrere Frauen versammelt, die sich selbst als Überlebende des Epstein-Skandals bezeichnen. In einer emotionalen Erklärung riefen sie Trump dazu auf, sämtliche Dokumente über den Fall freizugeben und Gerechtigkeit herzustellen. Nach Ansicht der Frauen habe es über Jahre systematische Vertuschung gegeben, nun sei es Zeit, Verantwortung zu übernehmen.

Die Gruppe kündigte zudem an, eine eigene Liste mit mutmaßlichen Helfern und Mitwissern Epsteins zu erstellen. Viele der Betroffenen hatten laut eigener Aussage als Minderjährige sexuellen Missbrauch durch den Milliardär erlebt, teilweise unter Druck, Drohungen oder aus Angst vor mächtigen Kreisen, in die Epstein vernetzt war.

Epstein habe Kinder zu sexuellen Handlungen gezwungen

Haley Robson, eine der Betroffenen und Unterstützerin der Republikaner, widersprach Trumps Darstellung, bei der Epstein-Affäre handle es sich um eine politische Intrige der Demokraten. „Das ist keine Erfindung. Wir sind echte Menschen mit echtem Leid“, sagte sie. Robson berichtete, Epstein habe sie im Alter von 16 Jahren zu sexuellen Handlungen gezwungen.

Lisa Phillips, eine weitere Anklägerin, kündigte an, Namen von Personen zu sammeln, die laut ihrer Aussage regelmäßig mit Epstein verkehrten. „Wir wollen keine Almosen. Wir fordern klare Konsequenzen“, betonte sie.

Druck zur Veröffentlichung der Epstein-Akten

Der Auftritt der Frauen unterstützte einen aktuellen Vorstoß im US-Kongress, der sich für die vollständige Veröffentlichung der sogenannten Epstein-Akten einsetzt. Während das Weiße Haus diesen Antrag bislang als „feindlich“ abgelehnt hatte, findet die Initiative parteiübergreifend Unterstützung, unter anderem von mehreren republikanischen Abgeordneten.

Trump sieht sich in der Affäre zunehmend auch aus den eigenen Reihen unter Druck. Zwar hatte seine Regierung ursprünglich Transparenz versprochen, doch Aussagen von Justizministerin Pam Bondi über eine Liste prominenter Epstein-Kontakte wurden später dementiert. Als Reaktion auf die wachsende Kritik veröffentlichte das Justizministerium schließlich über 33.000 Seiten an Dokumenten, die nun dem Repräsentantenhaus vorliegen. Kritiker werfen der Regierung jedoch vor, darin seien kaum neue Erkenntnisse enthalten.

Jeffrey Epstein wurde im Jahr 2019 tot in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden, laut Behörden durch Suizid. Die genauen Umstände seines Todes bleiben bis heute umstritten. (AFP)