Kölner MilliardärTodeserklärung für Karl-Erivan Haub könnte aufgehoben werden

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Ist der frühere Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub wirklich tot?

Ist der frühere Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub wirklich tot?

Der Ex-Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub verschwand im April 2018 spurlos, 2021 wurde der Milliardär für tot erklärt.

Im Fall des 2018 verschwundenen Kölner Unternehmers Karl-Erivan Haub gibt es eine möglicherweise spektakuläre neue Wende. Wie die Staatsanwaltschaft Köln am Mittwoch mitteilte, prüft sie, ob sie beim Amtsgericht Köln die Aufhebung der Todeserklärung für Karl-Erivan Haub beantragen wird. Grund seien Dokumente, die eine Journalistin eingereicht habe, wie Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer gegenüber der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ erklärte.

Hintergrund sind ganz offenbar Recherchen der investigativen Journalistin Liv von Boetticher, die sich intensiv mit dem Fall Haub beschäftigt hat. Von Boetticher drehte bereits eine Dokumentation für RTL und ist Autorin des im Mai 2023 erschienenen Buches „Die Akte Tengelmann und das mysteriöse Verschwinden des Milliardärs Karl-Erivan Haub“.

Dabei stieß sie auf Hinweise, dass Haub noch leben könnte. Es geht um möglicherweise dubiose Geschäfte des Milliardärs in Russland und Hinweise, er sei lebend in Moskau gesichtet worden. Zwei Sicherheitsberater hätten Beweise dafür, dass der Kölner in Russland untergetaucht sei und sein Verschwinden absichtlich inszeniert haben könnte.

Karl-Erivan Haub wurde 2021 in Köln für tot erklärt

Karl-Erivan Haub war im Mai 2021, gut drei Jahre nach seinem Verschwinden, vom Kölner Amtsgericht für tot erklärt worden. Damit endete auch ein Familienstreit um die Neuverteilung der Macht in dem milliardenschweren Handelskonzern, zu dem unter anderem der Textil-Discounter Kik und die Baumarktkette Obi gehören.

Haub wohnte mit seiner Familie bis zu seinem Verschwinden in Köln. Der Mitbesitzer des Handelskonzerns Tengelmann war am 7. April 2018 in Zermatt allein zu einer Skitour aufgebrochen und nicht zurückgekehrt. Die Familie ging davon aus, dass der damals 58-Jährige am Klein Matterhorn tödlich verunglückte. Im Oktober 2020 hatte sie dann den Antrag gestellt, den 58-Jährigen für tot erklären zu lassen.

Die Umstände von Haubs Verschwinden blieben jedoch immer mysteriös, immer wieder gab es auch Gerüchte, er sei noch am Leben.

Der Kölner Milliardär war ein erfahrener Skifahrer und wollte im April 2018 an einem Rennen am Matterhorn teilnehmen. Eine Videokamera zeichnete ihn am Morgen des 7. April an einer Bergstation auf dem Weg zum Training auf, danach verlor sich Spur. Eine Suchaktion wurde gestartet, gestaltete sich aber aufgrund der Schnee-Situation schwierig. Im Oktober wurde die Suche eingestellt, ohne seine Leiche gefunden zu haben.  (cme)

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